Bären übernehmen die Tabellenspitze
7:5-Sieg im Spitzenspiel gegen Ratingen lässt keine Wünsche offen Als Christian Neumann nach der Schlusssirene zum Hallenmikrofon griff und die „Humba" stimmt, verlangte der Kapitän des EHC „Die Bären" 2016 zunächst das „H", dann das „U" und als Drittes den „Spitzenreiter" von den Neuwieder Fans.
Neuwied. In einem offenen Schlagabtausch hatten die Gastgeber die Ratinger Ice Aliens mit 7:5 (3:1; 3:2; 1:2) bezwungen und die Außerirdischen vom ersten Platz der Qualifikationsgruppe B zur Eishockey-Regionalliga West verdrängt. „Wir haben ein interessantes Spiel gesehen und ein gutes Ratinger Team geschlagen, weil wir in den ersten beiden Dritteln die Chancen, die wir bekommen haben, genutzt haben", sagte EHC-Trainer Leos Sulak.
Im Hinspiel hatten die Bären am Sandbach noch mit 1:5 den Kürzeren gezogen, aber inzwischen ist das Team aus der Deichstadt deutlich weiter, und es hat mit Matt Thomson einen Neuzugang an Bord, der am Freitag in Troisdorf bereits dreimal getroffen hatte und diese Ausbeute vor 891 Zuschauern an seinem 23. Geburtstag wiederholte. „Uns war bei der Verpflichtung wichtig, dass wir nicht irgendeinen Spieler holen, sondern einen, der uns weiterhilft. Ohne blöd zu klingen: Matt hilft uns bereits sehr. Er ist super eingeschlagen – auf dem Eis und auch menschlich", stellte Manager Carsten Billigmann dem US-Amerikaner nach 120 Minuten im Bären-Dress sein erstes Wochenend-Zeugnis aus.
„Wir wussten, was Ratingen spielt", sagte Trainer Sulak. Offensiv zeigten die Außerirdischen ihre große Eingespieltheit, aber vor dem eigenen Tor boten sie doch einiges an, und das nutzten die Gastgeber. Zum ersten Mal bereits nach 20 Sekunden, als Nolan Redler den ersten Schuss des Abends auch prompt verwandelte. Die Ratinger schüttelten sich kurz und zeigten, warum sie als Tabellenführer an den Rhein gekommen waren. Malte Hodi glich mit einem Alleingang aus (10.). Die erste EHC-Reihe mit Redler, Thomson und Björn Asbach legte weiterhin ihre große Torgefahr an den Tag. Redler ließ das 2:1 (11.), Thomson das 3:1 (13.) und 4:1 (22.) folgen. Die Gastgeber gingen dorthin, wo die Stürmer gebraucht werden. Diese Konsequenz bescherte ihnen einige Abpraller, die sie in die Maschen arbeiteten. Als Luca Häufler in der 23. Minute sogar das 5:1 gelang (23.), war das Hinspiel-Ergebnis umgedreht.
Allerdings durfte niemand die Ice Aliens abschreiben. Die blieben hinten zwar anfällig, vorne aber gefährlich. Maik Klingsporn, vor der Corona-Pandemie noch im Icehouse beheimatet, fälschte einen Schuss zum 5:2 ab (28.). Eine ganz wichtige Parade packte Bären-Schlussmann Felix Köllejan im Duell Auge in Auge gegen Malte Hodi aus (36.). Er verhinderte das 5:3. Richtig auf die Pelle rücken sollten die Gäste dem Sulak-Team jedoch nicht, weil es in den wichtigen Minuten stets nachlegte. Thomsons 6:2 (48.) ließ den EHC-Tross wieder aufatmen.
„Im letzten Drittel sind uns die Kräfte etwas ausgegangen. Das ist ganz normal. Wie befinden uns immer noch in der Aufbauphase", erklärte Sulak den Hintergrund für das nochmalige Aufkommen der Außerirdischen. Klingsporn verkürzte weiter (49.), und Ratingen hätte noch näherkommen, wenn da Felix Köllejan nicht gewesen wäre, der gegen Marco Clemens, Dustin Schumacher und Co. stark klärte. Mitten in diese Drangphase hinein setzte Björn Asbach einen Konter, der jubelnd in Richtung Bank zurückkehrte (55.) - die Vorentscheidung. Tim Brazda fand zwar noch einmal den Weg vorbei an Köllejan (59.), aber die drei Punkte blieben in der Bärenhöhle.
Neuwied: Köllejan – Lehnert, Hellmann, Pering, Neumann, D. Schlicht, Steinschneider – Wasser, B. Asbach, S. Asbach, Braszczok, Litvinov, Fröse, Sauer, Thomson, Sperling, Häufler, Redler.
Ratingen: Oster – Böhme Gogulla, Schumacher, Kessinger, Brinkmann, Klingsporn – Tanke, Tobias Brazda, Hodi, Robach, Fischer, Bleyer, Fischbuch, Clemens, Tim Brazda, Hanke.
Schiedsrichter: Marc Stromberg.
Zuschauer: 891.
Strafminuten: 4:10.
Tore: 1:0 Nolan Redler (Hellmann) 1', 1:1 Malte Hodi 10', 2:1 Nolan Redler 11', 3:1 Matt Thomson (D. Schlicht, Redler) 13', 4:1 Matt Thomson (B. Asbach, Redler) 22', 5:1 Luca Häufler 23', 5:2 Maik Klingsporn (Tim Brazda, Gogulla) 28', 6:2 Matt Thomson (Redler, B. Asbach) 48', 6:3 Maik Klingsporn (Hanke, Tobias Brazda) 49', 7:4 Björn Asbach 55', 7:5 Tim Brazda (Klingsporn, Tobias Brazda) 59'.
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