Weitere 4,9 Millionen für die Aufwertung der Innenstadt Neuwied
Wer regelmäßig durch die Innenstadt spaziert, wird festgestellt haben: In den vergangenen Jahren wurde an vielen Stellen umgebaut und aufgewertet. Die Deichuferpromenade, der Mini-ZOB mit Tourist Information, fußgängerfreundlichere Straßen – das alles ist Teil eines Gesamtkonzeptes, an dessen Umsetzung das Stadtbauamt seit einigen Jahren arbeitet.
Neuwied. Finanziert werden viele dieser Verbesserungen aus den Bund-Länder-Programmen „Lebendige Zentren" und „Sozialer Zusammenhalt". Innenminister Roger Lewentz überbrachte nun die erfreuliche Nachricht, dass die Anträge für beide Fördertöpfe erneut bewilligt wurden. Es wird also weiter Geld von Bund und Land geben für die Innenstadt Neuwieds.
„Es geht weiter", sei das besonders in Pandemiezeiten wichtige Signal an die Bürgerinnen und Bürger, so Lewentz. „Die Innenstädte waren schon vor der Pandemie gefordert", weiß der Innenminister, und verweist auf die wachsende Konkurrenz durch den Onlinehandel. Rund 90 Millionen Euro stellten Land und Bund im Jahr 2021 für die Städtebauförderung in Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Dass satte 4,9 Millionen davon nach Neuwied gehen, freut Oberbürgermeister Jan Einig mit Blick auf den defizitären Haushalt. Gemeinsam mit Neuwieds Beigeordnetem Ralf Seemann nutzte er die Gelegenheit, um mit dem Innenminister über die Perspektiven zur Schuldenreduzierung der Stadt zu sprechen. Neuwied habe seine Hausaufgaben gemacht, lobte Roger Lewentz, nun sei auch das Land gefragt, wo man bereits intensiv an einem Konzept für den Schuldenabbau der Städte arbeite.
Um Neuwied zukunftsfähig aufzustellen, was auch dem städtischen Haushalt zugutekommen soll, ist eine attraktive Innenstadt zentral, war man sich einig, doch auch der soziale Zusammenhalt in der Stadt müsse gestärkt werden. Für beide Ziele liegen integrierte Handlungskonzepte vor, die 2019 ergänzt beziehungsweise fortgeschrieben wurden. Mit den nun zugesagten Mitteln werden die finalen Bausteine der integrierten Handlungskonzepte realisiert.
So sollen bis zum Jahr 2024 weitere Straßen saniert werden, darunter die Deichstraße, die Wilhelmstraße und der noch nicht ausgebaute Teil der Engerser Straße. Auch die Umgestaltung des Marktplatzes spielt eine große Rolle, damit der Platz künftig vielfältiger genutzt werden kann. Nur zehn Prozent der Kosten für diese Projekte muss die Stadt Neuwied aus eigenen Mitteln aufbringen, den Hauptanteil steuern Land und Bund bei.
Das bereits seit Jahren von den Anwohnern sehr gut angenommene Quartiersmanagement in der Südöstlichen Innenstadt ist ebenso zu 90 Prozent aus den Förderprogrammen finanziert wie der Ausbau innerstädtischer Verkehrsachsen. Erfolgreich saniert wurden Abschnitte der Marktstraße, der Engerser Straße und der Rheintalweg, die in ihrer einladenden, rad- und fußgängerfreundlichen Neugestaltung zentraler Bestandteil des integrierten Handlungskonzeptes sind, das den Rhein und die Innenstadt näher zusammenbringen soll.
„Bei der Planung der städtebaulichen Maßnahmen haben wir wo immer möglich die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot geholt", erläutert Nina Porz, Leiterin des Bauamtes. Oberbürgermeister Jan Einig sieht die Erfolge der Bürgerbeteiligungen unter anderem darin, dass die Neuwiederinnen und Neuwieder es kaum erwarten können, die neue Deichuferpromenade endlich offiziell einzuweihen und ihre vielen Ideen zur Nutzung des neu geschaffenen attraktiven öffentlichen Raumes in die Tat umzusetzen. Dank der Förderprogramme von Bund und Land habe man einen Investitionsstau aufholen können, erläutert der Stadtchef, und zugleich die Chance genutzt, die Innenstadt städtebaulich und sozial näher zusammenrücken zu lassen.
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!