Beispiel Rengsdorf: Dorferneuerungsprogramm zeigt sichtbar Wirkung
Leerstand beseitigen, Verfall verhindern und das Ortsbild verschönern: Das sind die Ziele des Dorferneuerungsprogramms, für das im vergangenen Jahr privaten Antragsstellern im Kreis Neuwied 587.000 Euro an Fördergeldern zur Verfügung standen. Ein gelungen umgesetztes Beispiel steht in Rengsdorf.
Kreis Neuwied. Kreis-Beigeordneter Michael Mahlert hat sich jetzt gemeinsam mit den Kolleginnen Margit Rödder-Rasbach und Karolin Kaiser aus dem zuständigen Referat „Dorferneuerung“ ein besonders gelungen umgesetztes Projekt angesehen: In Rengsdorf hat Familie Konrad-Keiper ein großes altes Haus mit Charme und bewegter Geschichte an der Westerwaldstraße erworben, saniert und revitalisiert.
Das Gebäude war in den vergangenen Jahrzehnten erst Hotel mit Restaurant und Café („Kleinmann“), dann Diskothek mit Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss gewesen. Zuletzt jedoch stand es leer und die Bausubstanz drohte zu verfallen. Mit großen Engagement haben die neuen Eigentümer den alten Gebäudekomplex von Grund auf saniert, teilweise umgebaut sowie Fassade und Fenster in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung erneuert. Lediglich ein kleiner Anbau im Innenhof war nicht erhaltenswert und musste abgerissen werden. Das Haus wird nun von einem Friseur und einem Café mit Bistro und Außenterrasse im Innenhof genutzt. Im Dachgeschoss sind mehrere Wohnungen entstanden, hinzu kommt ein großer Parkplatz hinter dem Gebäude.
„Die Sanierung in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung und angepasst an die heutigen baulichen Anforderungen ist vorbildlich“, lobt Kreisbeigeordneter Michael Mahlert und freut sich besonders, dass sich das Gebäude so gut in den Ortskern einpasst. „Ein großer Gewinn für Rengsdorf. Zum einen bleibt ortsbildprägende Bausubstanz erhalten, zum anderen werden die Infrastruktur zusätzlich belebt und das Angebot an Dienstleistungen mit guter fußläufiger Erreichbarkeit vor Ort verbessert“, sagt er.
Insgesamt sieht Mahlert das Dorferneuerungsprogramm aufgrund der beständig hohen Nachfrage nach Fördermitteln bestätigt: „Der Trend zu Ankauf und Umnutzung älterer Gebäude in den Ortskernen ist ungebrochen und sehr wichtig für den Erhalt der Identität der Dörfer. Außerdem wird damit der Flächenverbrauch in den Neubaugebieten an den Ortsrändern geschont“, macht er deutlich. Die Schwerpunktförderung des Dorferneuerungsprogramms sei daher ein „sehr wirkungsvolles Instrument“ zum Erhalt und Weiterentwicklung alter Bausubstanz in den Dörfern. „Wir hoffen daher, dass der Fördertopf vom Land weiterhin gut gefüllt wird“, sagt der Kreisbeigeordnete.
Das Dorferneuerungsprogramm des Landes richtet sich an Bauherrn, die ein ortsbildprägendes Gebäude mit Baujahr um 1960 oder älter sanieren, umbauen und neugestalten möchten. Eine grundsätzliche Fördervoraussetzung ist, dass das Gebäude in einer Gemeinde steht, die auch über ein anerkanntes Dorferneuerungskonzept verfügt. Nähere Auskünfte gibt die Kreisverwaltung Neuwied, Telefon: 02631/803-235. Weitere Informationen gibt es außerdem auf der Homepage der Kreisverwaltung im Bereich „Bürgerservice - Dienstleistungen“ unter der Rubrik „Dorferneuerung“. (PM)
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