Muslimische Grabfelder im Kreis Neuwied - ein Problem
Seit Beginn 2020 ist es in Neuwied auf dem Stadtfriedhof Torney nicht mehr möglich, verstorbene muslimische Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Neuwied zu bestatten, sondern ausschließlich Verstorbene aus dem Stadtgebiet, natürlich unter Beachtung allgemeiner Sonderregelungen.
Neuwied. Die Neuwieder Moscheegemeinden haben sich daraufhin zusammengefunden, um nach Lösungen für die Musliminnen und Muslime aus dem Kreis zu suchen, ohne dass sie in anderen, weiter entfernten Städten und Kreisen bestattet werden müssen, sondern im Umfeld der Angehörigen, der Familie.
„Wir haben also die Verbandsgemeinden in unserem Kreis angeschrieben und gebeten, sich mit uns über Möglichkeiten von muslimischen Grabfeldern und Bestattungen auszutauschen. Wir freuen uns sehr, dass die VG Linz und die VG Puderbach bereit waren, sich der Sache anzunehmen und gemeinsam mit uns auszuloten, ob und wie muslimische Bestattungen in der VG möglich seien. Der Ort Leubsdorf hat sich in der VG Linz bereit erklärt, eine bisher nicht genutzte Fläche zu Verfügung zu stellen, wir hoffen, dass ab dem kommenden Jahr dort Bestattungen für Bürger und Bürgerinnen der VG Linz möglich sein werden“, heißt es vom Rat der muslimischen Gemeinden Neuwied.
Auf dem Friedhof in Puderbach, der von den Ortsgemeinden Puderbach und Dürrholz betrieben wird, kann nun ebenfalls eine Fläche zu Verfügung gestellt werden. Die Gemeinderäte der beiden Gemeinden standen dem Anliegen sehr positiv gegenüber. Die Friedhofsatzung lässt es zwar nicht zu, dass auch muslimische Bürger aus anderen Gemeinden der VG bestattet werden können, aber die Muslime hoffen, dass sich noch eine zweite Gemeinde findet, die den Menschen im Puderbacher Raum diese Möglichkeit bietet.
„Wir danken Allen, die mit uns zusammen diese wichtigen Schritte unternommen haben, um Menschen muslimischen Glaubens in unserem Kreis eine würdige Bestattung zu ermöglichen. Zudem hoffen wir sehr, dass auch andere Verbandsgemeinden in unserem Kreis sich dafür öffnen, einer religiösen Minderheit ein würdevolles Sterben und den Angehörigen eine erträgliche Nähe zu den Verstorbenen zu ermöglichen“, heißt es weiter in einer Pressemitteilung.
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