StadtGalerie zeigt Werke des bekannten Künstlers Horst Janssen
Der Hamburger Künstler Horst Janssen (1929 – 1995) gilt als einer der berühmtesten und produktivsten Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Die städtische Galerie in der ehemaligen Mennonitenkirche in Neuwied zeigt vom 25. November bis 22. Februar 2022 dessen beeindruckende Farbradierungen aus der Sammlung Ralf Mohr.
Neuwied. Janssen ist vor allem bekannt dank seiner einzigartigen Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen, Holzschnitte und Lithographien, trat aber auch als Fotograf und Plakatkünstler in Erscheinung. Ab Mitte der 1950er Jahre fand er zu einer eigenen Bildsprache, mit der er seinem Sarkasmus und seiner Gesellschaftskritik Ausdruck verlieh. Um den Zeitgeist kümmerte er sich nicht.
Der realistische Malstil, mit dem sich Janssen zu einer Zeit ausdrückte, in der die Abstraktion und das Informelle in der Kunst Gewicht hatten, zeugt von seinem Selbstbewusstsein als Künstler. Janssens Ruhm wuchs beständig. 1968 nahm er mit seinen Arbeiten an der Biennale in Venedig teil und erhielt dort den Graphikpreis, 1977 präsentiert er seine Werke bei der Dokumenta 6 in Kassel. Es folgten Ausstellungen in aller Welt. Arbeiten von Horst Janssen hängen unter anderem im Pariser Centre Pompidou, im Museum of Modern Art in New York und in der Kunsthalle Hamburg. Im Jahr 2000 wurde in Oldenburg das ihm und seinen Werken gewidmete Horst-Janssen-Museum eröffnet.
„Die StadtGalerie Neuwied ist stolz, nun eine der umfangreichsten und vollständigsten Sammlung dieses Künstlers präsentieren zu können“, erklärt Galerieleiterin Benita Roos. Gezeigt werden neben den limitierten Exponaten auch Widmungsexemplare, Abzüge von Farbplatten sowie Zustands- und Probedrucke, an denen das aufwendige und handwerklich sehr anspruchsvolle Prozedere zur Herstellung von Farbradierungen veranschaulicht wird. Ergänzt wird die Ausstellung durch den anlässlich einer Anfrage des renommierten Weinhauses Mouton Rothschild gefertigten und aus 17 Exponaten bestehenden Radierzyklus „Caprice 2 – Kapriolen zu einem Weinetikett des Baron Phillipe de Rothschild“.
Mit einem Begleitprogramm eröffnet die StadtGalerie einen tieferen Einblick in die Welt Horst Janssens. So liest Reiner Neuendorff am 2. Dezember und am 10. Februar 2022 jeweils um 19 Uhr in der Galerie aus „Querbeet“, einem Buch, das Aufsätze, Reden, Traktate, Pamphlete, Kurzgeschichten, Gedichte und Anzüglichkeiten des Künstlers versammelt. Am 11. Dezember und am 15. Januar 2022 ist jeweils von 14 bis 17 Uhr der Künstler Ulrich Christian in der Galerie zu Gast und zeigt, wie Radierungen entstehen und gedruckt werden. Der Regisseur Peter Voss-Andrae hat Horst Janssen acht Jahr lang beobachtet und daraus einen Film montiert, der genauso wild, aufbegehrend, intelligent und polemisch ist wie der Meister selbst. „Janssen Ego“ ist am 15. Dezember von 19 bis 21 Uhr in der Galerie zu sehen. Und schließlich leitet Josch Braun am 22. Januar 2022 von 11 bis 16 Uhr einen Porträt-Workshop. Kostenpunkt: 35 Euro.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage 12 bis 18 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung. Infos und Anmeldung (empfohlen, da begrenzte Anzahl von Plätzen), Telefon 02631 206 87 (Galerie) oder 02631 802 494 (Büro), E-Mail stadtgalerie@neuwied.de. Ein Besuch der Ausstellung ist nur nach der 2 G+-Regel und einer Kontaktdatenerfassung möglich. Des Weiteren gelten die aktuellen Hygieneregeln. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5, ermäßigt 4,50 Euro, Kinder ab 12 Jahren bezahlen 2 Euro. (PM)
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