Duft- und Naschgarten gedeiht in Bendorf: Oase für Insekten
Im September 2021 haben viele fleißige Helfer im Stadtpark das Beet vor dem Dienstgebäude II der Stadtverwaltung in einer Pflanzaktion neugestaltet. Unter Anleitung von Permakultur-Expertin Claudia Wolter setzten sie essbare und insektenfreundliche Pflanzen ein, die die Sinne erfreuen und leckere Köstlichkeiten bereithalten sollen.
Bendorf. Zu den insektenfreundlichen Pflanzen zählen unter anderem Beerensträucher, mediterrane Kräuter und trockentoleranten Pflanzen. Inzwischen trägt die Arbeit wortwörtlich Früchte: Die Kräuter duften, die Erdbeeren sprießen und die heimischen Stauden sind auf eine beachtliche Größe gewachsen. Claudia Wolter zeigt sich bei einer Inspektion in der vergangenen Woche zufrieden.
Beikräuter alles andere als ungewollt
Durch das Prinzip der Permakultur werden dauerhaft funktionierende, nachhaltige und naturnahe Kreisläufe gefördert. Ein weiterer Vorteil liegt auf der Hand: Das Beet kommt ohne Gießen aus, die Pflanzen versorgen sich selbst und machen wenig Arbeit. Für viele Menschen ist ein Garten nur „ordentlich“, wenn man nackte Erde sieht und keine Beikräuter. In der Permakultur jedoch sind nackte Böden nicht gewollt. Bodendecker eignen sich hier besonders gut. Sie halten den Boden saftig, bieten Unterschlupf für Kleinlebewesen und bilden eine wirksame Barriere gegen höheres Unkraut, erklärt Claudia Wolter. Nur geringfügige Anpassungen waren jetzt nach neun Monaten nötig.
Der „Pflanzenteppich“ schützt die Erde vor Austrocknung und sorgt mit seinem weit verzweigten Wurzelwerk für einen natürlichen Erosionsschutz. „In ein, zwei Jahren wird alles bedeckt sein, dann trocknet der Boden nicht mehr aus“, betont die Expertin. Das Beet im Stadtpark sieht vielleicht etwas „wilder“ und naturnaher aus, als man es gewohnt ist, bietet jedoch eine wahre Oase für Insekten.
Permakultur fördert die Artenvielfalt: Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und kleine Käfer fühlen sich offensichtlich wohl im Bendorfer Duft- und Naschgarten. Steinhaufen bieten Versteck- und Sonnenplätze für Reptilien und andere Tiere.
Eine Anleitung zur Pflege und Kultivierung eines naturnahen Beetes gibt es hier.
Für Fragen steht Permakultur-Expertin Claudia Wolter gerne zur Verfügung: kontakt@kitsune-wildes-wissen.de.
(PM)