Werbung

Nachricht vom 09.03.2022    

Leserbrief zum Umgang mit Geflüchteten aus der Ukraine

LESERMEINUNG | Erschreckend diese aufkommenden Hassgefühle gegenüber den Menschen, die auf der Flucht vor einem sinnlosen Krieg in der Ukraine sind und gegenüber den aus Russland stammenden Menschen, die schon lange hier ihrer Arbeit nachgehen, sich eine Existenz aufgebaut haben.

Neuwied. „Mit Schrecken habe ich in der Woche zweimal erlebt, dass Menschen gegen die Flüchtlinge aus der Ukraine sind. Worte wie: „Was wollen die hier?“ oder „Die sollen mit ihrem Problem alleine fertig werden“ machen mir Angst. In der einen Situation war es eine Frau von weit über achtzig Jahren. Sie müsste doch auch noch die Kriegswirren miterlebt haben. Dann weiß sie auch, was die Hilfe von einst den Feinden oder anderen Ländern bedeutet. Das Schreckliche in diesem Moment war, neben mir stand ein junger Mann aus der Ukraine, der schon lange hier in Deutschland mit seiner Familie lebt. Wortlos wandte er sich ab und hatte Tränen in den Augen. Bitte im Kopf behalten: „Auch wir sind Ausländer“.

Überwiegend sind es doch Frauen mit ihren Kindern, die in unserem Land oder anderen Ländern Schutz suchen. Dieser Krieg bringt nur Elend, Not und Trauer auf beiden Seiten, nur weil ein Despot ein Großreich erschaffen will. Die Ukraine ist und war nie eine Gefahr für diesen Despot und wollte auch nur ein freies Land sein. Ihr, die jetzt den Hass schürt und verbreitet, ihr währt die „ERSTEN“ gewesen, die die Beine in die Hand genommen hätten und das Land verlassen hättet. Keiner von euch Hassschürern, wenn die Bomben und Raketen in eurer Nähe eingeschlagen hätten, wäre das gleichgültig geblieben. Frauen, Kinder, Eltern und Großeltern, auch auf der gegnerischen Seite, verlieren durch diesen sinnlosen Krieg ihre Männer, Söhne und Enkel.



Ein Krieg hat noch „NIE“ einen Sieger hervorgebracht. Besser wäre es, euren Kommunen zu helfen. Sei es mit Spenden egal welcher Art oder bei der Suche nach einer Unterkunft. Damit leistet ihr Hilfe, zeigt Stärke und Zusammenhalt und gebt den Menschen ein beruhigendes Gefühl. Auch dieser aufkommende Hass in unserem Land gegen die aus Russland stammenden Menschen, die schon lange hier ihrer Arbeit nachgehen, sich eine Existenz aufgebaut haben und auch nur in Freiheit wie wir ein Leben führen wollen, macht mir und anderen Leute große Angst. Oder jetzt sogar auf den Schulhöfen ruft man: „Was willst du Russe hier?“ Hier sind auch die Eltern gefragt. Darum, kämpft lieber gegen diese Hasstreiber, egal aus welcher Richtung und „Stoppt den Hass.“ Hilfe ist jetzt vonnöten und eine Unterstützung in eurer Stadt, Dorf oder Land. Fragt nach, wo man Hilfe leisten kann. Diese Menschen wollen, wie gesagt, nur in Sicherheit leben und hegen die Hoffnung, dass sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können.“
Georg Schuch


Mehr dazu:   Lesermeinung  
Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


„Mehrweg to go“: Landräte hoffen auf gemeinsame Lösung

Region Westerwald. Allein durch Einwegverpackungen für Getränke und Speisen „to go“ entsteht in Deutschland täglich 770 Tonnen ...

VfL Waldbreitbach blickt zuversichtlich nach vorn

Waldbreitbach. „Durch das Engagement und die Kreativität unserer Trainerteams, den Eltern und Ehrenamtlichen werden solche ...

Aktionsgruppe „Kinder in Not“ ruft zu Spenden für Nothilfe „Ukraine“ auf

Windhagen. „Die Bilder von den unzähligen Müttern und ihren Kindern auf der Flucht haben uns tief bewegt. Schnell war klar, ...

Instagram Kurse für private und gewerbliche Nutzung

Neuwied. Die KVHS Neuwied bietet privaten als auch gewerblichen oder institutionellen Nutzern zwei kompakte Online-Kurse ...

Frühjahrskonzert des "Musikvereins Heimbach-Weis" am Palmsonntag

Neuwied. Durch die Corona-Pandemie mussten die Frühjahrskonzerte 2020 und 2021 leider ausfallen. Somit auch die Feierlichkeiten ...

Neuer Jugendbeirat Neuwied legt Ziele für die Zukunft fest

Neuwied. 17 Jugendliche, neun Jungen und acht Mädchen aus zwölf weiterführenden Schulen, sind in dem Gremium vertreten, das ...

Werbung