Kreis Neuwied bekommt eigenes stationäres Hospiz
Von Wolfgang Tischler
Am Aubach in Neuwied entsteht das erste stationäre Hospiz für den Kreis Neuwied. Der Stadtrat hat den Bebauungsplan hierfür einstimmig angepasst. Der Bauantrag ist fertig zur Abgabe. Im zweiten Quartal 2024 sollen dann die ersten Gäste dort eine kompetente, lebensbejahende und würdevolle Begleitung auf den letzten Metern ihres Lebens erhalten.
Neuwied. In einer Pressekonferenz wurden am Donnerstag, dem 4. August die Pläne und der Stand der Planung für das neue „Rhein-Wied Hospiz“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Nachdem die Grundstückssuche mit Unterstützung der Stadt Neuwied erfolgreich war, und der Stadtrat Neuwied durch die Anpassung des Bebauungsplans den Weg freigemacht hat, sind die Planungen jetzt abgeschlossen und der Bauantrag wird dieser Tage bei der Stadt Neuwied eingereicht.
Die Einrichtung, die zwischen der Aubachstraße und dem Aubach entsteht, kann bis zu zwölf Menschen als Gäste stationär aufnehmen sowie bis zu sechs weitere Menschen in einer palliativen Lebensphase im integrierten Tageshospiz ambulant betreuen. Für den Hospizbau und -betrieb wurde eine gemeinnützige GmbH gebildet: die Hospiz für den Landkreis Neuwied gGmbH. Ihre Träger sind: die Marienhaus GmbH, der Neuwieder Hospiz e. V., die DRK gemeinnützige Krankenhaus GmbH Rheinland-Pfalz und die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V.
Christoph Drolshagen, Geschäftsführer der neuen Gesellschaft, erklärte: „Unser Plan ist es, nach Baugenehmigung und den regionalen Ausschreibungen zu Beginn des kommenden Jahres den ersten Spatenstich zu machen. Die Bauzeit wird gut ein Jahr betragen, sodass wir damit rechnen, im zweiten Quartal 2024 unsere Türen für hilfesuchende Menschen öffnen zu können.“ Das Gebäude wird über eine Photovoltaikanlage und durch Erdwärme mit Energie versorgt.
Jan Einig, Oberbürgermeister der Stadt Neuwied, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir bald ein Hospiz in unserer Stadt haben werden, um den schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen eine kompetente Hilfe bieten zu können. Die Zusammenarbeit lief bisher hervorragend. Die Baugenehmigung wird relativ schnell gehen, da sich die Beteiligten im Vorfeld eng abgestimmt haben.“ Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Rainer Kaul, ergänzte: „Das Hospiz ist nicht nur für die Stadt Neuwied da, sondern für den ganzen Kreis und darüber hinaus. Neuwied ist ein guter zentraler Standort, zumal wir hier zwei große Krankenhäuser haben.“
Im Vorfeld gab es Bedenken zum Standort in der Nähe des Aubaches wegen möglicher Hochwassergefahren. Die zum Bach gewandten Gebäude stehen auf Stelzen, sodass das eventuelle Hochwasser unter dem Gebäude ungehindert daher fließen können.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 7,4 Millionen Euro. Finanziell getragen wird es aus Geldern der in der Hospiz gGmbH engagierten Träger sowie Spenden. Eine erste Großspende von der Else-Schütz-Stiftung in Montabaur ist zugesagt, die das Projekt mit 1,25 Millionen Euro unterstützen wird. „Allerdings wollen und müssen wir in der Hospiz gGmbH in den kommenden Monaten weitere 800.000 Euro an Spenden für den Bau des Rhein-Wied Hospiz sammeln, zumal sich die Kosten in den vergangenen Monaten stark erhöht haben. Wir freuen uns über jeden einzelnen finanziellen Beitrag“, sagte Geschäftsführer Drolshagen. (woti)
Spenden mit dem Vermerk „Rhein-Wied Hospiz“ können überwiesen werden auf die folgenden Spendenkonten:
Neuwieder Hospiz e.V.
IBAN: DE46 5745 0120 0024 0022 14
Bei der Sparkasse Neuwied
Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung
IBAN: DE03360602950000031313
Bei der Bank im Bistum Essen
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |