Die Sommerzeit steht vor der Tür
Von Wolfgang Tischler
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, dem 27. März ist es wieder soweit: Die Sommerzeit kommt und die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt. Die Nacht zum Sonntag ist also eine Stunde kürzer. Wer Funkuhren besitzt, muss nichts unternehmen, alle anderen Uhren müssen vorgestellt werden.
Region. Für viele Westerwälder besteht am Wochenende kein Grund zur Freude. Die Uhren werden einmal wieder umgestellt. Die Umstellung auf Sommerzeit heißt, der Sonntag hat nur 23 Stunden. Viele Wäller empfinden es als unnötig. Umstellen auf Sommerzeit heißt, uns wird eine Stunde weggenommen. In der Nacht vom Samstag, 26. März auf Sonntag, 27. März werden die Uhren um zwei Uhr eine Stunde vorgestellt, direkt auf drei Uhr. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Sommerzeit.
In einer Umfrage des Forsa-Instituts Anfang März dieses Jahres im Auftrag der Krankenkasse DAK ergab, dass fast drei Viertel der Deutschen die Zeitumstellung für überflüssig halten und sie würden sie gerne abschaffen. Nur 23 Prozent finden die Umstellung noch sinnvoll. 27 Prozent der Befragten gaben an, im Nachgang der Zeitumstellung schon einmal gesundheitliche Probleme gehabt zu haben.
Wieso stellen wir überhaupt die Uhren um?
1916 wurde die Zeitumstellung im Deutschen Reich eingeführt, um die energieintensiven „Materialschlachten“ im Ersten Weltkrieg zu unterstützen. Und auch heute noch soll die Sommerzeit eigentlich dabei helfen, Strom und Energie zu sparen, weil das Tageslicht in den Abendstunden länger ausgenutzt werden kann. Was rechnerisch plausibel klingt, haut so in der Praxis aber nicht hin: Unter dem Strich wird keine Energie gespart, weil die Menschen im Herbst und Frühjahr in den frühen Morgenstunden zwar keine Lampen anmachen, aber dafür vermehrt heizen.
Ist eine Abschaffung der Zeitumstellung in Sicht?
Eigentlich ist die Entscheidung schon 2018 auf Europaebene gefallen, 2019 hätte sie schon greifen sollen: Die Zeitumstellung soll abgeschafft werden. Was die EU-Parlamentarier beschlossen haben, ist aber praktisch noch lange nicht gültig, die Umsetzung ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Denn gemäß dem Plan der EU-Kommission sollte jedes Land selbst entscheiden, in welcher Zeitzone es bleiben will: In der auch Normalzeit genannten Winterzeit oder in der um eine Stunde vorgeschobenen Sommerzeit? Die schlimmste Konsequenz könnte ein Flickenteppich verschiedener Zeitzonen sein – eine Katastrophe für den Handel, Bahn- und Flugpläne und internationale Beziehungen. In Zeiten der Pandemie und des aktuellen Krieges in Europa rückt das Thema jedoch noch weiter in den Hintergrund.
Die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit erfolgt dann am Sonntag, dem 30. Oktober 2022. Die Zeitumstellung erfolgt um 3 Uhr Sommerzeit auf 2 Uhr Winterzeit. Dieser Sonntag hat dann 25 Stunden und wir erhalten die „geklaute“ Stunde dann wieder zurück.
Vor oder zurück? Eselsbrücken für die Zeitumstellung
Kleine Gedankenstützen, um das Vor und Zurück der Uhren nicht zu verwechseln, gibt es reichlich. Die vielleicht beliebteste dürfte die Gartenmöbel-Eselbrücke sein: Tisch und Stühle stellt man im Frühjahr VOR das Haus – die Uhr wird vorgestellt. Im Herbst kommen sie in den Keller ZURÜCK – und auch die Uhr wird zurückgestellt.
Auch schön: Im Frühjahr hat man den größten Teil des Jahres noch VOR sich, im Herbst schaut man schon auf das Jahr ZURÜCK. So dürfte hoffentlich niemand mehr in die falsche Richtung drehen. (woti)
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