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Nachricht vom 21.01.2022    

Kinderfreundliche Kommunen fordern Krisenkonzepte

Als erste rheinland-pfälzische Stadt ist Neuwied Ende 2021 dem Bündnis „Kinderfreundliche Kommunen“ beigetreten. Damit verpflichtet sich die Deichstadt zu umfassender Berücksichtigung der Interessen von Kindern und Jugendlichen.

Stadtlogo

Neuwied. Die Stadtvorstände von bundesweit 35 kinderfreundlichen Städten und Gemeinden haben auf einem Treffen unter anderem über deren Situation in der Corona-Pandemie diskutiert und anschließend einen „kinderpolitischen Zwischenruf“ formuliert.

Der Neuwieder Stadtvorstand zählt zu den Unterzeichnern dieses Appells, der beklagt, dass bei der Planung der notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie seitens des Bundes und der Länder die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen viel zu selten im Fokus gestanden hätten. Durch den pauschalen Wegfall fast aller Freizeitangebote, des Vereinssports, der Verbandsarbeit oder der kirchlichen Jugendarbeit, sei für viele Jugendliche das normale Leben weggebrochen, konstatieren die Kommunen.

„Wir sehen uns als kinderfreundliche Kommune in der Verantwortung“, unterstreichen Oberbürgermeister Jan Einig und Bürgermeister Peter Jung. „Bei uns gehört es zum Standard, dass auch in Krisenfällen die Interessen von Kindern berücksichtigt werden. Dies sollte auch bei den politischen Entscheidungen in den Gremien auf Bundes- und Landesebene der Fall sein.“ Als Kommune sei man tagtäglich unmittelbar in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen unterwegs und wisse daher, welche Bedarfe bestehen. Daher sei es kontraproduktiv, die Kommunen in ihren Handlungsmöglichkeiten durch zentrale Vorgaben einzuschränken. Vielmehr gelte es, „rechtebasierte, feingliedrige Krisenkonzepte zu entwickeln, die Kommunen für sich anpassen können“.



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Erste Untersuchungen belegen, so Bürgermeister Jung, dass Kinder und Jugendliche unter den Folgen der Pandemie leiden. „Sie müssen die Möglichkeit bekommen, die beschränkten Entwicklungsmöglichkeiten kompensieren zu können“, folgert er und führt einen Strauß an Maßnahmen an: Ausbau der Betreuung in sozialpsychiatrischen und psychosozialer Hinsicht, entsprechende Weiterbildung des Kita- und Schulpersonals, Verlängerung des sogenannten Aufholpakets und nicht zuletzt die Unterstützung der Kinder- und Jugendbeiräte. (PM)



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