"Geraume Zeit" - A Cappella Musik und Filmvorführung am kommenden Wochenende
In einem kontrastreichen Programm trifft A-cappella-Musik der Renaissance auf die Darbietung des Films "...geraume Zeit..." von Annette Philp. Die Konzerte finden am Samstag (27. August) um 19.30 Uhr in der Halle des NKVM auf dem Rasselsteingelände (Rasselsteiner Str. 107) und am Sonntag (28. August) um 17 Uhr in der Christuskirche Andernach statt.
Neuwied. Das Dufay Ensemble bringt die Musik des 16. Jahrhunderts in Korrespondenz zu einem filmischen Werk von Annette Philp, welches die gleichnamige Orchesterkomposition von Herbert Willi bildgewaltig umsetzt. Beide Programmteile weisen einen starken Bezug zu Naturelementen auf. Während im Film die Schilderung der Natur bei gleichzeitiger Bedrohung durch die Folgen der Industrialisierung im Vordergrund steht, beleuchtet die Musik die Lobpreisung der Natur in weltlichen und geistlichen Vertonungen der Renaissance. Der Film kulminiert dabei im Abriss des AKWs Mühlheim-Kärlich.
Dufay Ensemble
Das A-cappella-Sextett wurde Anfang der 1990er Jahre von Eckehard Kiem in Freiburg gegründet. In seiner Eigenschaft als Professor für Musiktheorie war es seitdem sein Anliegen, weitgehend unentdeckte oder selten aufgeführte Musik des späten Mittelalters und der Renaissance zu sichten und dem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Für seinen sehr sonor fundierten, aber gleichermaßen transparenten Klang erntete das Dufay Ensemble von der Presse viel Lob und hat sich in den letzten Jahren durch Konzerte bei bedeutenden Festivals und Konzertreihen einen herausragenden Ruf unter den A-cappella-Ensembles in der Alten Musik erarbeitet.
Worum geht es in dem Film?
"Etwas ist nicht mehr und etwas ist noch nicht", So beschreiben Herbert Willi und Annette Philp das Thema ihres Filmes. Erstmals arbeiten sie für den Film "...geraume Zeit..." zusammen und verbinden Komposition und dokumentarische Filmbilder zu einer Einheit. Willis Orchesterkomposition aus dem "Zyklus Montafon" ist in vier Teile gegliedert. Ihnen entsprechen im Film vier Schauplätze: Der Gletscher. Das Rohöl. Der Bodenschatz. Die Atomkraft. Es beginnt mit der Größe und Schönheit des Hochgebirges, aus der Weite des Gletscherfeldes erklingt ein Flötenton. Es folgen die technischen Landschaften, jene faszinierenden und an ihr Ende gekommenen Stätten der industriellen Nutzung der Erde. Dahinter ist der neue Klang schon zu hören. Zart, fragmentiert.
Es besteht für Konzertbesucher ab 17.30 Uhr die Möglichkeit, die Hans-Blume-Werkstatt des NKVM mit der Sound-Installation von Jochen Härter und das Rasselstein-Gelände mit der "Artothek" zu besichtigen. Sowohl für das Konzert als auch für die Besichtigung ist eine vorherige schriftliche Anmeldung per E-Mail empfohlen: info@landesmusikakademie.de
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. (PM)
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