Werbung

Pressemitteilung vom 01.08.2022    

Rhein-Deich-Sanierung in Neuwied-Engers: Baufortschritte begutachtet

Der Deich in Neuwied-Engers bietet den Anwohnern der Stadt Neuwied schon seit über 90 Jahren einen sicheren Schutz vor Hochwasserereignissen. Jedoch wurde festgestellt, dass dieser nicht mehr den heute sicherzustellenden technischen Anforderungen entspricht. Deshalb führt die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord derzeit eine vollständige Deichertüchtigung des Rheinhauptdeichs "Neuwied-Engers" durch.

SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis (1.v.r.), Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig (3.v.r.) sowie die Mitglieder des Fördervereins Neuwieder Deich e.V. informierten sich vor Ort über den Baufortschritt. (Foto: SGD Nord)

Neuwied. Die Deichertüchtigung des Rheinhauptdeichs läuft bereits seit Mitte Oktober 2021 läuft. Als Bauherrin machte sich die SGD Nord nun einen Überblick. Von dem aktuellen Baufortschritt haben sich SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig sowie die Mitglieder des Fördervereins Neuwieder Deich e.V. ein Bild vor Ort gemacht.

"Der Deich leistet einen wichtigen Beitrag zum Hochwasser- und Trinkwasserschutz für die Menschen in Neuwied und der Region. Deshalb ist die Sanierung des Engerser Deichs eine wichtige Maßnahme, die das Land Rheinland-Pfalz circa 10 Millionen Euro kosten wird. Zehn Prozent davon trägt die Stadt Neuwied. Gut angelegtes Geld, denn der Schutz der Menschen vor Hochwasser ist eine der wichtigsten Aufgaben der SGD Nord", erklärte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis vor Ort.Die Stadt Neuwied wurde seit Jahrhunderten von Hochwassern geplagt. Nicht nur vom Rhein selbst können Überschwemmungen ausgehen, sondern auch ein für gewöhnlich trockener Nebenarm des Rheins, der durch das Trinkwasserschutzgebiet "Engerser Feld" verläuft, kann gefährlich anschwellen und stellt somit eine weitere Gefahrenquelle sowohl für die Stadt Neuwied als auch für das Trinkwasser dar.

"Bei etwa 70 Hochwassern hat der Deich mittlerweile die Neuwieder vor größeren Schäden geschützt. Ohne ihn, darüber besteht kein Zweifel, hätte sich Neuwied nicht derart entwickeln können, ohne dieses Bauwerk gäbe es die City und den Einzelhandel in ihrer heutigen Form nicht", bekräftigt Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig. Er weist aber auch darauf hin, dass der Deich mehr ist als die hohe, rund 500 Meter lange Quadermauer vor dem Stadtzentrum. "Der gesamte Schutzdamm ist siebeneinhalb Kilometer lang und reicht von Engers bis an die Wied", betont Einig.

Schutz auch während Bauphase
Damit das Bauwerk seine vollständige Schutzwirkung wiedererlangt, wird der Deich in Abschnitten von je 75 Metern zurückgebaut. In dieser Lücke kann innerhalb von 24 Stunden auf eintretende Hochwasserereignisse reagiert werden. So ist die Stadt Neuwied ist auch während der gesamten Bauphase ausreichend vor Hochwasserereignissen geschützt. Anschließend wird der Hochwasserschutz als Drei-Zonen-Deich mit Stützkörper, Oberflächenabdichtung und Auflastfilter wieder aufgebaut. Die Hochwasserschutzanlage unterquert bei Rheinkilometer 602,1 die Kronprinz-Wilhelm-Brücke. Westlich dieser Bahnbrücke wird der ursprüngliche Verlauf rheinabwärts nahezu beibehalten. Auf der östlichen Seite bei Engers schwenkt der Deich von der alten Trassenführung ab und folgt dem Elmsweg nach Nordosten, wo er im natürlich ansteigenden Gelände ausläuft.



Die Besichtigungsgruppe interessierte sich vor allem für den aktuellen Baufortschritt. Die platzsparende Stützwand unterhalb der Eisenbahnbrücke wurde bereits hergestellt und dient in diesem Abschnitt als Alternative zu einem konventionellen Deich. Am westlichen Ende wurde damit begonnen, den Erddeichkörper abzutragen und neu zu errichten. Das gewonnene Altdeichmaterial wird unter Zugabe von Kalk-Zement zum Stützkörper im neuen Deich. Die Dichtung übernimmt zukünftig eine circa eineinhalb Meter dicke Tonschicht.

Fertigstellung im Sommer 2023?
Bereits vor Baubeginn musste eine Kampfmittelräumung durchgeführt werden. Dabei wurden über 174 Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen. Sogar auf steinzeitliche Siedlungsspuren ist man gestoßen, welche dank unkomplizierter Zusammenarbeit mit den Experten der Generaldirektion Kulturelles Erbe geborgen und für die Nachwelt vor Ort sichergestellt werden konnten. Bei den Funden handelte es sich um Reste mehrerer Materialentnahmegruben, Feuerstätten sowie ein vorchristliches Grab. Die Bauarbeiten sind auch im Mai und Juni 2022 gut vorangeschritten, sodass die Fertigstellung des Deichs im Sommer 2023 erwartet werden kann.

Da die Arbeiten um den Deich Neuwied-Engers von großem Interesse sind, bietet die SGD Nord einen öffentlichen Besichtigungstermin an. Dieser findet am Donnerstag, 18. August, um 17 Uhr statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung unter Deichertuechtigung-Neuwied@sgdnord.rlp.de erforderlich.

(Pressemitteilung der SGD Nord)


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


VG Rengsdorf-Waldbreitbach begeht zehnten Ehrenamtstag

Oberraden. "Sich mit Idealismus und ehrenamtlichem Einsatz einer Aufgabe widmen, die der Gemeinschaft und damit uns allen ...

Einbruch in Hümmericher Gaststätte - Tresor entwendet und später gefunden

Hümmerich. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Einbruch in den frühen Morgenstunden. Die unbekannten Täter brachen ...

Öffentlichkeitsfahndung: Vermisster 10-Jähriger aus Bad Neuenahr

Bonn/Bad Neuenahr. Die Bonner Polizei ist auf der Suche nach einem vermissten 10-jährigen Jungen aus Bad Neuenahr, der seit ...

Ein Feuer zerstörte einen Imbisswagen in Sankt Katharinen vollständig

Sankt Katharinen. Am Donnerstag (21. November) um 11.20 Uhr brach ein Feuer in einem Imbisswagen in der Linzer Straße 118 ...

Erweiterung der AWO-Kita "Haus der Generationen" abgeschlossen

Neuwied. Daher gehen die umfassenden Bemühungen weiter. Nun ist ein erfreulicher Zwischenschritt hinzugekommen: Die AWO-Kita ...

Gründung einer Selbsthilfegruppe zum Thema "Ängste, Depressionen und PTBS"

Neuwied. Am Dienstag, dem 3. Dezember findet um 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr das Gründungstreffen einer Selbsthilfegruppe für ...

Weitere Artikel


Polizeieinsatz in Unkel: Junger Mann hantiert mit Waffe herum

Unkel. Unmittelbar nach Meldungseingang wurden alle verfügbaren Kräfte der Linzer Polizei, sowie Verstärkungskräfte der Polizei ...

VfL Waldbreitbach lädt ein: Auf zum Bärenkopp-Lauf!

Waldbreitbach. Mit Fabian Jenne (SG Wenden), Kathrin von Eichel-Streiber (Meddys Lauftreff Koblenz) und Joanna Tallmann (Selbstläufer ...

Stammtisch VdK-Ortsverband Heddesdorf

Neuwied. Beim Stammtisch stehen der Austausch und das Gespräch miteinander sowie die Geselligkeit im Vordergrund. Sicherlich ...

Auf der Suche nach dem Leck: Gas-Spürer wieder unterwegs in Neuwied

Neuwied. In Torney und Oberbieber, Block, Engers, Heimbach-Weis sowie Teilen von Gladbach und der Stadt geht Franke nicht ...

"VOR-TOUR der Hoffnung": Benefiz-Radler treten für krebskranke Kinder in die Pedale

Waldbreitbach/Region. Idealistisch gesinnte Bürger, namhafte Sportler, Politiker, Manager und Ärzte treten dann wieder kräftig ...

Roßbach: Amtseinführung von Thomas Boden als Ortsbürgermeister

Roßbach. Zur Wahl stellten sich neben Jörg Gries als Erster Beigeordneter auch Kirsten Heumann als Zweite Beigeordnete. In ...

Werbung