Selbsthilfepreis vergeben
Hospizverein Altenkirchen und Landesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs überzeugen beim Rheinland-Pfälzischen Selbsthilfepreis der Ersatzkassen. Martin Diedenhofen kann gleich zwei Selbsthilfegruppen aus seinem Wahlkreis gratulieren
Mainz/Unkel/Altenkirchen. Sowohl der Hospizverein Altenkirchen als auch der Landesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs aus Neuwied konnten beim Rheinland-Pfälzischen Selbsthilfepreis der Ersatzkassen überzeugen. Sie teilen sich mit einem weiteren Bewerber den dritten Platz. Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Auszeichnung, die die Ersatzkassen in Rheinland-Pfalz alle zwei Jahre in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfeunterstützung in Rheinland-Pfalz (LAG KISS RLP) vergeben, wurde am 26. Januar in Mainz - coronabedingt im Rahmen einer Videokonferenz - verliehen.
Martin Diedenhofen gratulierte den beiden erfolgreichen Selbsthilfevereinen und sagte anerkennend: „Ich freue mich sehr, dass gleich zwei Selbsthilfeeinrichtungen aus meinem Wahlkreis die Jury mit ihrer wertvollen Arbeit überzeugen konnten. Selbsthilfegruppen bieten emotionale Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen auf Augenhöhe. Zu wissen, dass man als Betroffener oder Angehöriger mit seinen Ängsten und Sorgen nicht allein ist, hilft, sich weniger einsam und machtlos zu fühlen. Gegenseitiges Verständnis, der Austausch unter Gleichgesinnten und das Gefühl von „Gemeinsam sind wir stark“ können Großes bewirken. Ohne diese verlässlichen Partner in der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe würde unserem Gesundheitswesen definitiv eine entscheidende Stütze fehlen!“
„Selbstbestimmt leben bis zuletzt“, das ist das erklärte Ziel der Hospizbewegung und dafür setzen sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospizvereins Altenkirchen e.V. mit voller Hingabe ein. Die Unterstützung der schwerstkranken und sterbenden Menschen und ihrer Angehörigen wurde während der kompletten Corona-Pandemie - unter Beachtung der geltenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen - fortgesetzt. Beeindruckt hat die Jury, dass die Selbsthilfegruppe nicht nur an diejenigen denkt, die sich unmittelbar mit dem eigenen Lebensende auseinandersetzen müssen. Sie hilft auch Kindern, frühzeitig einen Zugang zu dem für sie schwer zu begreifendem Thema zu finden. Hierfür hat der Hospizverein das Projekt „Hospiz macht Schule“ etabliert, in dem das Thema „Tod“ seit 2012 regelmäßig und kindgerecht in den dritten und vierten Klassen aufbereitet wird.
Das Projekt „1.000 und 1 Hoffnungsgeschichte“ entstand anlässlich des Jubiläums zum 40-jährigen Bestehen des Landesverbandes Frauenselbsthilfe Krebs. 19 regionale Gruppen und insgesamt 250 erkrankte Frauen haben daran teilgenommen. Jede von ihnen gestaltete vier Buchseiten mit Bildern, selbstgeschriebenen Texten, Zeichnungen oder Gegenständen, mit denen sie ihre persönlichen Gedanken und Gefühle während der Erkrankung ausdrückte. So entstanden insgesamt 1.000 Seiten voller Emotionen, Trauer und Hoffnung, die in 19 Gruppenbüchern festgehalten wurden. Daraus entstand das Landesverbandsbuch „Hoffnungsgeschichten – angesichts der Diagnose Krebs aus Rheinland-Pfalz/Saarland“. Es liegt mittlerweile in vielen Arztpraxen, Brustzentren und Bestrahlungsinstituten aus.
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