Kaiserwetter für den perfekten Ballonflug: Wetterballon startet am Wiedtal-Gymnasium
Strahlend blauer Himmel, keine einzige Wolke, sehr windstill. Perfekter hätte das Wetter für den Ballonstart nicht sein können. Die gesamte Schulgemeinschaft des Wiedtal-Gymnasiums Neustadt war dabei, als auf dem Schulhof begleitet von Musik und wissenschaftlichen Erläuterungen durch die Beteiligten ein echter Wetterballon in den Himmel stieg.
Neustadt. Nach langer Coronazeit, in der es keine Schulveranstaltungen gab, brachte das Ereignis endlich wieder Leben in die Schule. Daher wurde auch der Countdown zum Start gemeinsam runtergezählt, damit der Ballon mit einem Durchmesser von 2,5 Meter und einer Füllmenge von über 4000 Litern Ballongas bis in die Stratosphäre auf circa 40.000 Meter aufsteigen konnte. Teil des Ballon-Gespanns war eine Sonde, die verschiedene Experimente enthielt. Diese können nun von den Schülern ausgewertet werden, denn durch GPS-Ortung wurde der Ballon in einem Kornfeld in der Nähe von Hadamar gefunden. Damit ist er weiter geflogen als ursprünglich berechnet.
Gestartet wurde das Ballon-Projekt von der Bio-Physik-AG des Wiedtal-Gymnasiums mit Profi-Material der Firma "STRATO-FLIGHT". Besonders viel Zeit und Energie haben hier die Schüler Jannik Etscheid, Christian Steuer und Max Müller-Roden (alle in Stufe 11) und die betreuende Lehrerin Dr. Iris Hertwig aufgewendet. Sie wurden aber auch von den anderen Schülern der AG tatkräftig unterstützt.
Wetterballon wie von echten Meteorologen
Der Flug des Wetterballons, wie er auch von Meteorologen zur Gewinnung von Daten genutzt wird, musste im Vorfeld von der Flugsicherungsbehörde genehmigt werden und war mit 1,5 Millionen Euro versichert. Das Gespann, bestehend aus Ballon, Fallschirm, Sonde und Spezialschnur, war insgesamt 18 Meter lang. In der Sonde eingebaut war ein Datenlogger zur Messung von Druck, Temperatur, Wind, Flugstrecke und Spektralveränderungen im UV- und Infrarotbereich. Ebenso waren zwei GPS-Tracker und zwei Kameras an Bord. Außen trug die Sonde weitere Experimente zur Bestimmung der Ozonschicht und der Veränderung des CO2-Gehaltes der Luft sowie solche zum Einfluss des stärkeren Magnetfeldes auf Keimung und Wachstum von Pflanzen. Die Daten wurden während des Aufstiegs und im Verlauf der Flugstrecke aufgezeichnet und werden nun von der Gruppe wissenschaftlich ausgewertet.
Ohne Sponsoren ist ein solch aufwändiges und teures Projekt nicht durchführbar. Alle Beteiligten des Wiedtal-Gymnasiums hoben die tatkräftige Unterstützung des Fördervereins "FV WTG" und der Firmen "VARIO Software AG", "DUROPLAST Chemie", "HORNBACH" und "BOY" hervor. (PM)
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