Förderturm der Grube Georg erstrahlt nun im grünen Licht
Als eines der letzten "Überbleibsel" der traditionsreichen Bergbaugeschichte von Westerwald und Siegerland erstrahlt nun der 56 Meter hohe Förderturm der ehemaligen Grube Georg in Willroth an der A 3 in den Abendstunden im grünen Licht. Das Industriedenkmal wird damit zu einer echten Landmarke und einem besonderen "Highlight".
Willroth. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde auf dem Betriebsgelände der Firma Georg Umformtechnik gab Bürgermeister Fred Jüngerich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Fördervereins Bergbau- und Hüttentradition für den Bereich der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld den offiziellen Startschuss für die Illuminaten des „stählernen Riesen“. Etliche Personen des öffentlichen Lebens, darunter Landrat Dr. Peter Enders, Dr. Andreas Reingen (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse) und Professor Dr. Georg Wieber (Chef des Landesamtes für Geologie und Bergbau in Mainz) konnte Jüngerich in Willroth begrüßen.
In seiner Ansprache schilderte Jüngerich den langen Werdegang, angefangen von den ersten Ideen zur Beleuchtung vor einigen Jahren durch Werner Becker (Willroth), über die Sicherstellung der Finanzierung bis hin zur heutigen offiziellen Inbetriebnahme der Illumination. Bei der Beleuchtung kam energiesparende LED-Technik zum Einsatz.
Schließlich dankte der Vorsitzende allen, die zum Gelingen des Werkes beigetragen hatten, besonders auch für die finanzielle Unterstützung des Bergbaufördervereins als Träger der Maßnahme. Zum kleinen Rahmenprogramm gehörte auch das Gedicht „Bergmann Glück auf!“, das aus der Feder der Güllesheimer Heimatdichterin Gisela Huhn stammt. Die 12jährige Anja Laci aus Horhausen trug das Gedicht gekonnt vor und erntete dafür viel Beifall.
Grußworte sprachen Hans-Jürgen Kalscheid für die Bürgerinitiative Willroth und für die Ortsgemeinde Willroth Michael Faßbender. Heimatforscher Albert Schäfer und Hans-Jürgen Kalscheid (Vorsitzender der BIW) riefen in einem Kurzreferat mit Bildern die wirtschaftliche Bedeutung des Bergbaus in Erinnerung. Zum Abschluss der kleinen Feierstunde legte Vorsitzender Jüngerich im Schaltkasten den Schalter um und der Turm erstrahlte im grünen Licht, das Förderrat in Rot, sehr zur Freude aller Beteiligten. Für einen reibungslosen und coronagerechten Ablauf der Feierstunde sorgten Mitglieder der KG Willroth.
Hintergrund
Die Gesamtkosten für die Illumination des Förderturmes belaufen sich auf rund 121.000 Euro. Davon entfallen auf die eigentliche Beleuchtung rund 67.000 Euro und auf die Infrastruktur rund 54.000 Euro. Die Finanzierung erfolgte mit einer Zuwendung von rund 90.000 Euro aus sogenannten LEADER-Mitteln. Es handelt sich dabei um den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER): Hier investiert Europa in ländliche Gebiete.
Ein Teil der Mittel wurde vom Land im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) bereitgestellt. 31.000 Euro musste der Bergbauförderverein als Eigenanteil stemmen. Dies war nur möglich durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Westerwald, der Westerwaldbank, der Raiffeisenbank Neustadt, der EAM (Energienetz Mitte), der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, der BIW (Bürgerinitiative Willroth) sowie von der Ortsgemeinden Willroth, Krunkel und Horhausen.
Eigentümerin des Förderturms und des Geländes ist die Firma Georg Umformtechnik (Willroth), mit der der Bergbauförderverein hinsichtlich der Nutzung des Förderturms eine vertragliche Vereinbarung getroffen hat. Durch die Illumination des Förderturmes erhoffen sich der Förderverein und auch die Verbandsgemeinde eine Stärkung des Geotourismus und des Geopark-Punktes in Willroth. (PM)
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