Mit dem Play-off-Gen zum zweiten Sieg
Das Play-off-Gen ist ganz tief in der DNA des EHC „Die Bären" 2016 verankert. Wann immer die Ausscheidungsrunden im Eishockey beginnen, sind die Neuwieder hellwach und von der Schlittschuhkufe bis in die Haarspitzen motiviert.
Neuwied. So war es vor zwei Jahren, als die Mannschaft den Herforder EV im Halbfinale ausschaltete, bevor die Play-offs wegen der Pandemie abgebrochen wurden. So ist es auch in diesen Tagen wieder. Am Freitag bezwang der EHC die Dinslakener Kobras auswärts mit 4:1, am Sonntag ließen die Deichstädter vor 931 Zuschauern in eigener Halle einen ebenso verdienten wie souveränen 4:0-Erfolg folgen. Somit hat man am kommenden Freitagabend – dann wieder in Dinslaken – die Möglichkeit, den Einzug ins Endspiel perfekt zu machen. „Aber der dritte Sieg ist bekanntermaßen der schwerste", mahnt EHC-Manager Carsten Billigmann zur Vorsicht.
Die Bären brachten das EHC-typische Körperspiel aufs Eis. Das zeigte Wirkung beim Gegner, der sich am gut organisierten Neuwied-Ensemble die Zähne ausbiss, und das obwohl bei den Gastgebern Torben Beeg, Stephan Fröhlich, Maximilian Wasser und Felix Köllejan, der vom stoisch ruhigen Jendrik Allendorf hervorragend vertreten wurde, fehlten. Außerdem war für Kapitän Christian Neumann nach noch nicht einmal zehn Minuten Feierabend. Als Kurzschlusshandlung war sein Stockcheck gegen Pierre Kleins Nacken zu verstehen. Den Unparteiischen Markus Eberl und Elia Schwebius blieb keine andere Wahl, als Neumann mit einer Matchstrafe zum Duschen zu schicken.
Fünf Minuten Überzahl für Dinslaken - auch diese richtete nicht viel Gefährliches an. „Wir hatten das Dinslakener Powerplay sehr gut im Griff", betonte Billigmann. Die Bären verteidigten mit einem Mann weniger nicht nur, sie trauten sich auch in die Offensive und konterten mit Steilpässen. Steil ging die Halle ob zweier Unterzahl-Tore im Mitteldrittel durch Luca Häufler (30.) und Daniel Vlach (40.) sowie Vlachs Penaltytreffer zum 1:0 (27.).
Ähnlich wie schon am Freitag im ersten Spiel übernahmen die Bären nach einem im Wesentlichen ausgeglichenen Eröffnungsabschnitt mit einem Pfostentreffer von Dinslakens Stefan Dreyer (17.) die Initiative. Für die Kobras gab es kaum ein Durchkommen, für die Bären dafür gleich dreimal mit krönendem Abschluss. Benedikt Hüsken unterband Vlachs Alleingang in der 27. Minute noch regelwidrig. Als der tschechische Import zum anschließenden Penalty auf Justin Schrörs zulief, zockte er ihn nach allen Regeln der Kunst aus. Vlach zwang den Gäste-Schlussmann auf die Knie, zog nach links und löffelte die Scheibe unter die Latte. Eine andere Lücke suchte und fand Luca Häufler bei seinem starken Alleingang – und zwar zwischen Schrörs' Schonern. Wenige Sekunden später hatten die Asbach-Brüder den nächsten Shorthander auf der Kelle. Dieser gelang Vlach kurz vor der zweiten Pause. Er nutzte auch seinen zweiten Alleingang in Richtung Schrörs.
Vieles sprach nach 40 Minuten für die Bären, noch mehr nach 46 Minuten. Tobias Etzel, der an Stelle von Stephan Fröhlich neben Fabian Hast und Daniel Vlach stürmte, baute die Führung zum 4:0-Endstand aus. „Die Mannschaft hat das sehr gut gemacht", freute sich Carsten Billigmann. „Allerdings habe ich am Freitag eine noch solidere und über 60 Minuten gesehen konsequentere Leistung gesehen. Wichtig war, dass wir in den entscheidenden Phasen die Tore gemacht haben."
Neuwied: Allendorf - Pering, Steinschneider, Hellmann, Wolf, D. Schlicht, Klyuyev, Neumann - S. Asbach, Hast, Apel, Meyer, Häufler, B. Asbach, Braszczok, Sperling, Schneider, Vlach, S. Schlicht, Etzel.
Dinslaken: Schrörs - Hüsken, Schäfer, Richter, Hofschen, Kalinowski, Baum, Scharfenort, Esser - Prothmann, Musga, Dreyer, Furda, Spazier, Appelhans, Mensch, Klein, Benes, Maßner, Cleven, Malinsky.
Schiedsrichter: Markus Eberl/Elia Schwebius. Zuschauer: 931.
Strafminuten: 16 + Matchstrafe gegen Neumann : 6 + Disziplinarstrafe gegen Klein.
Tore: 1:0 Daniel Vlach 27', 2:0 Luca Häufler 30', 3:0 Daniel Vlach 40', 4:0 Tobias Etzel (Vlach, Hast) 46'. (PM)
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