Bürgermeisterwahl in Linz am Rhein: Kandidat Frank Becker will ein gutes Miteinander
Am 11. September wird in der der Verbandsgemeinde Linz ein neuer Bürgermeister gewählt. Zwei Kandidaten haben ihren Hut in den Ring geworfen. Der NR-Kurier stellt Ihnen beide Bewerber in alphabetischer Reihenfolge vor. Heute: Frank Becker, FWG.
VG Linz. Sollte der Ortsbürgermeister von Kasbach-Ohlenberg die Wahl gewinnen, wird er zukünftig die Geschicke der Verbandsgemeinde (VG) leiten, die er als Erster Beigeordneter ohnehin schon vertritt. Der 55-Jährige gehört der FWG an, die ihn im Mai zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl kürte. Zwei Dinge haben Frank Becker zur Kandidatur bewegt. "Erstens fügt es sich fast wie von selbst in das, was ich bisher getan habe. Meine Erfahrung als Bürgermeister in meinem Heimatdorf und meine Arbeit als 1. VG-Beigeordneter haben mir gezeigt, dass ich es könnte. Und dann natürlich der wirklich überwältigende Ansporn und die Bitten aus der Bevölkerung."
Der Bürgermeisterkandidat wuchs in Linz und St. Katharinen auf und lebt seit 1997 in Kasbach-Ohlenberg. Er ist geschieden und hat zwei Kinder, 16 und 21 Jahre alt. 2014 wählten die Kasbacher und Ohlenberger ihn zum Ortsbürgermeister. Frank Becker ist Diplom-Finanzwirt (FH) und leitet nach seinem Aufstieg in den höheren Verwaltungsdienst als Regierungsdirektor ein Referat in der Bundesbetriebsprüfung im Bundeszentralamt für Steuern. Die FWG sieht darin ein großes Pfand, weil er wegen seines beruflichen Werdegangs ein umfangreiches Verwaltungswissen und Personalführungserfahrung mitbringe.
Guter Ausgleich und gutes Miteinander
Was ihn an Kasbach-Ohlenberg gefällt, erzählt er gern: "Von Anfang an hat mich die Lebendigkeit der Gemeinde am Rhein und auf der Höhe richtig in ihren Bann gezogen. Das liegt vor allem an den Menschen hier. Sie sind offen, hilfsbereit und engagiert. In Kasbach-Ohlenberg mit seinen knapp 1500 Einwohnern gibt es 20 aktive Vereine. Ach, da komme ich richtig ins Schwärmen. Da kann ich oft im Kleinen erleben, was für die ganze VG gilt: Auch hier versucht jeder, einen guten Ausgleich und ein gutes Miteinander zu finden."
Der Gemeinderat habe vor einigen Monaten erst den Mehrgenerationen-Platz eingeweiht. Nach Ansicht des Kommunalpolitiker wäre dies nicht möglich gewesen, wenn nicht der gesamte Gemeinderat und viele engagierte Bürger ihn und seine Politik in all den Jahren unterstützt hätten – über Parteigrenzen hinweg. "Als Bürgermeister der Gemeinde fand ich rote Zahlen vor. Jetzt sind wir in den schwarzen Zahlen und konnten sogar noch investieren. Das sagt über meinen Respekt dem Gemeinderat gegenüber eigentlich alles."
Digitalisierung als Herausforderung
Zu den größten Herausforderungen in der VG zähle etwa die Digitalisierung. "Sie berührt alle Bereiche, ob das die Verwaltung ist, die Firmen in unserer Region oder Schulen, das Krankenhaus oder das Seniorenheim. Aber wir müssen die Digitalisierung fair gestalten. Das heißt: Diejenigen, die damit wirklich ein Problem haben, dürfen wir nicht vergessen."
Falls sich die Wähler in der Verbandsgemeinde für ihn entscheiden, will er sich auch für die Stärkung der Gesundheitsversorgung einsetzen, denn die Lebensqualität einer Region werde auch an der medizinischen Versorgung bemessen. Zum Beispiel "gehört für mich eine Geburtsstation ins Linzer Krankenhaus, damit der Weg für Schwangere, die entbinden wollen, nicht so weit ist." Der geplante Bau von Hospizstation und Rettungswache sind in seinen Augen wichtige Projekte. Frank Becker sieht sich außerdem verpflichtet, die Gemeinden bei der allgemeinmedizinischen Versorgung zu unterstützen. "Nachdem sich immer weniger junge Ärzte für eine Tätigkeit in einer allgemeinmedizinischen Praxis entscheiden, müssen wir gemeinsam in der Verbandsgemeinde Anreize schaffen, medizinische Nachwuchskräfte in der Region zu verpflichten.“
Außerdem ist Frank Becker für ein VG-weites Bürgertaxi, "bis endlich der ÖPNV auch das ist, was der Name verspricht". Auch gelte es, die gute Arbeit von Hans-Günter Fischer im Zusammenhang mit dem Engagement der vielen Ehrenamtlichen fortzusetzen und weiter zu stärken. (red)
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