Der Turbo für den Ausbildungsplatz: 6. Azubi-Speed-Dating im "food-hotel"
Kurz nach Beginn des neuen Ausbildungsjahres zünden das "WirtschaftsForum Neuwied e.V." die IHK-Regionalgeschäftsstelle Neuwied, das Jobcenter, die Agentur für Arbeit und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald, am 15. September den Turbo für unbesetzte Ausbildungsplätze.
Neuwied. "Es gibt in den Betrieben noch einige offene Stellen", berichtet IHK-Regionalgeschäftsführerin Kristina Kutting. "Auf der anderen Seite besteht bei den unter 25-jährigen noch ein beträchtliches Potential", unterstreicht Dirk Arenz vom Jobcenter Neuwied. "Und dann gibt es noch Betriebe und Azubis, die nach dem Ausbildungsbeginn am 1. August nicht so richtig zueinander gefunden haben. Auch diese Gruppe nutzt das Azubi-Speed-Dating", weiß Anika Müller-Ellerwald vom Orga-Team aus Erfahrung.
Die Veranstaltung ist eine hervorragende Möglichkeit, sich niedrigschwellig kennenzulernen. Fünf Minuten dauern die Gesprächsrunden. Zwischen 15 und 18 Uhr können die jungen Leute eine Vielzahl von Terminen buchen. Gleich nach dem Eintreffen suchen sich die Kandidaten den oder die Ausbildungsberufe sowie die Arbeitsgeber aus und bekommen ihre Uhrzeit zugeteilt. Eine Terminvereinbarung vorab ist nicht möglich. Erfahrungsgemäß gibt es Firmen, bei denen die Termine sehr gefragt sind. Daher sollte man zeitig vor Ort sein.
"Natürlich geht es nicht nur um die Ausbildung auf den letzten Drücker. Genauso werden hier die Kontakte für das nächste Ausbildungsjahr geknüpft", unterstreicht Marion Blettenberg. Die Sprecherin des "WiFo" weist darauf hin, dass der Tag ebenfalls ideal geeignet ist, um einen Praktikumsplatz für das neue Schuljahr zu finden. Vor sieben Jahren hatte das "WiFo" das Azubi-Speed-Dating mit den Partnern initiiert und auf diese Weise die Grundlage für zahlreiche Ausbildungsverträge geschaffen
Die Chance liegt in der Persönlichkeit
"Der größte Vorteil liegt darin, sich menschlich kennen zu lernen. Das Zeugnis spielt zunächst keine Rolle", sagt Julia Flada von der Agentur für Arbeit/Berufsberatung. Die Chance der Bewerber liege darin, mit Persönlichkeit zu überzeugen oder dem Unternehmen zu zeigen, dass man leidenschaftlich für den Beruf brennt. Die Unternehmen schätzen jedenfalls diese Gelegenheit. "Die örtlich bedingte maximale Anzahl von 36 Arbeitsgebern war in Kürze vergeben", sagt Kristina Kutting. Das Spektrum reicht von kaufmännischen, über pflegenden, bis hin zu gewerblichen Berufen.
Besonders große Hoffnungen hat Matthias Dahmen von der Kreishandwerkerschaft. Hier werden händeringend in allen Bereichen Azubis gesucht, weil sich die Betriebe vor Aufträgen nicht retten können. "Hinzu kommt, dass viele Inhaber in den nächsten Jahren in Rente gehen und Nachfolger suchen. Glänzende Aussichten also, irgendwann selbst Chef zu sein", meint Matthias Dahmen. Unisono bedauern die Veranstalter, dass einige Schüler ohne qualifizierte Ausbildung, als Sprungbrett für langfristig beruflichen Erfolg, in die Arbeitswelt starten. "Das Argument gleich Geld verdienen zu wollen gilt heute nicht mehr", verweist Christoph Pinkemeyer vom "WiFo" auf die gestiegenen Azubi-Gehälter. Und noch etwas stellen die Veranstalter klar: Aufgrund des Fachkräftemangels bilden die Betriebe nicht nur für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen sondern für ihr Unternehmen im Speziellen aus. Nie waren die Aussichten auf eine Übernahme also so gut wie heute.
Eine Übersicht aller Teilnehmer mit den jeweiligen Berufen finden Interessierte hier.
(PM)
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