Missverständnisse und Kommunikationsschwierigkeiten
Eltern und Kindergartenleitung in Großmaischeid unzufrieden mit der Gemeinde
Großmaischeid. Tut die Gemeinde Großmaischeid zu wenig für ihren Kindergarten? Der Eindruck besteht, zumindest bei einigen Eltern. Sie sind unzufrieden mit dem Gebäudezustand und besonders dem Zustand des Außengeländes.
Seit fünf Jahren, so die Elternsprecherin Martina Werz, beschäftige man sich jetzt schon mit der Gestaltung des Spielplatzes. Man fühle sich im Kindergarten „stiefmütterlich“ behandelt. Auch die Mitarbeiterinnen. Dem Gemeinderat am Dienstagabend stellten die Elternvertreter kritische bis kritisierende Fragen. Mit einer Abordnung von acht Eltern waren sie in die Gemeinderatssitzung gekommen. Sie meinen, dass für den Kindergarten zu wenig Geld zur Verfügung gestellt wird und dass der Kindergarten personell zu wenig unterstützt wird.
Dem trat Ortsbürgermeister Uwe Engel mit einer Auflistung der jährlichen Ausgaben der Gemeinde für den Kindergarten entgegen. Diese belaufen sich – inklusive Sach- und Personalkosten – auf rund 195.000 Euro. Aus der Diskussion ging hervor, dass die Unzufriedenheit der Eltern im Wesentlichen auf Verständigungsprobleme zwischen Kindergartenleitung und Ortsverwaltung zurückzuführen sind. Uwe Engel: „Die Kindergartenleitung muss der Gemeinde sagen, wenn etwas zu machen ist!“ Am Ende war man sich einig, dass der Kindergarten mit Leitung, Mitarbeitern und Eltern gemeinsam ein Konzept erstellt, wie es mit dem Kindergarten bzw. dem Spielplatz weitergehen soll, und dieses Konzept dann mit der Ortsverwaltung bespricht. Ein Gespräch über den Kindergartenspielplatz soll schon bald erfolgen.
Uwe Engel bedauerte, dass die Kindergartenleitung bei der Sitzung nicht anwesend war. Dann hätte er auf einige Vorwürfe direkt etwas erwidern können. Selbst die Elternsprecherin Martina Werz räumte am Ende der Diskussion ein: „Es beruht wohl alles ein bisschen auf Missverständnissen und Verständigungsproblemen.“ Zusätzlich erschwert wird die Situation offensichtlich dadurch, dass der Kindergarten Großmaischeid zur katholischen Kirche gehört, von dort aber weniger finanzielle Mittel bekommt, als von der Gemeinde.
Hunde-Satzung
Als nächstes stand die Hundesteuer auf der Tagesordnung. Der Gemeinderat verabschiedete eine neue Satzung. Darin enthalten ist zum Beispiel die vor kurzem beschlossene Anleinpflicht innerhalb des Ortes. Außerdem müssen Änderungen in der Hundehaltung innerhalb von zwei Wochen der Verwaltung mitgeteilt werden. Künftig ist auch eine Anhebung der Hundesteuer geplant.
Ausbaubeiträge Clemens-Kern-Straße
Nicht zu glauben, aber war: Bei der Berechnung der Anliegerbeiträge für die Clemens-Kern-Straße ist eine Rechnung über 30.000 Euro der Firma Fuß schlicht vergessen worden. Das teilte Uwe Engel am Dienstagabend dem Gemeinderat mit. Er hat sich deswegen schon bei der Verwaltung in Dierdorf beschwert, wo die Kosten und Beiträge für Straßenbauten berechnet werden. Der Großmaischeider Ortsbürgermeister hat auch klar gemacht, dass nachträgliche Kosten wegen Fehlern der Verbandsgemeindeverwaltung nicht mehr von der Ortsgemeinde übernommen werden. Die Anlieger sollen aber jetzt sogar für das zu wenig gezahlte Geld Zinsen zwischen 0 und 3 Prozent über dem Basiszinssatz zusätzlich zahlen. Uwe Engel: „Der Gemeinde werden Kosten entstehen, und den Anliegern auch.“ Die Gemeinderatsmitglieder waren aber mehrheitlich der Meinung, dass man jetzt nicht den Anliegern noch Zinsen abknöpfen könne für einen Fehler, den die Verwaltung in Dierdorf gemacht hat. Sie stimmten gegen die Berechnung von Zinsen.
Verschiedenes
Uwe Engel teilte mit: Der Bau des Kunstrasenplatzes wird mit 200.000 Euro gefördert, die dieses Jahr noch gezahlt werden. Darüber hat Uwe Engel am heutigen Dienstag die Bewilligung bekommen. Das Geld kommt aus dem Haushalt des Sport- und Innenministeriums. Die Gesamtkosten für den Bau des Kunstrasenplatzes betragen 745.000 Euro.
Straßenschäden
Ein Anlieger der Straße „Zu den Auen“ war beim Ortsbürgermeister und beklagte den desolaten Zustand der Straße: Die Kanaldeckel sind abgesackt, es haben sich große Risse gebildet. Auch die Verwaltung in Dierdorf empfiehlt eine sofortige Ausbesserung der Straße, um noch größere Folgeschäden durch den nächsten Winter zu vermeiden. Der Rat beschloss, der Firma Willi Jungbluth den Auftrag für die Sanierung der Straße zu geben. Holger Kern