Broschüre begleitet Interessierte auf dem Martinsweg zwischen Linz und Engers
„Man muss nicht gleich nach Santiago de Compostela“, sagt Andreas Kossmann bei der Vorstellung der zweiten Auflage der Broschüre zum Martinsweg am Mittelrhein scherzend. Auch direkt vor der Haustüre gebe es schöne Pilgerwege wie den 40 Kilometer langen Weg, der die beiden katholischen Martins-Kirchen in Linz und im Neuwieder Stadtteil Engers sowie die evangelische Feldkirche im gleichnamigen Stadtteil verbindet.
Neuwied/Linz. Diese stand ursprünglich unter dem Patronat Martins. Die Broschüre beinhaltet neben einem Geleitwort des Trierer Bischofs Dr. Stephan Ackermann interessante Hinweise zu Orten, Kapellen und Kirchen sowie Impulse und Gebete – damit es nicht beim Wandern bleibt, sondern der Martinsweg zum Pilgerweg wird.
„Ich kann den Weg wandern, aber auch pilgern, indem ich die spirituellen Impulse aus dem Heft nutze oder an einer der geführten Touren teilnehme“, erklärt Gemeindereferentin Petra Collinet, die wie Kossmann Teil der Initiativgruppe ist. „Wir versuchen dabei immer, die Geschichte von St. Martin in die heutige Zeit zu übertragen“, fügt sie hinzu.
Interessierte gehen nicht nur entlang reizvoller Landschaften und sakraler Bauten, sondern sie kommen auch an sozialen Einrichtungen vorbei, die den Gedanken von St. Martin leben, wie Seniorenzentren, Heime für Wohnungslose und Krankenhäuser. Die Basis-Strecke ist familienfreundlich und für alle Generationen gedacht. Fast alle Wege sind asphaltiert und somit auch für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle geeignet. „Es ist ein Weg, bei dem man das Pilgern einmal kennenlernen kann“, erklärt Petra Collinet. Für anspruchsvollere Wanderer gibt es eine Alternativ- und für Radfahrer die Fahrrad-Strecke. Es werden bereits bestehende Wege genutzt, wie Abschnitte des Rheinsteigs.
Initiator des Martinswegs ist Pastoralreferent Volker Collinet. Er wollte anlässlich des Jubiläums 1700 Jahre Heiliger Martin vor fünf Jahren die drei Martins-Kirchen in der Umgebung mit einem Weg verbinden. Auch mit dem Blick auf die größeren pfarrlichen Räume, die die Umsetzung der Bistumssynode vorsieht.
„Die zweite Auflage der Broschüre wurde nötig, da die erste aus dem vergangenen Jahr recht schnell vergriffen war“, berichtet Kossmann. In dem Heft werden unterschiedliche gemeinnützige Projekte vorgestellt, wie das des Integrationsunternehmens „InForma gGmbH“ aus Neuwied. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Einrichtung pflegen zusammen mit Mitgliedern der Streuobst-Initiative Oberbieber eine Streuobstwiese.
Die Broschüre ist ab dem 1. Dezember bei Tourist-Informationen und bei unterschiedlichen Geschäften in der Region kostenfrei erhältlich. Ebenso kann das Heft auch gegen zwei Euro für Verpackung und Versand per E-Mail an martinsbroschuere@web.de angefordert werden. Näheres zum Pilgerweg gibt es telefonisch bei Volker Collinet unter Telefon: 02631-3427715 und auf www.martinsweg-am-mittelrhein.de. Da es keine eigene Ausschilderung gibt, müssen sich Pilgerinnen und Pilger vorab auf der Homepage über den Streckenverlauf und die einzelnen Etappen informieren. Informationen zum Streuobstwiesen-Projekt gibt es auf www.informa.org. (jf)
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