Jobcenter-Projekt in Neuwied: Fahrt mit dem Foodtrailer zurück ins (Arbeits-)Leben
Die Isolation durch die Coronapandemie hat vielen Personen psychisch stark zugesetzt. Dagegen ist das Alleinsein für so genannte "Langzeitarbeitslose" Dauerzustand. Es fehlt das Erledigen produktiver Tätigkeiten, das Gespräch mit den Kollegen – ein Leben ohne Halt und Struktur. Mit dem Projekt "Foodtrailer Neuwied" soll dagegen angegangen werden.
Neuwied. Ein neues Projekt in Neuwied, gefördert von der Europäischen Union, dem Land Rheinland-Pfalz und dem Jobcenter Neuwied, hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Menschen zu helfen. Der "Foodtrailer Neuwied" setzt sich in Bewegung. Tatsächlich geht es hierbei ums gute Essen, aber nicht nur. Der mit der Durchführung der Maßnahme beauftragte Bildungsträger
GFBI GmbH (Gesellschaft zur Förderung Beruflicher Integration) sagt: "Mit unserem Projekt Foodtrailer möchten wir Menschen aus dem Kreis Neuwied durch intensive Begleitung und Qualifizierung in den Bereichen Handwerk und Gastronomie Perspektiven eröffnen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern und sie beruflich und sozial integrieren".
Und was hat das jetzt mit Essen zu tun? Ganz einfach: Die Teilnehmer dieses Projekts planen, organisieren, bauen und betreiben ein mobiles gastronomisches Angebot, welches zu bestimmten Anlässen in Absprache mit den Veranstaltern zum Einsatz gebracht wird. Bis es dazu kommen kann, ist viel Arbeit zu erledigen. Eine Werkstattgruppe innerhalb des Projekts ist zuständig für die Beschaffung und Aufarbeitung des Foodtrailers, für die Herstellung von Inneneinrichtung, Mobiliar (Tische, Stühle, Stehtische) und Hochbeeten und Regalen für die Anzucht und Lagerung von Lebensmitteln und Zutaten.
Vermittlung von zahlreichen Kompetenzen
Die Gastro-Gruppe sammelt derweil Ideen für das Projekt, macht Testläufe und entwickelt ein Speisenkonzept. Die Teilnehmer dieser Gruppe lernen die Zubereitung verschiedener Lebensmittel und Gerichte, Grundlagen der Küchenarbeit, Service und Hauswirtschaft und sind am Ende verantwortlich für die Zubereitung und Ausgabe der fertigen Speisen an die Kunden. Im Rahmen dieses ganzheitlichen Projekts vermittelt die GFBI den Teilnehmern Kompetenzen in vielerlei Hinsicht. Im Fokus stehen unter anderem auch die Vermittlung von Tagesstruktur, die Unterstützung bei Behördenangelegenheiten und/oder Schuldproblematiken, ein Selbst- und Zeitmanagement, eine konstruktive Stressbewältigung, gesunde Ernährung und Bewegungsangebote, Suchtprävention und Resilienzförderung.
Damit die Fahrt auf der beruflichen und sozialen Erfolgsspur nach dem Foodtrailer nicht endet, erhalten die Mitglieder der Gruppe im Rahmen des Projekts professionelle Unterstützung für ihr Bewerbungsmanagement, das Erstellen von Lebenslauf mit überzeugendem Bewerbungsfoto und Anschreiben, fürs ansprechende Outfit und für die Vorbereitung auf erfolgreiche Vorstellungsgespräche.
Seit Anfang Juli hat der Neuwieder Foodtrailer seinen "Parkplatz" in der Heddesdorfer Straße 31 in Neuwied. Mehr Infos gibt es unter Tel. 02631 9424416, Mail foodtrailer@gfbi-bildung.de. (PM)
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