Bürgermeister Peter Jung befürwortet Tests in Kitas
Corona-Tests in Kindertagesstätten: Das Thema wird bundesweit kontrovers diskutiert. In Bayern, Baden-Württemberg und Berlin werden Kita-Kinder seit Beginn des Jahres verpflichtend getestet, in Rheinland-Pfalz nicht.
Neuwied. Bürgermeister Peter Jung, der schon im Sommer 2021 dafür Sorge trug, dass ein mobiles Team Tests in städtischen Kindertagesstätten anbieten konnte, unterstützt die Forderung des Kita-Fachkräfteverbands RLP nach einer Testpflicht an Kitas. Die zunehmende Verbreitung der Virusvariante Omikron mache das erforderlich.
Jung weist darauf hin, dass Kitas ein herausfordernder Bereich in Bezug auf das Infektionsgeschehen mit Covid-19 sind. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die meisten Kinder sind jünger als fünf Jahre und können somit nicht geimpft werden. Abstand halten ist in einer Kita kaum möglich, Maske tragen im Umgang mit jungen Kindern, die auf Mimik angewiesen sind, schwierig. Wie also für das Eindämmen des Virus sorgen? „Vor allem durch regelmäßige Testungen mit Methoden, die auch bei Kleinkindern gut anwendbar sind“, sagt Jung, selbst Vater zweier Kinder.
„Mir ist unverständlich, warum in Rheinland-Pfalz in den Grundschulen verpflichtende regelmäßige Tests als zentrales Mittel bei der Bekämpfung der Pandemie gelten, diese in Kitas aber trotz dringender Empfehlung von Experten als nicht notwendig erachtet werden“, reagiert Jung auf die Zurückweisung der Testpflicht-Forderung seitens des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums.
Wenn angesichts der aktuellen Omikron-Welle Kitas geöffnet bleiben sollen, brauche man eine verbindliche Teststrategie, damit Infektionen möglichst früh erkannt und größere Ausbrüche vermieden werden, ist sich Jung sicher. Und noch etwas spricht aus seiner Sicht für die Tests: „Kita-Fachkräfte tragen trotz Impfung und Booster ein hohes Risiko, sich zu infizieren. Häuft sich die Zahl der Fachkräfte mit einer Corona-Infektion, könnte die Betreuung der Kinder in Gefahr geraten – dabei ist sie für unsere Gesellschaft systemrelevant.“ Jung ermuntert daher andere Kita-Träger, es der Stadt gleichzutun und für regelmäßige Testungen in ihren Einrichtungen zu sorgen.
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Die Erfahrungen an den städtischen Einrichtungen haben gezeigt, dass Eltern den bislang freiwilligen Corona-Tests aus Sicherheitsaspekten sehr positiv gegenüberstehen. Jung ist es bewusst, dass eine tägliche Testpflicht eine Mehrbelastung vor allem für das pädagogische Personal bedeutet. Doch gerade das befürwortet die Tests. Das zeigen die Rückmeldungen aus den städtischen Kitas. Jung ist froh über ein solch engagiertes Personal. Er weist zudem auf Folgendes hin: „Dank der guten Zusammenarbeit zwischen einem mobilen Testteam und den pädagogischen Fachkräften vor Ort werden die Testungen kindgerecht vorgenommen. Uns ist nicht bekannt, dass die Mädchen und Jungen die Tests verweigern.“ Jung weiß auch, dass mittlerweile erfreulich viele Familien ihre Kinder freiwillig testen lassen. „Das ist ein weiterer Schritt, um die Pandemie einzudämmen“, betont er.
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