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Nachricht vom 27.06.2022    

Josef Decku: Bürgermeister zwischen Weltkrieg und Diktatur

Der Theaterkreis des Geschichtsverseins Unkel (GVU) präsentiert im August ein neues, historisches Theaterstück. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Bürgermeister Josef Decku, der 1919 auf Lebenszeit ernannt und 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Amt gedrängt wurde.

Foto: Privat

Unkel. Decku wurde 1889 in Köln geboren und war später in der Kommunalverwaltung unter Konrad Adenauer tätig. Wie dieser gehörte Decku dem Zentrum an. In Unkel trieb er zunächst vor allem den Ausbau der Infrastruktur voran:  eine Straße nach Bruchhausen und eine Umgehungsstraße wurden gebaut, ebenso die Flutbrücke in Heister. Die Wasserversorgung wurde erweitert, die Schule und das Christinenstift modernisiert. Decku war im katholischen Milieu seiner Gemeinde verwurzelt. Er führte die Bürger von Unkel erfolgreich durch schwierige Zeiten: durch Hunger und Wirtschaftskrise nach dem ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise, durch drei Hochwasser des Rheins 1919-20, 1924 und 1926,  die französischen Besatzung 1921. Von den Franzosen wurde er dafür inhaftiert und ausgewiesen.

Das Theaterstück von Elisabeth Bovy und Giesela Meitzner befasst sich vor allem damit, wie Decku 1933 von den Nazis aus dem Amt gedrängt wurde. Grundlage der Handlung sind die Akten aus dem Unkeler Stadtarchiv und andere Zeugnisse aus den 30er Jahren. Gleichwohl handelt es sich nicht um eine Dokumentation sondern um die lebendige Story über einen couragierten Amtsträger und Vater von 6 Kindern. Sein mutiges Auftreten als Stadt- und Familienvater wird in teils heiteren, teils dramatischen Szenen dargestellt.



Decku verbrachte den Krieg mit seiner Familie im Hunsrück, lebte danach in Bonn und starb 1965 in St. Wendel. Sein Schicksal ist ein Beispiel dafür, wie die nationalsozalistischen Machthaber Funktionsträger, die ihnen im Weg waren, aus ihren Ämtern vertrieben. Dieser Politik fielen zahlreiche Bürgermeister, Landräte, Richter und Polizeibeamte zum Opfer. An sie alle will der Geschichtsverein mit seinem Theaterstück erinnern. 

Die Premiere findet am 12. August um 19 Uhr im Palmenhaus in Unkel, Fritz-Henkel-Str. 1, statt. Die weiteren Aufführungen sind dort am 13. August um 19 Uhr, am 14. August um 17 Uhr, am 20. August um 19 Uhr und am 21. August um 17 Uhr. Karten können für 15 Euro beim GVU bestellt werden unter: geschichtsverein@unkel.org.
 
Nach Zahlungseingang auf dem Konto des Geschichtsvereins IBAN DE94 5746 0117 0005 4065 44 mit Angabe des Tages der Veranstaltung und der Personenzahl im Verwendungszweck ist die Reservierung perfekt und die Eintrittskarten werden am Eingang hinterlegt. Bei Florian Schädlich, Frankfurter Str. 25, Unkel, sind Karten auch direkt erhältlich.



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