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Nachricht vom 07.07.2022    

Geheimtipp: Erlebnisgastronomie „Alte Brauerei“ im Kasbachtal

Von Helmi Tischler-Venter

Die Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis stellt unter dem Motto „Sommer, Sonne, Westerwälder Ferienspaß“ Highlights in der Region vor, die den Urlaub daheim zum Genuss machen. Dazu gehört zweifellos die Alte Brauerei im Kasbachtal oberhalb von 53547 Kasbach-Ohlenberg, die mit ihrem nostalgischen Charme die Besucher in die „gute alte Zeit“ reisen lässt.

Fotos: Wolfgang Tischler

Kasbach-Ohlenberg. Landrat Achim Hallerbach und Vorständin Sandra Köster wollen mit der Marketingaktion Orte bekannt machen, an denen man einen schönen Tag verbringen kann. Die Alte Brauerei lässt sich erwandern und erradeln über den Kasbachtal-Wanderweg und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie mittwochs (bis zum 26. Oktober 2022) zum Hausbahnsteig mit dem historischen Schienenbus der Kasbachtalbahn ab Bahnhof Linz anfahren.

Trotzdem kommen die wenigsten Besucher aus der näheren Region, die meisten reisen aus dem Köln-Bonner Raum an, wie Gastronom Roman Runkel bedauernd feststellt. Sein Ziel ist ein erlebnisbezogenes Gemeinschaftsprogramm der umliegenden Touristik-Vereine für Betriebs- und Gruppenausflüge unter Einbeziehung der Gastronomie in Linz, Unkel, Rheinbreitbach und Kasbach-Ohlenberg mit entsprechender Übersicht auf den Homepages der Touristiker. Die Alte Brauerei liegt auf Erpeler Gebiet, der Kasbach ist Grenzfluss zwischen den Bistümern Köln und Trier. Ursprünglich stand auf dem 18 Hektar großen Areal ein Kloster, 1866 zog die „Steffens-Brauerei“ dort ein.

Seit 16 Jahren wird nicht mehr gebraut. Roman Runkel wandelte die Kellerräume in Veranstaltungsräume mit eigenem Charakter um. Sohn Peter, der konsequent in die Fußstapfen seines Vaters tritt, führt stolz durch einen geheimnisvollen Gang aus der Klosterzeit in den umgestalteten Klosterweinkeller, der ebenso als Gesellschaftsraum genutzt wird wie die mit Bierfässern bestückte alte Kelterei, die rustikal möblierte alte Hopferei und der edle Lounge Club Balthazar, der mit seiner glitzernden Decke und dem feinen Interieur zum Träumen einlädt. Die großen Räume bieten Platz für feste Veranstaltungen mit hundert Leuten. Zusammengenommen können 600 Leute im Trockenen sitzen.

Selbst die gemütliche Brauereischänke mit eigenem Biergarten und der Kleine Saal, die üppig mit Altertümchen an den Wänden und Decken dekoriert sind, haben eine museale Anmutung und bieten neben deftigen Speisen und leckeren Getränken eine Menge für Herz und Auge. Mit viel Herzblut, Sammlerleidenschaft und Liebe zum Detail erweitern die Runkels die Ausstattung ihres Anwesens ständig. So kam auch Deutschlands größte frei zugängliche Emailleschilder-Sammlung zustande.



Rundherum stehen alte Fahrzeuge, vorzugsweise historische Traktoren und Kleinlastwagen. Nostalgischer Magnet ist ein liebevoll ausgestatteter Kolonialwarenladen, in dem man in Kindheitserinnerungen schwelgen und Nützliches oder Kurioses einkaufen kann. Direkt daneben befindet sich eine Bäckerei wie zu Omas Zeiten, in der der Chef an Feiertagen selbst Brot, Quarkstollen, diverse Brötchen, Weckmänner, Lebkuchen und Rohrnudeln backt. Leider findet der Unternehmer nicht mehr so regelmäßig Zeit für Bäckerei und Hofladen, weil dem Betrieb Personal fehlt, sodass er zu Peter Runkels Bedauern mit Aushilfen arbeiten muss.

Das Jahreshighlight in der Alten Brauerei ist ihr einzigartiger Weihnachtsmarkt ab Anfang November. Roman Runkel, der vom Zirkus träumt und sechs Jahre lang mit Roncalli Veranstaltungen gestaltete, erfand seinen eigenen Weihnachtsmarkt, nachdem er auf dem Linzer Markt nicht wunschgemäß agieren durfte. Seit nunmehr 16 Jahren helfen alle seine Leute mit beim Aufbau: Die Terrasse wird zugemacht, dick mit Holzhackschnitzeln ausgelegt und mit 60 Nordmanntannen, Kinderkarussell und Ponys sowie mehreren Hütten und unzähligen Lampen in eine Märchenwelt verwandelt.

Die sechs Hotelzimmer in der ehemaligen Brauerei, die Gästen, die gar sich gar nicht trennen mögen, zur Verfügung stehen, sind in der Weihnachtszeit lange vorher ausgebucht. Nach dieser Kraftanstrengung hat die Erlebnisgastronomie im Januar und Februar geschlossen.

Wenn Sie im Kasbachtal einen freundlichen Herrn mit dampfender Pfeife antreffen, haben Sie den Chef der Erlebnisgastronomie vor sich. Ein Gespräch mit dem sympathischen Kreativen ist schon entspannend. Familie und „Alte Brauerei“ bilden ein genussvolles Gesamtkunstwerk. (htv)


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