Brückrachdorfer forsten ihr „Armes Heckelchen“ wieder auf
Von Wolfgang Tischler
Der Sturm und der Borkenkäfer haben auch von dem Dierdorfer Wald „Armes Heckelchen“ nicht haltgemacht. Die allermeisten Fichtenbestände sind nicht mehr da. Der Förderverein des Ortes und der Ortsberat hatten die Bevölkerung zu einer Pflanzaktion am Samstag, dem 2. April eingeladen.
Brückrachdorf. Die Temperaturen waren in den Keller gerauscht, in der Nacht waren gut fünf Zentimeter Schnee gefallen. Der Schneefall hielt auch morgens noch an. Dies alles schreckte die Brückrachdorfer nicht. Morgens um 8 Uhr fanden sich gut 30 Helfer, bestens ausgerüstet, am „Armen Heckelchen“ ein. Der örtliche Revierleiter Harald Schmidt und Ortsvorsteher Thomas Kreten waren von der großen Beteiligung begeistert.
Rund 500 kleine Bäumchen warteten darauf, in die Erde gesetzt zu werden. Es wurden unter anderem Feldahorn, Kirschen, Esskastanien, Stieleiche, Roteiche und Lärche gepflanzt. Vereinzelt stehen in dem Gebiet noch große Lärchen. Harald Schmidt erläuterte, dass der Forst bewusst diese Bäume hat stehen lassen. Sie verbreiten noch Samen für die Naturverjüngung. Wie schnell sie und ob sie einem Sturm zu Opfer fallen, dies weiß keiner. Bis dahin verbreiten sie auf jeden Fall ihren Samen und tragen damit ganz natürlich zur Aufforstung bei.
Es war am Samstag die erste größere Pflanzaktion im Dierdorfer Stadtwald. Bis Ostern, so erläuterte Schmidt, kann noch gepflanzt werden, dann geht es im Herbst weiter. Das Wetter fand Schmidt zum Pflanzen nicht schlecht. Der Boden war nicht gefroren und der Schnee bringt den jungen Bäumchen direkt in den nächsten Tagen die erforderliche Feuchtigkeit.
Stadtbürgermeister Thomas Vis informierte sich vor Ort und war stolz und dankbar für die große Beteiligung. Derzeit belastet der Forst durch die vielfältigen Wiederaufforstungsmaßnahmen den Stadtsäckel. Im Haushalt wurden dafür umfangreiche Mittel eingestellt. Durch die vielen ehrenamtlichen Helfer spart die Stadt einen deutlichen Betrag an Lohnkosten, dafür dankte Vis den Brückrachdorfern ausdrücklich. Nach getaner Arbeit gab es am Mittag einen Imbiss.
Ortsvorsteher Thomas Kreten zog am Ende ein positives Fazit. Er ist überzeugt, dass diese Aktion die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in seinem Stadtteil weiter gefördert hat. Es war zudem eine „gesellige“ Veranstaltung, denn während der Arbeit gab eine rege Kommunikation über die unterschiedlichsten Themen.
In den anderen Ortsteilen sind ebenfalls Aufforstungsmaßnahmen erforderlich. „Jedes Gebiet hat andere Voraussetzungen“, erläuterte Harald Schmidt. Deshalb erstellt er für jede Fläche ein eigenes Konzept zur Aufforstung. Mit einbezogen wird immer die vorhandene Naturverjüngung. Auch werden bei starker Verjüngung einzelne Bäume entnommen und an anderer Stelle wieder eingepflanzt. Denn der Markt an jungen Bäumen ist endlich. (woti)
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