Friedensbotschaft bei Prozession zur Scheurener Kirmes
Eine besondere Friedensbotschaft ging in diesem Jahr von der Prozession zur Scheurener Kirmes aus. Am Wegekreuz in der Petersbergstraße hatten Olena Kostiuchenko und ihr Sohn Ivan eine Friedenstaube aus Blüten als Altarbild gelegt. Die Kunstlehrerin und ihr 13-jähriger Sohn aus Tschernihiw in der Ukraine haben in Scheuren Zuflucht vor dem Krieg in ihrer Heimat gefunden.
Unkel. Während Olena Kostiuchenko und ihr jüngster Sohn derzeit in Scheuren untergekommen sind, ist der Ehemann zuhause und der ältere Sohn (24) an der Front. Die aktuelle Friedensbotschaft erinnert auch an die Anfänge der Prozession in Scheuren. Diese geht zurück auf ein Versprechen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Damals hatten die Scheurener Schutz in ihrer Kapelle, dem „Scheurener Dom“, gesucht und sich verabredet, im Falle ihres Überlebens jährlich zur Kirmes eine Prozession durchzuführen.
Seit 1945 fühlen sich die Ausrichter der Kirmes, der St. Joseph Bürgerverein und der Junggesellen- und Jungmädchenverein Scheuren, dieser Tradition verpflichtet. Auch in den beiden vergangenen Jahren, als das übliche Zeltfest wegen der Corona-Pandemie ausgefallen ist, haben die Scheurener die Prozession zur Kirmes durchgeführt. Bei der Prozession werden Altare auf dem Dorfplatz und an den Wegestationen errichtet und von Ehrenamtlern mit Altarbildern geschmückt.
Für das nächste Jahr werden junge Familien gesucht, die die Gestaltung des Altars an der Petersbergstraße zur Kirmes übernehmen. Wer mithelfen möchte, die Tradition des Scheurener Friedensversprechens fortzusetzen, kann sich melden unter 02224-70432.
(PM)
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