Sie werden ja so schnell groß! Neues von Malik, Thabo und Alore
Sie waren die Sensation im Herbst 2021: Ende September wurden die Löwen-Drillinge Malik, Thabo und Alore im Zoo Neuwied geboren, und seit sie Ende November der Öffentlichkeit präsentiert wurden, begeistern sie große und kleine Zoobesucher.
Neuwied. „„Ach, sind die süß“, haben wir hier den Winter über ständig gehört“, erzählt Petra Becker, die Revierleiterin des Katzenreviers, „und anfangs waren die Drei auch wirklich zum Knuddeln. Tapsig, flauschig und verspielt, einfach niedlich.“ In den ersten Wochen ernähren sich junge Löwen, wie alle Säugetiere, ausschließlich von Muttermilch, und sind völlig auf ihre Eltern angewiesen. „Dass die Welpen anfangs so wehrlos sind, kommt uns hier im Zoo bei unserer Arbeit sehr zugute“, erklärt die Obertierpflegerin, „denn in den ersten Wochen führen wir regelmäßige tierärztliche Kontrollen durch, verabreichen Impfungen und wiegen die Jungtiere. Das ist bei Löwen, die ihre Krallen und Zähne noch nicht einzusetzen wissen, deutlich angenehmer. Wenn man sie im Nacken packt, wie es auch ihre Mutter mit dem Maul tut, um die Welpen zu tragen, lassen die sich einfach hängen. Daher kann man mit ganz jungen Löwen noch gut arbeiten, ohne Gefahrenzulage zu verlangen“, lacht Becker.
Und heute, im Alter von sechs Monaten? Die Brüder Malik und Thabo sind, genau wie ihre Schwester Alore, immer noch „süß“. Aber sie bewegen sich mittlerweile sehr selbstständig und sicher durch die Anlage, setzen ihre Krallen gekonnt zum Klettern und zum Raufen ein. Bei den spielerischen Kämpfen unter den Geschwistern geht es zunehmend rau zu, und auch das niedliche Quieken der Jungtiere ähnelt mittlerweile schon echtem Löwengebrüll.
„Mit einem halben Jahr trinken die Jungtiere nur noch gelegentlich kleine Mengen Milch bei ihrer Mutter“, berichtet Petra Becker. „In der Hauptsache ernähren sich die Kleinen mittlerweile von Fleisch, genau wie ihre Eltern, und haben ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm erreicht. Wenn wir jetzt für eine Behandlung an die Kleinen ranmüssten, würden wir uns schon dreimal überlegen, ob das so ohne weiteres möglich ist.“
Glücklicherweise gibt es aber aktuell gar keinen Anlass dazu: Alle Drei erfreuen sich bester Gesundheit, wachsen und gedeihen genauso wie sie sollen. Noch ein paar Monate lang dürfen sie das an ihrem Geburtsort, dem Zoo Neuwied, tun. Ungefähr mit einem Jahr jedoch heißt es Abschied nehmen. Männliche Jungtiere verlassen nun das Geburtsrudel, um Rivalität mit dem Vater zu vermeiden, und auch in den Zoos werden sie aus diesem Grund dann an andere Einrichtungen abgegeben. „Weibliche Löwen werden etwa mit 14 bis 16 Monaten geschlechtsreif, dann beginnt sich leider auch der Vater für seine Töchter zu interessieren“, weiß Petra Becker. „Das gilt es natürlich zu verhindern, weshalb die jungen Löwinnen dann umziehen, um idealerweise in anderen Zoos mit nicht verwandten Männchen eine Familie zu gründen.“
„Dem Zeitpunkt des Abschieds sehe ich wie jedes Mal mit einem Tränchen im Auge entgegen“, gesteht Becker, „das wird auch bei der x-ten Wiederholung nicht einfacher, seine Schützlinge gehen zu lassen. Aber bis es so weit ist, genießen wir noch die Zeit mit ihnen.“
Den Frühling und Sommer über werden Alore und ihre Brüder Malik und Thabo also weiterhin im Zoo Neuwied wachsen, spielen und toben. Und dabei ganz bestimmt noch so manchen Besucher zu der Aussage hinreißen: „Sind die aber süß!“ (PM)
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