Ausgezeichnetes Engagement: Ehrennadel des Landes an drei Ehrenamtler verliehen
Von Angela Göbler
Sich für andere einsetzen und Zeit, Kreativität und Kraft für die Gesellschaft aufbringen: Dieses Bestreben eint Helmut Nalbach aus Kurtscheid, Heinz Effert aus Niederbreitbach und Erich Walther aus Neuwied-Feldkirchen seit Jahrzehnten. Eine kleine Anerkennung dafür konnten sie sich jetzt abholen: Landrat Achim Hallerbach überreichten den drei Ehrenamtlern bei einer Feierstunde im Neuwieder Roentgen-Museum die Ehrennadel des Landes.
Neuwied. „Das Ehrenamt ist wie Mörtel für die Fugen des Bauwerks unserer Gesellschaft“, unterstrich der Landrat in seiner Festrede. „Ohne Menschen, die bereit sind, sich freiwillig und uneigennützig einzubringen und ohne die vielen Ausdrucksformen des Ehrenamtes hätten wir so manche Herausforderung der letzten beiden Jahre nicht bewältigen können.“
Dabei reicht das Engagement der drei neuen Ehrennadelträger schon sehr viel länger zurück: Der Kurtscheider Helmut Nalbach (77) zum Beispiel ist schon seit den 1960er Jahren Mitglied und oft auch treibende Kraft in zahlreichen Vereinen, darunter der Tischtennisverein St. Georg Gladbach, der MGV Eintracht Kurtscheid oder die St. Hubertus Schützenbruderschaft Kurtscheid. Er ist leidenschaftlicher Karnevalist und stand dem Karnevalsclub KCK „Hie Höh“ Kurtscheid vor, während er auch in der Kommunalpolitik aktiv ist: Helmut Nalbach gehört seit 1962 der CDU an und saß Jahrzehnte lang im Ortsgemeinderat Kurtscheid und im VG-Rat Rengsdorf. In Kurtscheid und weit darüber hinaus gilt „der Nalli“ so schon lange als „Mann mit Rückgrat, Prinzipien und Wertvorstellungen“: Seit 2014 besitzt er den Engagement-Preis der Verbandsgemeinde Rengsdorf und die Ehrenurkunde des Gemeinde- und Städtebundes.
Ein Multitalent ist auch Heinz Effert aus Niederbreitbach: Der 75-Jährige ist bereits seit seinem 15. Lebensjahr Mitglied im MGV „Concordia“ Niederbreitbach (heute: Chor LiedGUT) und leistete hier 42 Jahre lang Vorstandsarbeit. Dabei hat er sich insbesondere durch sein Händchen für Zahlen hervorgetan, war er doch über 30 Jahre lang Kassierer des Chores und fungierte auch für St. Hubertus-Schützenbruderschaft Niederbreitbach als Kassenprüfer. Effert war Mitglied im Verwaltungsrat der Katholischen Kirchengemeinde Niederbreitbach, spielte in den Mannschaften des Sportvereins SG Wiedtal Niederbreitbach und ist heute noch als Wanderführer aktiv und spielt eine führende Rolle im Förderkreis Dorfmuseum Niederbreitbach, wo er die Kassengeschäfte führt. Zudem gehört Heinz Effert zur „Rentnerband“ Niederbreitbachs, die als „Null-Euro-Truppe“ der Gemeinde hilft, das Ortsbild in Schuss zu halten.
Beständiger Einsatz und eine gewissen Beharrlichkeit zeichnen auch Erich Walther (73) aus Neuwied-Feldkirchen aus: Er gehört nicht nur dem Bürgerverein Fahr an und war maßgeblich an Sanierung und Ausbau der Unteren Mühle zum „Backesmännchenhaus“ als Schmuckstück im historischen Ortskern beteiligt, er unterhält und pflegt auch seit mehr als 20 Jahren eine Homepage, die viel geschichtliche und aktuelle Fakten zur Ortsgemeinde Neuwied-Feldkirchen und Umgebung enthält sowie den Bürgern umfangreiche Informationen über Vereine, Kulturdenkmäler, Veranstaltungen oder Freizeitmöglichkeiten bietet. Seine Versiertheit im Umgang mit den Medien hat Walther dann auch genutzt, um mit unermüdlicher Öffentlichkeitsarbeit dafür zu sorgen, dass die Industriebrache „Kühne“ in Neuwied-Fahr abgerissen wurde und der Freiraum jetzt anderweitig genutzt werden kann. Auch das Entstehen des Wochenmarktes, der seit Juli 2013 regelmäßig in Feldkirchen stattfindet, ist auf Erich Walthers Einsatz zurückzuführen.
„Alle Drei sind Sie mit Ihren jeweiligen Heimat- und Herkunftsorten eng verwoben“, so lobte Achim Hallerbach die frisch ausgezeichneten Ehrenamtler abschließend. „Ihrem Ort, den Menschen in Ihrem Dorf, in der unmittelbaren Nachbarschaft, im Verein, gilt Ihr ganzes ehrenamtliches Engagement. Und genau das ist es, was unsere Orte und damit unseren Landkreis auszeichnet.“ Helmut Nalbach, Heinz Effert und Erich Walther werden nun mit der Ehrennadel am Revers bestimmt nicht ihre Aktivitäten einstellen, sondern weiter dafür sorgen, dass der Mörtel in den Fugen der Gesellschaft auch in Zukunft stabil bleibt, so wie sie das schon seit Jahrzehnten getan haben. (ago)
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