Premiere in Oberhonnefeld: Theatergruppe Urbach serviert Sketche statt Komödie
Von Angela Göbler
Auf diesen Tag haben sie lange gewartet: Ab Freitag, 24. Juni, können die Mimen der Theatergruppe im Kirchspiel Urbach endlich wieder nach der Corona-Zwangspause die Bühnenbretter erklimmen. Und doch ist diesmal alles ein bisschen anders, den statt der frechen Komödien den letzten Jahren serviert die Truppe diesmal eine Sketche-Parade und muss leider auch auf ihren angestammten Heimspielort in Urbach verzichten.
Urbach / Oberhonnefeld-Gierend. „Dafür haben wir gebrannt“, seufzt Ensemble-Mitglied Anke Marmé, sichtlich erleichtert, endlich wieder in den Theaterring steigen zu können, denn die ganze Truppe hat in der Corona-Zeit das Proben und die Auftritte schmerzlich vermisst. 2020, als die Pandemie einsetzte, standen die Urbacher gerade vor der Generalprobe ihrer 15. Produktion, „Liebe nach Gutdünken“ sollte auf dem Spielplan stehen und nicht nur die eingefleischten Fans der Theatergruppe begeistern. Dafür hatten die Aktiven sich eigens ein neues Bühnenbild machen lassen, eine große Fotowand für den perfekten Hintergrund – und dann: Alles aus. Das Bühnenbild, die Ausstattung und Requisiten stehen verpackt in Kisten und Kartons, die Kostüme sind eingemottet, die Textbücher weggestellt.
Rausholen werden die Urbacher sie beim Neustart noch nicht, denn der kam leicht improvisiert und komplett anders als gewohnt: Auf ihr Heimspiel in der Urbacher Sporthalle beim Jugendheim müssen die Theaterfans verzichten, denn hier werden gerade Flüchtlinge betreut. Und im Frühjahr, wenn die Gruppe sonst in ihr Theaterjahr startet, wusste noch niemand so genau, wie sich die Pandemie-Bestimmungen so entwickeln.
Um trotzdem auftreten zu können, haben die Urbacher auf die Sketch-Alternative zurückgegriffen: Um dem Publikum wieder etwas bieten und die eigene Spiellust befriedigen zu können, kam die Idee mit der Sketch-Parade zustande. 14 kurze, witzige, ironische oder skurrile Szenen mit 40 Rollen bilden die Basis für einen etwas alternativen Theaterabend mit der Kirchspielsgruppe. Oder haben Sie sich schonmal gefragt, ob das Tragen großer Hüte eine neue Jobrichtung sein könnte und was passiert, wenn eine internet-schlaue Großstadtfrau auf einen naturverbundenen Jäger trifft? Zudem muss eine Kuh „an die Frau“ gebracht werden, ein Bauer wundert sich übers Pech am Freitag, dem 13., und vieles mehr.
Und die Entscheidung für die Sketche war gut so: Dank diverser Corona-Fälle in ihren Reihen hätten die Mimen das komplett aus Hauptrollen bestehende, große Stück wahrscheinlich gar nicht aufführen können. Die Sketche jedoch sind flexibel genug, um auch kurzfristig zu improvisieren.
Die Zuschauer müssen sich indes um Corona wenig Sorgen machen: Sowohl in Oberhonnefeld als auch in Brückrachdorf wird es genug Platz geben, um einander nicht auf die Pelle rücken zu müssen, die Theatergruppe hat die Raumaufteilung großzügig kalkuliert. Karten gibt es trotzdem noch. Kurzentschlossene Theaterfans werden gerne in den Vorstellungen begrüßt. (agoe)
Die Aufführungstermine:
Oberhonnefeld-Gierend, Kultur- und Jugendzentrum:
Freitag, 24. Juni, 20 Uhr,
Samstag, 25. Juni, 20 Uhr
Sonntag, 26. Juni, 15 Uhr
Brückrachdorf, Sängerhalle
Freitag, 8. Juli, 20 Uhr
Samstag, 9. Juli, 20 Uhr
Sonntag, 10. Juli, 15 und 19 Uhr
Die Karten kosten 10 Euro an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei Schreibwaren Zerres in Puderbach, der Westerwaldbank in Dierdorf und Blumen Weber in Oberhonnefeld.
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