Aktuelle Informationen aus erster Hand
Landrat Hallerbach lud alle 61 Ortsbürgermeister aus dem Kreis Neuwied zum Austausch ein - Sieben Themen für einen Gesamtüberblick auf der Tagesordnung: Klimaschutz, Hochwasserschutz, "Wir Westerwälder", Gewerbeflächen, Wirtschaftsförderung, Digitalisierung und Corona-Regeln.
Kreis Neuwied. 61 ehrenamtliche Ortsbürgermeister gibt es im Kreis Neuwied. Sie stehen ihren Gemeinden vor und vertreten sie offiziell nach außen, sind aber in der Praxis vor allem nach innen Ansprechpartner für ihre Bürger. Um Fragen möglichst umfassend und kompetent beantworten zu können, brauchen sie Informationen aus erster Hand. Landrat Achim Hallerbach hat deshalb eine „Rundum-Info-Veranstaltung“ neu eingeführt und 2019 – ein gutes Jahr nach seinem Amtsantritt – erstmals als Leiter der Kreisverwaltung alle Ortsbürgermeister dazu eingeladen. Nach Corona-bedingter Pause fand nun die zweite Auflage dieser Besprechung statt. Allein die Tatsache, dass fast alle ehrenamtlichen Amtsträger an einem der beiden angebotenen Termine nach Linkenbach kamen, zeigte, dass es für dieses Format offensichtlich Bedarf gibt.
Auf der Tagesordnung standen sieben Themenkomplexe:
1. Zu aktuellen Entwicklungen im Klimaschutz informierten Ina Heidelbach und Gabi Schäfer aus dem Referat „Umwelt, Natur und Energie“ der Kreisverwaltung. Sie zeigten dabei Möglichkeiten für Gemeinden auf, Photovoltaikanlagen auf Dächern und Parkplätzen zu installieren, machten aber auch auf (noch) vorhandene Fallstricke aufmerksam.
2. Spätestens seit der Katastrophe im Ahrtal ist die Hochwasservorsorge das aktuelle Topthema. Ina Heidelbach und Michael Vogel von der Unteren Naturschutzbehörde gaben einen Überblick über die im Kreis bereits vorhandenen Konzepte aus dem Bereich des Naturschutzes und der Wasserbehörde. Landrat Achim Hallerbach stellte aktuelle Maßnahmen aus dem Bereich des Katastrophenschutzes vor, wie die Anschaffung von mobilen Sirenen und weitere geplante Verbesserungen.
3. „Wir Westerwälder“ ist eine Gemeinschaftsinitiative der drei Westerwälder Landkreise, die die Region vermarktet und Bindeglied für Bürger, Touristen und Unternehmen der Region ist. „Unser Anspruch ist, den Wirtschaftsstandort zu fördern, die schönsten Seiten für Reisende erlebbar zu machen und das Leben für Bürger noch lebenswerter zu gestalten“, machte Vorständin Sandra Köster bei der Vorstellung deutlich.
4. Der Kreis Neuwied ist attraktiv. Aus Gewerbe, Handwerk, Industrie und Logistik gibt es eine ungebrochene Nachfrage nach geeigneten Standorten. Da die Flächenreserven jedoch immer knapper werden, ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) im Landkreis Neuwied dabei, eine Gewerbe- und Industrieflächenpotenzialanalyse für den Wirtschaftsraum „Region Westerwald“ zu erstellen. Geschäftsführer Harald Schmillen informierte, dass 119 Suchräume mit insgesamt 4.209 Hektar Fläche als potenzielle Zukunftsflächen untersucht werden. Davon verbleibe perspektivisch nur eine Schnittmenge übrig. Danach erfolge eine enge Abstimmung mit Landwirtschaft, Naturschutz und den landesplanerischen Vorgaben.
5. Regional ist das neue Bio. Und „Naturgenuss“ heißt eine Regional-Initiative, die die WFG gemeinsam mit dem Naturpark Rhein-Westerwald vorantreibt. Regionalprojektleiter Jörg Hohenadl berichtete von den Aktivitäten zur Bewerbung der heimischen Produzenten, wie zum Beispiel der aktuell noch laufenden „Regionalerzeuger-Offensive“.
6. Der technische Wandel schreitet voran, auch die Kreisverwaltung strebt eine ganzheitliche Digitalisierung an. Landrat Achim Hallerbach berichtete, dass mit Torben Schmidt ein Koordinator für diese Aufgabe gefunden worden ist. Mit zwei noch einzustellenden Kollegen soll er sich auch um die weitere Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes kümmern, das es Bürgern ermöglichen soll, möglichst viele Verwaltungsleistungen bequem am heimischen Computer oder Smartphone in Anspruch nehmen zu können.
7. Last not least gab Ordnungsamtsleiter Frank Laupichler einen Überblick über die aktuelle Corona-Situation. Er machte dabei klar, dass nach derzeitigem Stand in Herbst und Winter zwar ein Anstieg der Fallzahlen, aber kein neuerlicher Lockdown zu befürchten sei. (PM)
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