Ausbildungsjahr 2020/2021 endet mit gutem Ergebnis
Es gibt nur noch 32 unversorgte Bewerber in den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen. 333 Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt.
Neuwied. Das aktuelle Ausbildungsjahr endete am 30. September 2021. Für die Arbeitsagenturen ist dies traditionell der Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen. Diese fällt trotz der vielen Restriktionen aufgrund der Pandemie für die Arbeitsagentur Neuwied recht positiv aus.
Nur noch 32 der 1.860 Jugendlichen aus den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen, die im Ausbildungsjahr 2020/2021 für die Aufnahme einer Ausbildung die Berufsberatung der Arbeitsagentur konsultiert haben, waren Ende September als unversorgte Ausbildungsstellenbewerber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 30 Bewerber mehr, die eine Ausbildung beginnen wollten, und fünf unversorgte Jugendliche weniger.
Für das Ausbildungsjahr 2020/2021 wurden dem Arbeitgeberservice der Neuwieder Agentur 2.002 Ausbildungsstellen gemeldet – 118 weniger als im letzten Jahr. Davon blieben bis Ende September noch 333 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind 37 mehr als im Vorjahr. Diese Zahl spiegelt wider, was aufgrund der demografischen Entwicklung absehbar war.
„Die Betriebe haben immer größere Schwierigkeiten, passende Auszubildende oder überhaupt Bewerber zu bekommen“, so Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Neuwied. „In diesen Zeiten ist es wichtig, dass sowohl die Betriebe als auch die Jugendlichen bereit sind, Kompromisse zu machen. Dabei ist es in jedem Fall hilfreich, wenn die Unternehmen unserem Arbeitgeberservice frühzeitig ihre Ausbildungsabsichten mitteilen, auch wenn wir nicht jede Stelle besetzen können.“ Dr. Marianne Wirth, Teamleiterin der Berufsberatung der Arbeitsagentur Neuwied, ergänzt: „Wir arbeiten in der Berufsberatung intensiv mit den jungen Menschen. Wir schauen aber nicht nur nach Stellen, sondern unterstützen auch - zum Beispiel durch assistierte Ausbildung oder ein gefördertes Langzeitpraktikum, damit der Übergang in eine Ausbildung besser klappt."
Auch für die Arbeitgeber gibt es viele Möglichkeiten, Unterstützung zu erhalten, wenn noch Förderungsbedarf besteht. Ebenfalls hier ist die Arbeitsagentur der richtige Ansprechpartner.
In eine betriebliche Ausbildung konnten 919 Jugendliche vermittelt werden – also knapp 50 Prozent. 265 Jugendliche besuchen weiterführende Schulen oder haben ein Studium aufgenommen. 35 absolvieren Bundeswehr, Zivildienst- oder Bundesfreiwilligendienst oder ein Freiwilliges soziales Jahr. 152 junge Leute haben ohne Ausbildung eine Arbeitsstelle angenommen. 136 Jugendliche haben mit finanzieller Hilfe der Neuwieder Arbeitsagentur einen individuell passenden Einstieg gefunden. 52 Jugendlichen konnte eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine sonstige Fördermaßnahme angeboten werden.
Bei 301 Jugendlichen ist der Verbleib noch unklar. Sie haben auf mehrmalige Kontaktversuche der Berater/-innen nicht reagiert und deshalb konnte der Beratungs- und Vermittlungsprozess nicht weitergeführt werden. „Aus Erfahrung wissen wir, dass viele dieser jungen Bewerber eine ihren Vorstellungen entsprechende Ausbildungsmöglichkeit gefunden haben“, kommentiert Starfeld.
„Dass wir nur 32 unversorgte Bewerber haben, ist vor allem dem großen Engagement unserer Berufsberater und den Mitarbeitern unseres Arbeitgeberservice zu verdanken.“, so Dr. Marianne Wirth. Die Pandemie sorgte für massive Einschränkungen für die Arbeit der Berufsberater, die überwiegend persönlich in den Schulen stattfindet. Da die Schulen viele Monate geschlossen waren, mussten Alternativen zur persönlichen Beratung her. „Wir haben daher die Videoberatung eingeführt“, so Dr. Marianne Wirth. „Die Teilnahme an der Videoberatung ist sehr einfach gehalten, sodass keinerlei besondere Vorkenntnisse nötig sind. Auch muss nicht extra ein Programm installiert werden.“
Diese Möglichkeit wird auch weiterhin angeboten, obwohl die Berufsberater seit Beginn des neuen Schuljahres wieder in den Schulen vor Ort sind. Die Kontaktaufnahme kann persönlich, per Mail an Neuwied.151-BBvE@arbeitsagentur.de oder telefonisch unter der Nummer 02631-891 891 erfolgen.
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