Große Traktorenausstellung in Isenburg
Gelände an der Schule platzte aus allen Nähten
Isenburg. Im letzten Jahr war die erste Traktorenausstellung schon gut besucht. In diesem Jahr setzte der Veranstalter, der Isenburger Gesangverein „Harmonie“ noch einen drauf. Das Gelände der ehemaligen Schule reichte bei weitem nicht aus, um allen Traktoren Platz zu bieten.
Links und rechts der Hauptstraße mussten noch eine ganze Reihe Traktoren und Schlepper geparkt werden.
Viele bekannte Marken hatten sich wieder eingefunden. Aber auch weniger bekannte Modelle waren zu bestaunen. So zum Beispiel ein englischer Fordson aus dem Jahre 1953, mit dem Uwe Klein aus Pleckhausen angereist war. Die Fordson stammen aus dem Unternehmen „Henry Ford & Son“, das 1917 mit der Traktorenproduktion begann. Da sich der Aufsichtsrat der Ford Motor Company gegen den Bau von Traktoren stellte, wurde zunächst nicht unter dem Markennamen Ford produziert. Die Ford Motor Company übernahm zwar später die Geschäftsanteile des Unternehmens, da aber die Fordson Produkte sehr erfolgreich am Markt waren, wurden die meisten Traktoren von Ford weiter unter dem Markennamen „Fordson“ vertrieben.
Aus dem Westerwaldort Welkenbach war Giesbert Osterkamp mit seinem Lanz nach Isenburg gekommen. An dem luftgekühlten Traktor aus dem Jahre 1954 hing ein selbst gebauter Schäferwagen. Ursprünglich war der Wagen als Schlafstätte für die über Land ziehenden Schäfer konzipiert und gebaut. Heute gibt es ihn als nostalgisches Campingfahrzeug mit Straßenzulassung, als Gästezimmer oder als Spielhäuschen für Kinder. Giesbert Osterkamp nutzt seinen Wagen als Wohnwagen. Er verriet, dass er mit seinem Gespann „auf einwöchiger Rundtour sei“. Von der Traktorenausstellung in Isenburg ging es weiter ins Moseltal.
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Weniger bekannt waren auch die Traktoren der Firma Bautz. Das Traditionsunternehmen gründete sich um 1900 als Erntemaschinenfabrik. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es einige Prototypen von Traktoren, deren Weiterentwicklung aber daran scheiterte, dass die Produktionshallen von der Rüstungsindustrie beschlagnahmt wurden. Im Jahre 1950 nahm das Unternehmen die Traktorenproduktion wieder auf und fertigte bis zum Jahr 1962 rund 25.000 Traktoren, von denen heute nur noch wenige übrig geblieben sind.
Isenburg hatte schon viele seltene Exemplare zu bieten. So waren die Schweizer Traktoren „Hürlimann“ und „Bührer“ zu bestaunen. Viele Besucher nutzten das herrliche Wetter aus, um nach Isenburg zu kommen, mit den Besitzern zu fachsimpeln und den bayrischen Gaumenschmaus zu genießen. Eine gelungene Veranstaltung, die ihre Fortsetzung finden wird. Wolfgang Tischler
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