Heute Kultur: Programm der Hachenburger KulturZeit vorgestellt
Von Helmi Tischler-Venter
Kulturinteressenten haben bereits darauf gewartet: Den Veranstaltungskalender für das zweite Halbjahr 2022 wurde am 18. Juli vorgestellt. Er ist dick gefüllt mit lustigen, erstaunlichen, mitreißenden, anrührenden und überraschenden Veranstaltungen und neuen Ideen für Menschen mit dünnem Portemonnaie.
Hachenburg. Das Team der KulturZeit ist bekannt für seinen engagierten Einsatz bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen aller Art: Kleinkunstabende, Konzerte, Festivals und Figurentheater sind Markenzeichen der Hachenburger Kulturszene. KulturZeit-Leiterin Beate Macht und die Mitarbeiterinnen Angela Kappeller und Ute Deichert sowie Stadtbürgermeister Stefan Leukel sowie der Erste Beigeordnete Marco Dörner hoffen, viele Menschen in die Veranstaltungen zu locken. Daher lautet das Motto: „Heute Kultur!“ Wichtig ist ihnen, dass trotz aller Unwägbarkeiten keine Abstriche an der bewährten Qualität des Programms gemacht werden. Zu den Unwägbarkeiten gehören die Corona-Situation und die damit einhergehende fehlende Verlässlichkeit der Termine sowie das Fernbleiben von ehemaligen Besuchern, die sich daran gewöhnt haben, nicht mehr wegzugehen.
Beate Macht hat Verständnis für die Bedenken der Zuschauer, die nicht wissen, was im Herbst auf sie zukommt. Sie nimmt die Herausforderung an und reagiert mit einem verlockenden Veranstaltungs-Angebot, einem verlässlichen Hygiene-Konzept und sehr preiswerten Tickets, die online buchbar sind. So bietet die KulturZeit neben dem 1-Euro-Ticket (ehemals Kulturloge) für Menschen mit geringem Einkommen, auch ein stark reduziertes Low-Budget-Ticket für Menschen an, denen es aktuell schwerfällt, ein reguläres Ticket zu kaufen.
Die Kulturmacher stellten ein Gefälle zwischen draußen und drinnen fest, während Konzerte beim „Treffpunkt Alter Markt“ super liefen, waren in der Halle die Zuschauerzahlen schwach. Da die Menschen sowieso von Pandemie-, Kriegs- und Inflationssorgen geplagt sind, hat man bewusst weniger schwierige, gefälligere Musik ausgewählt. Es soll wieder Lust auf Kultur entstehen, damit wieder das Gefühl aufkommt, dass man sich mit Freunden trifft.
Die Mitarbeiter der KulturZeit versuchen, das Beste aus jeder Situation zu machen und verantwortungsvoll mit dem Geld umzugehen. Ohne die verlässlichen Sponsoren Banken, Land und ortsansässigen Unternehmen wäre keine Kulturarbeit möglich.
Zurzeit gelten keine Einschränkungen für Veranstaltungen, wie es weitergeht, wird man sehen. Die Zuschauer werden gebeten, eventuell flexibel zu reagieren und sich immer aktuell auf der Website www.hachenburger-kulturzeit.de zu informieren. Auch sollen die Low-Budget-Tickets genutzt werden.
Los geht es am 10. September mit „Femme Fatale international“. Liza Kos und Alicja Heldt spielen das Thema „Frauen und Männer“ charmant, lustig und kritisch durch. Am 23. September kommt der Venezianer Ennio Marchetto zum zweiten Mal nach Hachenburg. Er heftet sich Papier-Kleider an wie früher den Anziehpuppen und stellt auf diese Weise erkennbar Menschen dar. Durch Musik bringt er Tempo in sein einzigartiges Programm.
Das im letzten Jahr ausgefallene Figuren-Theater-Festival wird nachgeholt: „Der Besuch der alten Dame“, Dürrenmatts Tragikkomödie, packend gespielt vom Hohenloher Figurentheater, geht der ewig aktuellen Frage nach, ob man Gerechtigkeit kaufen kann. Ein weiterer altbekannter Gast in Hachenburg ist Marc Schnittger. Seine Püppchen in den witzigen „Life Stories“ sitzen auf den Fingern und erhalten durch die Gestik des Künstlers ihre jeweilige Charakteristik.
Beate Macht mag keine Clowns, trotzdem ist ihre Lieblings-Veranstaltung „Gaja Gaudi“ am 3. Dezember mit Clownin Gardi Hutter. Sie spielt das Thema „Tod“ auf großartige Weise, pantomimisch, versöhnend, witzig und bezaubernd. „Man muss das Stück sehen, um es zu verstehen!“
Der „Treffpunkt der Kulturen“ nimmt am Donnerstag, 4. August Italien in den Fokus und erfüllt mit „Dolce Vita unterm Sternenzelt“ durch Double-Stars alle Klischees: Eros Ramazotti, Adriano Celentano, Gianna Nannini, Albano Power singen die Schlager-Ohrwürmer, die jeder mitsingen kann. Der Gesang beginnt schon um 18.15 Uhr auf dem Alten Markt.
„Treffpunkt Heimat“ bietet am 11. August mit der Liveband „Blues in the Neighbourhood“ neu interpretierte Songs der 60er und 70er sowie eigene Songs. Am darauffolgenden Donnerstag führen „Goldmeister“ mit Swing und deutschen Texten ihr Publikum in die Zwanziger.
„Crowd“, die gefeierten Westerwälder Legenden des Psychedelic Rock holen am 25. August ihr letztjährig ausgefallenes Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen nach.
Die TAM-Reihe endet am 1. September mit „The Fabulous Booze Brothers“, die im letzten Jahr bei den Picknick-Konzerten total ausverkauft waren. Auf dem Alten Markt ist genug Platz für Menschen und deren tanzende Beine.
Beate Macht wies auf die After-Markt-Konzerte in PIT’S Kneipe hin sowie auf die virtuosen Marienstatter Abtei-Konzerte. Im Programm enthalten sind auch die Hachenburger Kirmes mit ihrem hochwertigen Musikangebot und dem Ischel-Schauspiel, die Altstädter Kirmes sowie das Wine & Beats Festival.
Eine Besonderheit Hachenburgs ist das „Figurentheater-Festival“, das hoffentlich im November wieder mit neun Aufführungen stattfinden kann. Die Stücke sind für Kinder und Erwachsene ein Genuss.
Die Mittelseite des Kalenders mit der Übersicht aller Veranstaltungen ist herauslösbar und kann so an den Kühlschrank gehängt werden.
Die Weihnachtswundertüte wird ab dem 1. Oktober wieder verkauft werden, ebenso Abonnements und Pakete. Schauen Sie in den aktuellen KulturZeit-Veranstaltungskalender und auf die Website www.hachenburger-kulturzeit.de und gönnen Sie sich unterhaltsame Kultur. (htv)
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