Flugblatt-Affäre sorgt weiter für Wirbel in Windhagen
Von Wolfgang Tischler
Derzeit läuft eine Umfrage in der Gemeinde Windhagen mit dem Titel „Wenten 2040“. Ein verteiltes Flugblatt mit Handlungsempfehlungen zum Ausfüllen des zweiseitigen Fragebogens sorgt seit Jahresende 2021 für unterschiedlichste Aktivitäten in Windhagen.
Windhagen. Der NR-Kurier hatte die Aktion zweier politisch engagierte Windhagener Bürger als erster öffentlich gemacht. Hier geht es zum entsprechenden Artikel. Die Wählergemeinschaft (G-BfW), deren Vorstandsmitglied und Pressesprecher der Flugblatt-Unterzeichner Martin Wittrock ist, hat auf ihrer Homepage aktuell eine Stellungnahme dazu veröffentlicht. Die CDU Windhagen schreibt, dass man die Wählergemeinschaft G-BfW am 30. Dezember 2021 um eine Stellungnahme gebeten habe, aber bis dato (7. Januar) habe sie keine Erklärung gegenüber der CDU abgegeben.
Der Fraktionsvorsitzende der G-BfW im Windhagener Rat (Wolfgang Probandt) hat laut CDU nach Veröffentlichung unseres Artikels folgendes geschrieben: „… Mit großer Bestürzung habe ich von der Aktion zweier Mitglieder der Wählergemeinschaft Gemeinsam-Bürger für Windhagen e.V. Kenntnis genommen. Ich halte dieses Vorgehen für absolut inakzeptabel und mit den Zielen der Wählergemeinschaft nicht für vereinbar. Von diesem Vorgehen distanziere ich mich mit allem Nachdruck und verurteile es auf das Schärfste…“ Die CDU zollt dem Verfasser dafür Anerkennung und Respekt.
Anders sieht es in der aktuellen Stellungnahme der Partei auf deren Homepage aus. Sie sieht das Schreiben der beiden Herren als reine private Aktion, mit der die Partei nichts zu tun habe. Wörtlich heißt es: „Schnell wurde klar, dass G-BfW in keiner Weise von der Aktion betroffen ist, darüber hinaus wurde deutlich, dass die Anschuldigungen und Anfeindungen weder Grundlage noch Berechtigung haben. Die Wählergemeinschaft ‚Gemeinsam - Bürger für Windhagen e.V.‘ hat sich nicht gegenüber der Presse zu erklären, da sie schlicht nicht involviert war und ist.“
Die CDU Windhagen schreibt, sie sei sehr erstaunt über die „Verlautbarung“ der Wählergemeinschaft. Es ist sehr überraschend, dass sich die G-BfW nicht eindeutig und unmissverständlich von der Aktion - die Beantwortung der Fragebogen durch „Anregungen“ zu beeinflussen - distanziert.
Weiter heißt es von der G-BfW wörtlich: „Der Versuch, auf diese Weise Keile zwischen Personen des Mitgliederbereiches oder des Vorstandes der G-BfW zu treiben, ist amateurhaft wie durchsichtig betrieben und daher zu Recht gescheitert. Der gegenteilige Effekt, erkennbar durch den konsequenten Schulterschluss innerhalb der G-BfW und die einstimmig beschlossene Aussage, hinter unseren Mitgliedern und Angehörigen des Vorstandes zu stehen, kann als positiver Abschluss des erfolgreichen Arbeitsjahres 2021 der G-BfW gewürdigt und gewertet werden.“
Dazu die CDU: „Dieser Versuch der Unschuldserklärung zeichnet sich bereits durch Unglaubwürdigkeit aus. Doch das abschließend zu beurteilen, überlassen wir den Einwohnern unserer Gemeinde.“
In der Presseerklärung der CDU heiß es abschließend: „Die Wählergemeinschaft hätte gut daran getan, sich von derartigen Aktionen zu distanzieren. Mit der Deckung des Vorgehens der beiden Aktionisten erweist sie sich einen Bärendienst. Die Glaubwürdigkeit an der viel beschworenen Transparenz und des basisdemokratischen Handelns geht um einen weiteren Schritt verloren. Wenn man sich dann noch mit dem Schulterschluss zu den beiden Aktionisten rühmt, hat man wieder einmal, ganz gelinde formuliert, kein ‚Fettnäpfchen‘ ausgelassen.“ (woti)
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