Initiative der Gemeinschaftlich Wohnen Neuwied e.V.: Bezahlbare Miete für alle
Die Beschäftigung mit der Fragestellung "Mehr bezahlbarer Wohnraum – Aber wie?" veranlassten vor kurzem "gewoNR e.V.", "VdK, Mieterbund" und "DGB". Eine Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung, in den Räumen der Sparkasse Neuwied, bot Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit der Herausforderung vom "Aber wie?"
Neuwied. Besonders wertvoll erscheint den Veranstaltern im Rückblick die Präsenzveranstaltung zu "Wohnsituation in Neuwied" in der Sparkasse Neuwied. Alle eingeladenen Fraktionen sowie der Beigeordnete Ralf Seemann waren zusammen mit Pressevertretern vor Ort. Deswegen wurde bei der Auswertung beschlossen, nach diesem gelungenen Auftakt, das Thema weiterhin im Auge zu behalten und miteinander im Gespräch zu bleiben.
Nebenkosten zu hoch: "Zweite Miete"
In der Veranstaltung, die Edith Sauerbier moderierte, kamen verschiedene Aspekte zur Sprache. Zum Beispiel wies der Mieterbund auf die Nebenkosten als quasi "zweite Miete" hin. Das Problem der hohen Nebenkosten ist auch für viele Menschen, die beim "VdK" Beratung suchen, sehr präsent. Deren Vertreter wünschten sich eine intensivere Beschäftigung mit dem wahrnehmbaren Leerstand - auch von Wohnraum. Edith Sauerbier machte in diesem Zusammenhang auf den Bezug von Wohngeld aufmerksam, um Mietkosten leichter finanzieren zu können. Gleichzeitig machte sie jedoch deutlich, dass der "DGB" langfristig die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für sinnvoller halte. Und hier seien die Kommunen gefragt und gefordert.
Förderungen für bezahlbaren Wohnraum gewünscht
"gewoNR e.V." stellte die Notwendigkeit einer "Kontaktstelle für Wohnen" in den Mittelpunkt. Dort könnte zum Beispiel eine Wohnungstauschbörse eingerichtet werden. Im Besonderen aber sollte die Auseinandersetzung um die Notwendigkeit einer Zweckentfremdungssatzung für Neuwied, die Beschäftigung mit dem RLP-Instrument Wohnflächenpool, beziehungsweise dem "Erwerb von Belegungsrechten" dort angesiedelt werden.
Mit Blick in die Zukunft sagt die Vorsitzende von "Gemeinschaftlich Wohnen Neuwied e.V." Hildegard Luttenberger: "Möglicherweise ergibt sich aus dem RLP-Förderinstrument Erwerb von Belegungsrechten eine gemeinsame Aktion von "Haus&Grund" und "GSG mbH" – um für zehn Jahre bezahlbaren Wohnraum zu sichern".
Ein gemeinsames Fazit aller Anwesenden war: Durch Bauen alleine ist bezahlbarer Wohnraum in Neuwied - erst recht zeitnah - nicht zu schaffen. Es gilt, alle anderen Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Hier liegt auch eine Aufgabe für die "AG Sozialer Wohnungsbau", wie mehrfach von Anwesenden festgestellt wurde.
Neubauten sollen nachhaltig sein
In einer Online-Veranstaltung stellte Alexandra Wüst von der "ISB" die unterschiedlichen Förderinstrumente für Vermieter, Investoren und Häuslebauer vor. Auch dabei ging es nicht nur um die Förderung von neu zu errichtenden Wohnungsbau. Beispiele für die Schaffung von neuem und bezahlbarem Wohnraum zeigte Jan H. Eitel beim zweiten Online-Forum auf. Als Entwickler und Realisator auch von "IMMIPRINZIP-Häusern" stellte er kreative Lösungen von bezahlbarem Wohnungsbau in RLP vor. Dabei betonte er die Notwendigkeit von nachhaltigem Bauen, dem er sich überzeugend engagiert verpflichtet fühlt.
Die beiden Begleitveranstaltungen als Online-Foren wurden durch die Unterstützung von der Friedrich-Ebert-Stiftung möglich. Nachzulesen sind sie auf der Homepage von www.gewoNR.de unter Aktuelles. (PM)
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