Runder Tisch Freibad Oberbieber: Familienbad soll erhalten bleiben!
Im vergangenen Jahr hatten öffentliche Diskussionen um das Freibad Oberbieber für Aufsehen gesorgt und die Gemüter erhitzt. Um diese Auseinandersetzungen zu beenden und die Debatte zu versachlichen, hatte Jörg Röder einen Runden Tisch initiiert.
Neuwied. Röder freute sich, dass alle Beteiligten der Einladung gefolgt sind: Von Seiten des HVO nahm der stellvertretende Vorsitzende Georg Klare teil, die Stadtwerke Neuwied (SWN) wurden von Stefan Herschbach und Michael Krose vertreten. Außerdem dabei waren: Lana Horstmann (Stadträtin, SPD), Reiner Bermel (NWV), Stefan Kirst (Förderverein Schwimmsport), Uwe Siebenmorgen (Stadtrat, SPD / DLRG). Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) musste sich krankheitsbedingt entschuldigen. Zusammen mit Bürgermeister Peter Jung betonte er jedoch, dass auch die Stadtspitze den gemeinsamen Austausch suche und das Familienbad in Oberbieber unterstütze.
Nachdem Jörg Röder einleitend die öffentliche Debatte der Vergangenheit zusammengefasst hatte, die auch zum Teil auf Missverständnissen oder allzu emotionalen Äußerungen beruhte, bestand kein weiterer Klärungsbedarf. Vielmehr waren sich alle Teilnehmer einig, nun nach vorn blicken zu wollen. Es sollten gemeinsame Lösungen gefunden werden, damit das Freibad langfristig erhalten werden könne.
Einigkeit herrschte ebenso bei allen Beteiligten, dass das Familienbad Oberbieber unbedingt erhalten bleiben solle. Georg Klare betonte das Bekenntnis des HVO zum Erhalt des Freibads mit Nachdruck. Allerdings stellte er zur aktuellen Situation fest: „Die öffentlichen Auseinandersetzungen waren der Motivation der Ehrenamtler nicht unbedingt zuträglich. Es fehlt nicht an Kräften für den Kiosk- oder Biergartenbetrieb oder für stundenweise Hilfe, sondern an der Bereitschaft zur Gesamtverantwortung für den Badbetrieb in der Saison.“ Außerdem seien die Badaufsicht und der finanzielle Aufwand für gestiegene Energiekosten oder die Ertüchtigung des Geländes problematische Aspekte.
SWN-Direktor Stefan Herschbach sagte zusätzliche Unterstützung der SWN/SBN zu, betonte jedoch die Verantwortung des HVO oder der Oberbieberer Dorfgemeinschaft. Offen zeigte er sich für langfristige Lösungsansätze für das Bad und die Liegenschaft zwischen SWN und HVO oder einem anderen Oberbieberer Betreiber.
Die Vertreter der DLRG und der Neuwieder Schwimmvereine bekannten sich ebenso zum Freibad Oberbieber. Schwimmvereine und DLRG können das Freibad Oberbieber über ihre derzeitigen Übungsstunden in den Hallenbädern hinaus jedoch nicht nutzen. Nur in den Jahren 2020 und 2021 hatten die schwimmsporttreibenden Vereine erwogen, in den Sommerferien in das Freibad Oberbieber auszuweichen, da Kurse außerhalb der Ferien und im Hallenbad nicht stattfinden konnten. Das Interesse an Kursen sei riesig, Übungsleiter fehlten allerdings grundlegend. Nach Badaufsichten solle gesucht werden, jedoch konnten die Vertreter dem HVO wenig Hoffnung machen. Bei der Ausbildung von Badaufsichten könnten sie jedoch unterstützen, auch könne noch einmal an Hochschulen wie der Sporthochschule Köln gesucht werden.
Alle Gesprächspartner signalisierten Unterstützung für die Öffnung des Freibads in diesem Jahr. Insbesondere die politischen Vertreter wollten am langfristigen Erhalt des Freibads mitwirken. Der HVO wurde gebeten, die Öffnung des Bades vorzubereiten und baldmöglich zu signalisieren, wo Hilfe notwendig sei, damit eine tragfähige Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Austausch ermöglicht werde.
„In Bezug auf kürzliche Verlautbarungen zum Freibad stelle ich abschließend fest: Offenbar haben die öffentlichen Auseinandersetzungen nachhaltige Verletzungen nach sich gezogen. Außerdem werden viele Aspekte miteinander vermischt, was ein tragfähiges gemeinsames Vorgehen weiter erschwert. Ich appelliere daher noch einmal eindringlich an alle Verantwortlichen und an die Oberbieberer Dorfgemeinschaft: Lasst uns miteinander sprechen und lasst uns gemeinsam an Lösungen arbeiten. Es muss Schluss sein mit gegenseitigen Vorwürfen, sondern lasst uns Respekt zeigen für die jeweiligen immensen ehrenamtlichen Leistungen. Es steht aber auch fest: Lippenbekenntnisse allein reichen nicht aus. Wir brauchen ein Team, das die Verantwortung für den Badbetrieb in der Saison übernimmt. Die erste Voraussetzung dafür ist Teamgeist“, ist die Meinung von Jörg Röder (CDU).
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