Stadtverwaltung Neuwied verbessert Arbeitsplatzbedingungen
Der demografische Wandel trifft auch Verwaltungen: In den nächsten Jahren wird eine große Zahl an Beschäftigten in den Ruhestand gehen, so dass der Bedarf an Nachwuchskräften groß ist. Als Reaktion darauf nimmt die Stadtverwaltung Neuwied am "Prozess Kulturwandel der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)" teil.
Neuwied. Der INQA Prozess Kulturwandel soll Organisationen dabei helfen, sich mitarbeiterorientiert auszurichten und bessere Arbeitsplatzbedingungen zu schaffen. Die Verwaltung verzeichnet dabei erste Erfolge: Sie erhielt die INQA-Einstiegsurkunde.
Stadtverwaltung muss zukunftsorientiert denken
"Durch die Teilnahme am INQA Prozess Kulturwandel beschäftigen wir uns mit unseren Arbeitsbedingungen und unserer Arbeitskultur. Mit gemeinschaftlich erarbeiteten Maßnahmen stoßen wir nachhaltige Veränderungsprozesse an, um Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten", erläutert Oberbürgermeister Jan Einig. "Wir haben erkannt, dass sich die Stadtverwaltung in Zeiten des Fachkräftemangels zukunftsorientiert aufstellen und als attraktive Arbeitgeberin weiterentwickeln muss, um Mitarbeitende langfristig zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen".
Personalentwicklerin Katja Schöpp, die den INQA Prozess Kulturwandel bei der Verwaltung initiiert hat und intern koordiniert, ist überzeugt von der Wirksamkeit der in Gang gesetzten Veränderungen: "Von Beginn an hat mich der ganzheitliche Ansatz des INQA-Prozesses begeistert, weil er bei der Entwicklung individueller Maßnahmen die gesamte Belegschaft in den Veränderungsprozess hin zu einer zukunftsfähigen Arbeitskultur einbezieht. Eine professionelle Begleitung bietet bei der Umsetzung zudem wertvolle Unterstützung und Orientierung".
Mit INQA-Urkunde Etappenziel erreicht
Im April 2021 machte sich die Stadtverwaltung Neuwied auf den Weg zu einer zukunftsfähigen Organisationskultur. Mit der Vergabe der Einstiegsurkunde wurde nun ein wichtiges Etappenziel im INQA-Prozess Kulturwandel erreicht. Am Anfang stand eine Befragung aller Mitarbeitenden. Erhoben wurden Einschätzungen zu den vier Handlungsfeldern Führung, Vielfalt, Gesundheit und Kompetenz sowie zu den Querschnittsthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Eine Projektgruppe, die repräsentativ für die gesamte Belegschaft steht, steckte im Anschluss auf Grundlage der Befragungsergebnisse Ziele ab und entwickelte Maßnahmen, um diese dann gemeinsam mit Verwaltungsspitze und Mitarbeitenden umzusetzen.
Handlungsbedarf vor allen in Führung und Kompetenz
Die Befragung der Mitarbeitenden ergab, dass Handlungsbedarf vor allem in den Themenfeldern Führung und Kompetenz besteht. Im Themenfeld Führung wird unter Beteiligung der gesamten Belegschaft ein Leitbild für die Stadtverwaltung als Orientierung für alle Ämter, Abteilungen und Mitarbeitenden entwickelt, in dem Werte und Ziele definiert sind, die eine gemeinsame Identität schaffen sollen. Im Handlungsfeld Kompetenz sind insbesondere Maßnahmen rund um das Themenfeld Wissensmanagement geplant.
INQA-Prozessbegleiterin Claudia Severin aus Bonn unterstützt die Stadtverwaltung Neuwied. Sie betont die zielgerichtete Zusammenarbeit aller Beteiligten: "Den Einstiegsprozess absolvierte die heterogen zusammengesetzte Projektgruppe aus Verwaltungsführung, Personalratsvertretung sowie Mitarbeitenden mit und ohne Führungsverantwortung sehr engagiert und im Konsens. Aus einer Vielzahl an Maßnahmen kristallisierten sich schließlich diejenigen heraus, die der Stadtverwaltung Neuwied wichtig sind".
Regelmäßige Supervisionssitzungen in Kitas
Erste Projekte konnten bereits umgesetzt werden: Zum Beispiel mit dem Einführen regelmäßiger Supervisionssitzungen in zwei städtischen Kindertagesstätten. Die Kita-Teams können nun Arbeitssituationen, Arbeitsatmosphäre, Arbeitsorganisation und aufgabenspezifische Kompetenzen erörtern und verbessern. Das fördert die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Das Supervisionsangebot wird sukzessive auf alle städtischen Kitas ausgeweitet.
Zum Hintergrund: Der INQA-Prozess Kulturwandel – "Arbeit gemeinsam gestalten" wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und umgesetzt von der Demografieagentur. Nach erfolgreichem Abschluss des Prozesses wird die Organisation mit dem Prädikat "Zukunftsfähige Arbeitskultur" ausgezeichnet. Weitere Informationen unter www.inqa.de/prozess-kulturwandel (PM)
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