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Nachricht vom 11.03.2022    

Vorsicht Betrug! Drückerkolonnen geben sich als Stadtwerke Neuwied aus

Die Stadtwerke Neuwied (SWN) warnen vor einer neuen Betrugsmasche, bei der besonders dreist um Verträge geworben wird. Betrüger geben sich als SWN-Mitarbeiter aus und behaupten, wegen der Ukraine gebe es kein Gas mehr.

Neuwied. „Wir sind ja schon einiges gewohnt, aber das ist schäbig, widerlich und ekelhaft“, erklärt SWN-Pressesprecher Gerd Neuwirth. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs reiten die Werber auf einer Welle der Angst: „Sie geben sich als Mitarbeiter der SWN aus und haben sogar rot-weiße Jacken mit unserem Logo bedrucken lassen. Sie behaupten, dass sie zu uns gehören und wir wegen des Ukrainekriegs kein Gas mehr liefern können.“ Vor allem ältere Menschen stehen im Visier der Werber: „Die setzen skrupellos auf den Überraschungseffekt und laden herausgegebene Daten zum Kundenkonto oder zur Zählernummer direkt über ein Tablet in das Wechselportal.“ Werden sie an der Tür abgewiesen, werden die Kunden massiv bedrängt und beschimpft.

Sehr verärgert ist auch Siegesmund Kunke vom Vertrieb der SWN: „Wir haben Hinweise, dass ein sehr namhafter Anbieter dahintersteckt. Und natürlich sind die feilgebotenen Verträge teurer: Wir reden von etwa 30 Prozent Aufschlag. Wer bei uns Bestandskunde ist, wird aktuell keinen Anbieter finden, der Neukunden zu günstigeren Konditionen aufnimmt.“



Laut Neuwirth gibt es aktuell keinerlei Grund, einen Ausfall der Gasversorgung zu befürchten: „Wenn wir nicht mehr liefern können, dann kann es auch kein anderer.“ Zudem fließt weiterhin Gas nach Deutschland: „Auch wenn mehr als die Hälfte des importierten Gases aus Russland kommt, kommt der Rest aus Europa, insbesondere Norwegen.“ Selbst bei gravierenden Krisen genießen Haushaltskunden einen besonderen Versorgungsschutz: „Es würde zuerst die Industriekunden treffen. Bisher gibt es aber keinerlei Unterbrechung und keinerlei Mengenprobleme.“

Kunke appelliert daher: „Keine Daten herausgeben, keine Zählernummer. Nichts unterschreiben.“ Wer in der Aufregung Daten herausgegeben oder unterschrieben hat, sollte sofort die Hotline der SWN anrufen: „Es wird sonst teuer. Wir können das verhindern, denn es gibt ein Widerrufsrecht innerhalb der ersten 14 Tage. Scham ist fehl am Platz.“ Informationen unter 02631/85-1400.


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