VG Puderbach bekommt ein Hochwasser- und Starkregenschutzkonzept
Von Angela Göbler
Der Verbandsgemeinderat hat sich nicht zum ersten Mal damit auseinandergesetzt: Im Puderbacher Land ist die Erstellung eines Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes schon länger Thema. Jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden: In seiner jüngsten Sitzung hat das Gremium beschlossen, einen entsprechenden Auftrag an ein Planungsbüro zu vergeben, die Aussicht auf eine 90-prozentige Landesförderung in der Hinterhand.
„Nicht erst seit der Ahrkatastrophe ist klar, dass auch in unserer Region Hochwasserereignisse zunehmen und man Schutzmaßnahmen mit Sachverstand planen sollte“, erklärte Bürgermeister Volker Mendel in der Ratssitzung. So soll ein Hochwasser- und Starkregenschutzkonzept nicht nur Gefahrpunkte identifizieren und Ortsgemeinden und Versorgungsträgern eine Planungshilfe an die Hand geben, sondern auch die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren.
Wie das konkret aussehen könnte, haben sich die Ratsmitglieder schon bei einem Infotreffen mit Vertretern der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld erklären lassen: Hier ist das Konzept für einen Teil des VG-Gebietes bereits komplett und in jeder Ortsgemeinde konkret für die örtlichen Gegebenheiten besprochen worden. Auch die Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach hat ein Konzept in Vorbereitung und will ebenfalls darauf setzen, bei Ortsterminen die speziellen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ortsgemeinden einzubeziehen.
Auch die Puderbacher VG-Ratsmitglieder betonten, dass die Bürger unbedingt in das Konzept einbezogen werden müssen: „Das Konzept muss den Hochwasserschutz mit Vorgaben flankieren, aber vor allem die Bürger überzeugen und einen Schwerpunkt auf die Sensibilisierung der Bevölkerung legen“, unterstrich zum Beispiel Ratsmitglied Helmut Hellwig (Bündnis 90/Die Grünen). So könnten sich die Vorgaben auch auf die Bauleitplanung in der VG ausdehnen und in Bebauungsplänen für Neubaugebiete verpflichtende Zisternen oder Regenabläufe vorschreiben. Außerdem sollten verschiedene Akteure von der Feuerwehr über die Landwirte bis zu Forstfachleuten in die Planung einbezogen sein.
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Die Ortsgemeinden haben der Erstellung des Plans schon zugestimmt und sich auch verpflichtet, dessen Umsetzung voranzutreiben. Billig wird das Projekt nicht: Allein die Aufstellung des Konzeptes selbst wird rund 235.000 Euro kosten, das hat die schon erfolgte Ausschreibung ergeben, auf die die Verbandsgemeinde nur zwei Angebote erhalten hat. Günstigster Anbieter war das Ingenieurbüro Heinemann aus Altenkirchen. Diese Kosten muss die VG allerdings nicht alleine tragen: Das Land Rheinland-Pfalz hat eine 90-prozentige Förderung zugesagt und 20 Prozent (47.000 Euro) schon vorab bewilligt. Der endgültige schriftliche Bescheid steht allerdings noch aus. Den Auftrag hat die Verbandsgemeinde nun zunächst unter dem Vorbehalt erteilt, dass die restlichen Fördergelder auch tatsächlich fließen. (AGO)
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