Pressemitteilung vom 19.04.2022
100 Osterlämmer "on tour": Überraschung für LKW-Fahrer
Auch in Koblenz besuchten Mitglieder des Netzwerks „On Tour-Fernfahrerseelsorge“ über die Osterfeiertage gestrandete LKW-Fahrer. Am Ostersonntag überreichten die Helfer, darunter auch der Neuwieder Diakon Michael Hommer von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), den Fahrern auf Autohöfen und Rastplätzen rund um Region Koblenz Tütchen mit "österlichen Freuden".
Koblenz. Bei einem persönlichen Gespräch dankten sie die Helfer den Fahrern für ihre Arbeit und gaben ihnen als Zeichen der Wertschätzung ein kleines Osterpräsent, in dessen Mittelpunkt ein Osterlamm stand. So wollen die Akteure neben der direkten Zuwendung auch auf die beschämenden Umstände hinweisen, unter denen die LKW-Fahrer arbeiten müssen: "So trafen wir überwiegen Fahrer aus osteuropäischen Ländern, darunter die überwiegende Mehrheit aus der Ukraine, Selbstversorger, die man beim Kochen und sogar Wäschewaschen antraf", so berichten die Aktiven in einer Pressemeldung. "Und das, obwohl sie nach europäischen Recht eigentlich in Hotels untergebracht sein müssten und Spesen und Löhne auf dem Niveau unseres Mindestlohns vergütet werden müssten."
Theoretisch müssten die Fahrer alle acht Wochen für ein Wochenende nach Hause, aber noch nicht einmal das werde eingehalten und kontrolliert. Wenn Ruhezeiten überprüft würden, stünden immer die Fahrer im Mittelpunkt der Repressionen. Gerechtigkeit sähe anders aus, man müsste die Auftraggeber treffen, nur sie können wirklich etwas an der Situation ändern. Das Netzwerk verlangt faire Preise für den Transport, "damit auch die Beschäftigten in diesem Sektor einen menschenwürdigen Arbeitsplatz haben und nicht vegetieren, wie es im Moment ist. Es geht uns alle an, zum einen moralisch, zum anderen hängt daran auch unser Wohlstand, wie die Briten schon hautnah erleben." Die Transportbranche habe eine Schlüsselposition, eine sichere Versorgung hänge von diesen Menschen ab, die Tag für Tag auf den Straßen Europas unterwegs sind. (PM)