Landesmusikakademie in Engers braucht mehr Platz
Von Wolfgang Tischler
Die Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz mit ihrem Sitz in Engers ist Fort- und Weiterbildungszentrum für Musikausübende des Laien- und Profibereichs sowie Musikpädagogen und Kulturschaffende in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus.
Neuwied. Der Landesmusikrat hat zur Aufgabe, die Musik in Rheinland-Pfalz zu fördern. Er ist Dachverband für das Musikleben, für das Laienmusizieren ebenso wie für professionelle Musik, für Chöre und Orchester. Dieser Rat gründete 1982 die Landesmusikakademie, die zunächst dezentral in Rheinland-Pfalz geführt wurde. Im Jahr 2003 übernahm ein neu gegründeter Verein die Trägerschaft und am 28. August 2003 eröffnete der damalige Ministerpräsident Kurt Beck am 28. August 2003 im sogenannten „Meisterhaus“ die Landesmusikakademie in direkter Nachbarschaft zum Schloss Engers.
Die Akademie bietet mit Seminar- und Übungsräumen, einer Aula, Instrumentenausstattung sowie Übernachtungsmöglichkeiten mit Verpflegung sehr gute Bedingungen für die musisch-kulturelle Arbeit. Teilnehmer sind in erster Linie Verbände, Vereinschöre sowie Hoch-, Musik- und allgemeinbildenden Schulen.
Im Dachgeschoss des Meisterhauses befindet sich ein rund 90 Quadratmeter großes Studio mit zwei Flügeln. Zwei weitere Proberäume mit je 45 Quadratmetern und vier Übungsräume ergänzen das Angebot. Die große Aula der Christiane-Herzog-Schule des Heinrich-Hauses kann allerdings nur außerhalb der Schulzeiten von der Landesmusikakademie genutzt werden. Weitere Proberäume stehen in der Nachbarschaft zur Verfügung. Jüngst gab es erst die Kooperation mit dem Alten Rathaus in Engers. Wir berichteten.
Die heimische kulturinteressierte Bevölkerung nahm die Landesmusikakademie vor allem in den Corona-Sommern 2020 und 2021 wahr, als mit insgesamt 55 Konzerten im Akademiehof ein sehr beliebtes Format in einer ansonsten sehr stillen Zeit geschaffen wurde.
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Das inhaltliche Angebot der Landesmusikakademie wird sehr gut angenommen, sodass es mittlerweile räumlich sehr eng geworden ist. So reifte die Idee eines Neubaus in Engers. Ein Grundstück ist in der Nähe vorhanden. Der Eigentümer wird es auch der Akademie zur Verfügung stellen. Die Planungen sind angelaufen und das Land Rheinland-Pfalz hat die Notwendigkeit eines Neubaus akzeptiert. Bis Ostern 2022 soll ein erstes tragfähiges Konzept erstellt sein.
Akademieleiter Rolf Ehlers sieht in Engers künftig ein Zentrum der Musik. Der Chorverband sitzt bereits in Engers, der Landesmusikverband möchte sich auch in Engers ansiedeln. Der Pop-Verband Rheinland-Pfalz residiert in Koblenz und neu hat sich ein Jazz-Verband gegründet, der noch keinen Sitz hat. Für Ehlers wären Büros und verschränkte, gemeinsam konzipierte Ausbildungslehrgänge der Organisationen in einem Haus ideal. Er sieht darin große Synergieeffekte. In dem Neubau soll auch ein großer Orchesterprobenraum wie in der Christiane-Herzog-Schule entstehen, der dann das ganze Jahr über und nicht nur in der schulfreien Zeit genutzt werden könnte. Dieser neue Saal könnte als Konzert- und Veranstaltungsraum ein Gewinn für die ganze Region sein. Der Bedarf sei da.
Die Landesmusikakademie ist auch ein Wirtschaftsfaktor für die Region. Rolf Ehlers berichtet von rund 14.500 Übernachtungen von Teilnehmern pro Jahr, die in der Zeit vor Corona stattgefunden haben. Sie geben in Neuwied Geld aus und kommen zum Teil wieder, um Neuwied näher kennenzulernen.
Unterstützt wird die Akademie seit 2016 vom „Freundeskreises der Landesmusikakademie e.V.“. Der Förderverein hat derzeit rund 130 Mitglieder und ist sehr engagiert. Eine Besonderheit hat der Verein, er kennt keinen Mindestbeitrag pro Jahr. Jeder kann seinen Beitrag frei wählen. (woti)
Hier stellt sich die Landesmusikakademie in einem Video vor:
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