„Gemeinsam statt einsam" – Kooperationsprojekt wird gut angenommen
Seit Dezember 2021 läuft in Bad Honnef das Gemeinschaftsprojekt „Gemeinsam statt einsam" und führt Menschen zusammen, die ihre Zeit gemeinsam gestalten. Über die Stadtverwaltung werden die Kontakte vermittelt, weil es eben schöner ist, nicht alleine im Eiscafé zu sitzen oder spazieren zu gehen. Vielleicht ergibt sich auch eine Telefon-Freundschaft mit ausgiebigen Gesprächen.
Bad Honnef. Angestoßen wurde das Projekt von der Seniorenvertretung. Die Mitglieder hatten, so Vorsitzender Dr. Hans-Christoph Anders, im September 2020 zum ersten Mal darüber beraten und seither nach Lösungen gesucht, um es sinnvoll auf mehrere Füße zu stellen. Mit dabei sind jetzt Hauptsache Familie - Bündnis für Bad Honnef, Gesundes Bad Honnef e. V., die Aktiven Senioren der Johanniter, die Malteser und Stadt Bad Honnef.
Erster Beigeordneter Holger Heuser sagt: „Der Solidaritätsgedanke in Bad Honnef ist sehr stark ausgeprägt und belastbar. Mit allen, die sich ehrenamtlich betätigen, kann sehr viel bewegt werden. So ist es auch hier: Da persönliche Kontakte durch die Corona-Pandemie immer noch sehr eingeschränkt sind, was vor allem Seniorinnen und Senioren zu schaffen macht, bringt „Gemeinsam statt einsam" ein wenig Freude und Glanz in den Alltag."
Jedenfalls haben sich seit Beginn der Aktion schon 16 Kontaktsuchende gemeldet. Demgegenüber stehen zurzeit zwölf ehrenamtlich Tätige, die eine Patenschaft übernehmen können. Wenn die Chemie stimmt, das war bisher schon bei einigen der Fall, können die gemeinsamen Unternehmungen gestartet werden.
Einsamkeit und soziale Isolation machen Körper und Seele krank. Vor allem mit höherem Lebensalter sind diese Probleme verbunden. Susanne Langguth von der Seniorenvertretung weiß, dass der soziale Konvoi mit der nächsten Generation nicht mehr gegeben ist und dass es um mehr geht als die Versorgung lediglich mit Lebensmitteln. Laura Solzbacher, Vorsitzende von Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef, bringt es auf den Punkt und betont das Wort „Gemeinsamkeit". Außerdem, so ist sie überzeugt, profitieren beide Seiten von der vermittelten Patenschaft.
Mittlerweile wurden in den Apotheken, Arztpraxen und Kirchen Flyer verteilt, die für das Projekt werben. Auch erwachsene Kinder, die nicht hier wohnen, melden sich, um für ihre Eltern einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin zu finden.
Ein Mal in der Woche mit auf den Friedhof gehen oder eine Kaffee-und-Kuchen-Zeit genießen oder ein Restaurantbesuch – die Wünsche der Kontaktsuchenden sind bescheiden. Aber wer weiß, vielleicht ist die neue Freundschaft irgendwann so belastbar, dass ein gemeinsamer Urlaub geplant wird.
Hilfesuchende und HelferInnen, die Interesse am Hilfsangebot haben oder sich informieren möchten, wenden sich an Jessika Voß (Telefon 02224/184-198, E-Mail jessika.voss@bad-honnef.de) oder Felix Trimborn (Telefon 02224/184-185, E-Mail felix.trimborn@bad-honnef.de ).
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