Fünfte Frage an die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl VG Dierdorf
Von Wolfgang Tischler
Damit sich die Bürgerinnen und Bürger ein Bild von den drei Kandidaten für die anstehende Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Dierdorf am 16. Januar machen können, haben wir den Kandidaten Fragen gestellt. Nachstehend die Antworten auf unsere fünfte Frage.
Dierdorf. Die Antworten der drei Bewerber Johannes Hörter, Manuel Seiler und Hans-Dieter Spohr bringen wir jeweils in alphabetischer Reihenfolge der Kandidaten.
Was kann die VG Dierdorf zum Umwelt- und Naturschutz beitragen?
Johannes Hörter antwortet:
Ein/e Klima- und Umweltschutzmanager/-in soll es koordinieren. Umwelt- und Naturschutz bildet für mich eine Einheit mit dem Klimaschutz vor dem Hintergrund, dass ich konkret für die Einführung eines Klima- und Umweltschutzmanagers/-in stehe und ein eigenes Klimaschutzkonzept für die Verbandsgemeinde auf die Reise geben möchte. Zur Lösung, Organisation und Durchführung dieser Umwelt-, Naturschutz- und Klimaziele benötigen wir mehr spezielles Know-How, um diese teilweise komplexen Aufgaben zu betreuen und voran zu bringen.
Vieles wird bereits getan. So ist zum Beispiel die Aufforstungsaktion in Stebach zu nennen, wo die Bürgerinitiative in Zusammenarbeit mit Revierförster Bernd Frorath tolles mit der Pflanzung von 2.000 klimaresistenten Setzlingen geleistet hat. Obendrein wurde diese Maßnahme auch als Leader-Maßnahme gefördert. Diese Aufforstungsaktionen könnten wir auch in anderen Ortsgemeinden durchführen.
Darüber hinaus gilt es, unserer Landschaft und auch dem Artenschutz mehr Gutes zu tun. Hier ist die Anlage von weiteren Streuobstwiesen, das Anlegen von Biotopen, Insektenhotels und auch die Errichtung von Wildblumenwiesen ein Schritt in die richtige Richtung.
Hier hat sich Johannes Hörter vorgestellt.
Manuel Seiler antwortet:
Aktueller Punkt sind hier die Hochwasserschutzkonzepte sowie die Auswertung und Umsetzung der hieraus gewonnenen Ergebnisse und auf jeden Fall die Einbindung aller Ortsgemeinden. Hier sind eine beratende Unterstützung und Vermittlungs- und Moderationsarbeit eine zentrale Aufgabe der Verwaltung.
Langfristig kann man bereits im Rahmen der frühen Bauleitplanung bei neuen Wohn- und Industriegebieten den Umwelt- und Naturschutzaspekt berücksichtigen und einvernehmliche Lösungen für alle Beteiligten schaffen. Denkbar und immer eine Überlegung wert sind beispielsweise Nahwärmeverbünde, die sich inzwischen auch auf einem geringen Temperaturniveau - Stichwort „kalte Nahwärme“ - landesweit steigender Beliebtheit erfreuen. Die VG-Werke Dierdorf sind hier in der Lage, neben den Wasser- und Abwasseranlagen auch insoweit tätig zu werden.
Hier hat sich Manuel Seiler vorgestellt.
Hans-Dieter Spohr antwortet:
Natur- und Klimaschutz ist ein Leitthema in meinem Wahlprogramm und das mache ich zur Chefsache. Hier verlasse ich mich nicht auf einen Beauftragten, der, wenn überhaupt, nur eine kurze Zeit gefördert wird. Wir haben bereits mit dem Energieberater der Raiffeisen-Region einen Mitarbeiter für den privaten Bereich im Haus. Im Landkreis Neuwied können wir auf den Klimaschutzmanager für öffentliche Liegenschaften zurückgreifen. Was wir jetzt brauchen, ist ein griffiges Klimaschutzkonzept mit praktischen Ansätzen.
Klimaschutz beginnt vor Ort. Die Reduzierung unseres CO₂-Fußabdruckes darf uns nicht ruhen lassen. Der erste Schritt ist konsequentes Energiesparen und Ressourcen schonen. Hier müssen alle Gebäude und Anlagen der Verbandsgemeinde und der Werke auf den Prüfstand. Einsparpotential bietet sich überall. Ob bei der Beleuchtung, der Pumpentechnik im Schwimmbad, in der Wasserversorgung oder den Klärwerken.
Die Eigenstromerzeugung mit PV-Anlagen auf unseren Liegenschaften muss Standard sein. Bei Sanierungen unserer Gebäude muss CO₂-neutrales Heizen mit Pellet oder Hackschnitzel erfolgen. Als neue Formen für nachhaltige Energieträger sollten wir beispielsweise Kalte Wärme-Netze in Neubaugebieten etablieren.
Naturschutz und Ressourcen schonen gehen Hand in Hand und stehen oft anderen Forderungen unserer Gesellschaft entgegen. Wir müssen in der Kommunalpolitik gangbare Kompromisse finden, die alle Interessen ausgleichen. Ganz besondere Beachtung muss hierbei dem Erhalt der natürlichen Lebensräume für Flora, Fauna und Habitat gelten. Die Natur wehrt sich erst mit entsprechender Verzögerung, dafür jedoch umso heftiger. Wir müssen die Definitionen des Flächennutzungsplanes als Steuerungsmöglichkeit wahrnehmen und die natürlichen Lebensräume im Einklang mit der Landwirtschaft erhalten und miteinander vernetzen. Ergänzend hierzu sollten die Hochwasserschutzkonzepte ganzheitlich miteinander verknüpft und im Flächennutzungsplan ergänzt werden. Auch laufende und künftige Flurbereinigungsverfahren bieten Chancen für den Naturschutz, die es gilt aufzugreifen.
Hier hat sich Hans-Dieter Spohr vorgestellt.
(woti)
Hier geht es zu den Antworten der ersten Frage zum Thema Jugendliche.
Hier geht es zu den Antworten zu der zweiten Frage zum Thema Tourismus.
Hier geht es zu den Antworten zu der dritten Frage zum Thema Kultur.
Hier geht es zu den Antworten zu der vierten Frage zum Thema Ehrenamt.
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