Ein Unentschieden zum Ärgern - FV Engers kommt nicht über ein 1:1
Es gibt diese Tage im Fußball, an denen die Stürmer einfach nicht treffen, an denen der Ball einfach nicht ins Tor will. Einen solchen Tag erlebte der FV Engers am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen den SV Gonsenheim. Und so mussten die "Jungs vom Wasserturm" sich am Ende noch bei den Gästen bedanken.
Neuwied. Denn die hatten in einem Spiel, das eine spielerisch teils drückende Überlegenheit der Grün-Weißen sah, mit einem Eigentor zumindest noch für den Ausgleich gesorgt und so nicht gleich alle drei Punkte aus Engers entführt.
"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben alle gut gearbeitet. Nur wenn Du drei oder vier Mal allein von der Kiste bist, musst Du so ein Ding auch mal machen. So können wir noch froh sein, dass wir nicht verloren haben", kommentierte Coach Sascha Watzlawik nach der Partie. Und der ehrgeizige Trainer hatte sichtlich daran zu knabbern, dass sein Team zwar weiterhin ungeschlagen ist, die avisierte Rückeroberung der Tabellenführung aber so nicht geklappt hatte.
Ausreden ob der "ekligen" Spielweise des Gegner suchte "Watze" dagegen nicht. "Der Gegner war heute sehr körperlich, sehr robust", sagte er nur. Dabei hatten die Gäste von Beginn an versucht, den Spielfluss der Engerser mit vielen Fouls zu stören, meist mit solchen, für die der gute Schiedsrichter mit seiner eher großzügigen Linie keine gelben Karten gab. Vor allem der agile Kevin Lahn war von den Mainzer Vorstädtern mit fairen Mitteln fast nie zu stoppen - was den Gästetrainer allerdings nicht davon abhielt, praktisch permanent auf den Unparteiischen einzureden. Einzig in der 22. Minute war er einmal zufrieden, als Thilo Kraemer ein unnötiges, aber unstrittiges Foul im Strafraum verursachte und anschließend Damir Bekatasevic den Elfmeter zur Führung verwandelte.
Die jedoch hielt wiederum nicht lange. Der mit jeder Woche stärker werdende Vadim Semchuck bracht nur sechs Minuten später einen Freistoß mit viel Zug in den Gonsenheimer Strafraum, wo Ufuk Can Kömesödütlü zum 1:1 ins eigene Tor köpfte. In der Folge hatten die Engerser dann zahlreiche Möglichkeiten zur Führung. Sören Klappert vergab gleich doppelt, und der eingewechselte Marcel Stieffenhofer zielte aus rund zehn Metern vor dem Tor praktisch direkt in die Arme des starken Gästekeepers Paul Simon, der in der ersten Halbzeit noch einen brillant getretenen Freistoß von Manoel Splettstößer aus dem Winkel gekratzt hatte.
"Es ist, wie ich es gesagt habe: Wir bekommen in dieser Liga nichts geschenkt. Jeder Gegner nimmt sich gegen uns extra etwas vor und wirft alles rein. Deshalb müssen wir immer 100 Prozent bringen", bilanzierte Watzlawik.
Das gilt nun besonders am kommenden Wochenende. Denn dann treten die "Jungs vom Wasserturm" am Samstag um 14 Uhr zum Oberliga-Spitzenspiel bei der TuS Koblenz auf dem Oberwerth an - in einem Stadion, das sie ja mittlerweile ziemlich gut kennen. (PM)
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