Deichstadtvolleys scheitern an Müdigkeit
Der VC Neuwied hat sein Nachholspiel in der Volleyball-Bundesliga der Frauen gegen den USC Münster mit 0:3 (18:25, 20:25, 22:25) verloren. Den Deichstadtvolleys war in eigener Halle die Belastung ihres fünften Spiels innerhalb von nur zehn Tagen deutlich anzumerken.
Neuwied. Die Gäste aus Münster, die ersatzgeschwächt antraten und unter anderem auf ihre fleißigste Punktesammlerin, die niederländische Diagonalangreiferin Iris Scholten, verzichten mussten, siegten verdient, wie es der Trainer der Deichstadtvolleys, Dirk Groß, nach dem Spiel fair anerkannte.
„Im ersten Satz hat unsere Kraft nur bis zum zwölften Punkt gereicht, im zweiten immerhin bis 18. Und im dritten Satz haben wir einen Sechspunktevorsprung beim Stand von 19:13 nicht zu einem Satzgewinn nutzen können. Bei uns war nach den Spielen in Schwerin und in Potsdam heute ganz viel Müdigkeit zu spüren. Wir konnten deshalb nur bedingt mithalten“, stellte der Coach der Deichstadtvolleys nüchtern fest.
Seiner Trainerkollegin Lisa Thomsen auf Seiten von Münster war einige Erleichterung bei ihrem Statement nach der Partie anzumerken: „Wir haben das Spiel bekommen, das wir erwartet hatten. Neuwied hat wie erwartet aufopferungsvoll gekämpft, und wir hatten ein paar Probleme mit der kleinen Halle, die wir so nicht gewöhnt sind. Wir nehmen drei ganz wichtige Punkte für den Einzug in die Play-off-Runde mit nach Hause.“
Im ersten Satz wechselte zu Beginn die Führung mehrfach zwischen beiden Teams. Nach ausgeglichenem Spielstand (7:7, 8:8, 9:9) erarbeitete sich der USC dann erstmals einen drei Punktevorsprung, ehe Neuwied auf 12:14 aufschloss. Doch dann häuften sich die Fehler bei den Deichstadtvolleys, während die Gäste aus Westfalen ihr Programm konsequent durchzogen, nachdem sie erst mal ihren Rhythmus gefunden hatten. Über 13:19 war spätestens nach dem Punkt zum 16:23 der Drops im ersten Satz für die Gäste gelutscht. Er endete komfortabel mit 18:25.
Im zweiten Durchgang war der VCN spürbar besser im Spiel. Neuwied lag in der Satzmitte kontinuierlich leicht vorn (11:9, 12:11, 15:14, 17:16). Dann erkannte Münster den Ernst der Lage glich zum 17:17 und 18:18 aus und verschaffte sich anschließend den kleinen Vorteil, der am Ende doch zum lockeren Satzgewinn ausreichte. 18:20 und 19:22 lauteten die entscheidenden Abstände auf dem Weg zum zweiten Satzgewinn des USC in der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums.
Doch ganz so schnell geben sich die Spielerinnen im Trikot des VC Neuwied nun auch wieder nicht geschlagen. Im dritten Abschnitt führte Neuwied zur ersten technischen Auszeit mit 8:3, ließ auch nicht nach, wenn Münster näher heranzukommen schien und punktete über 11:6, 13:7 und 16:11 bis zum 19:13-Zwischenstand mit beeindruckender Konstanz. Doch als beim Gast die zweite Zuspielerin Megan Barthel zur Angabe eingewechselt wurde, kippte der Verlauf doch noch.
Ausgerechnet Barthel, die zu Beginn der Neuwieder Aufstiegssaison in der 2. Bundesliga Süd aus Dresden kommend bereits als Neuzugang bei den Deichstadtvolleys angeheuert hatte, dann aber doch noch ein Bundesligaangebot von Schwarz-Weiß Erfurt erhielt, das sie annahm, leitete die Wende ein. Sie servierte bis zum 19:22 durch und zog Neuwied damit endgültig den Zahn. Am Ende jubelte Münster nach 77 Minuten Spielzeit über seinen 3:0 (25:18, 25:20, 25:22)-Auswärtserfolg in der Deichstadt.
„Neuwied verdient ein Riesenkompliment. Wie diese Mannschaft kämpft, das ist vielleicht nicht immer eine schöne Art Volleyball zu spielen. Aber daran können auch wir uns eine Scheibe abschneiden. Obwohl Neuwied die vielen Niederlagen hinnehmen muss, spielt das Team mit ganz viel Herz. Das gefällt mir“, hatte Münsters erfahrene Mittelblockerin Barbara Wezorke ein dickes Lob für die Deichstadtvolleys parat.
Das nächste Heimspiel findet bereits am Samstag um 19 Uhr statt: In der RWG-Halle gastiert der VfB Suhl LOTTO Thüringen. Gegen die „Wölfe“ hatten die Deichstadtvolleys im Herbst einen packenden Pokalfight geliefert. (PM)
VC Neuwied: Slover, Conaway, Kamarah, Henning, Anderson, Halteman, Church, Matias, Marciniak, Pollard, Barke, Watson.
Taylor Slover scheitert diesmal am Block des USC.
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