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Nachricht vom 04.08.2022    

Theaterpremiere "Josef Decku: Bürgermeister zwischen Weltkrieg und Diktatur"

Der Theaterkreis des Geschichtsverseins Unkel (GVU) präsentiert im August ein neues, historisches Theaterstück. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Bürgermeister Josef Decku, der 1919 auf Lebenszeit ernannt und 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Amt gedrängt wurde. Die Premiere findet am 12. August statt.

(Symbolbild)

Unkel. Decku wurde 1889 in Köln geboren und war später in der Kommunalverwaltung unter Konrad Adenauer tätig. Wie dieser gehörte Decku dem Zentrum an. In Unkel trieb er vor allem den Ausbau der Infrastruktur voran: Eine Straße nach Bruchhausen und eine Umgehungsstraße wurden gebaut, ebenso die Flutbrücke in Heister. Die Wasserversorgung wurde erweitert, die Schule und das Christinenstift modernisiert.

Decku war im katholischen Milieu seiner Gemeinde verwurzelt. Er führte die Bürger von Unkel erfolgreich durch schwierige Zeiten: Durch Hunger und Wirtschaftskrise nach dem ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise, durch drei Hochwasser des Rheins 1919-20, 1924 und 1926, die französische Besatzung 1921. Von den Franzosen wurde er dafür inhaftiert und ausgewiesen.

Das Theaterstück von Elisabeth Bovy und Gisela Meitzner befasst sich im ersten Teil mit dieser schwierigen Zeit. Im zweiten Teil wird der Konflikt mit den Nationalsozialisten dargestellt. Grundlage der Handlung sind die Akten aus dem Unkeler Stadtarchiv und andere Zeugnisse aus den 20er und 30er Jahren. Gleichwohl handelt es sich nicht um eine Dokumentation sondern um die lebendige Story über einen couragierten Amtsträger und Vater von sechs Kindern. Sein mutiges Auftreten als Stadt- und Familienvater wird in teils heiteren, teils dramatischen Szenen dargestellt.



Decku verbrachte den Krieg mit seiner Familie im Hunsrück, lebte danach in Bonn und starb 1965 in St. Wendel. Sein Schicksal ist ein Beispiel dafür, wie die nationalsozalistischen Machthaber Funktionsträger, die ihnen im Weg waren, aus ihren Ämtern vertrieben. Dieser Politik fielen zahlreche Bürgermeister, Landräte, Richter und Polizeibeamte zum Opfer. An sie alle will der Geschichtsverein mit seinem Theaterstük erinnern.

Zur Übersicht:
Die Premiere findet am 12. August um 19 Uhr im Palmenhaus in Unkel, Fritz-Henkel-Str. 1, statt. Die weiteren Aufführungen sind dort am 13. August um 19 Uhr, am 14. August um 17 Uhr, am 20. August um 19 Uhr und am 21. August um 17 Uhr.

Theaterkarten können für 15 Euro beim GVU bestellt werden unter: geschichtsverein@unkel.org. (PM)



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