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Nachricht vom 05.09.2022    

"Energiewirtschaft - eine Chance für Neuwied" - Demo von "Pulse of Europe"

"Pulse of Europe" Neuwied hatte kürzlich erneut zu einer Demo geladen. Das topaktuelle Thema der Energiekrise hatte viele Interessierte angelockt. Die Gastredner Gerd Neuwirth (Pressesprecher bei den Stadtwerken Neuwied), Dietmar Rieth (unabhängiger Energieberater und ehemaliger Landtagsabgeordneter) und Andreas Barth (ReThink e.V.) sorgten für einen spannenden Austausch.

Die Neuwieder Gruppe "Pulse of Europe" traf sich zum Austausch über die aktuelle Energiekrise. (Foto: privat)

Neuwied. Die Einkaufspreise für Gas haben sich im letzten halben Jahr verfünfzehnfacht. Das bedeutet für die privaten Haushalte in den kommenden Monaten eine erhebliche Mehrbelastung, selbst bei sozial ausgewogener Vorgehensweise der Versorger. Daher ist die Energiekrise vor allem auch eine soziale Krise. Ein Entlastungspaket für Geringverdiener sei sehr dringend. Darauf müsse die Bundespolitik endlich rasch eine Antwort geben, so "Pulse of Europe".

Sind Strategien und unternehmerische Ausrichtung der Energieversorger, also auch der Stadtwerke Neuwied, zeitgemäß und zukunftsfest? Der Anteil erneuerbarer Energien sei noch viel zu gering. Ein schwieriger aber notwendiger Anpassungsprozess für die Versorger.
Renovierungsstau insbesondere in Altbauwohnungen, manchmal auch der schlichte Unwille zur energetischen Sanierung bei älteren und geförderten Wohnungen, bremst notwendige Sparmaßnahmen.

Bürgernahe Beratungen seien wichtig
Die Bürger würden intensive, schnell erreichbare Beratung über die Möglichkeiten der Förderung erneuerbarer Energien im eigenen Zuhause, der technischen Machbarkeit und der handwerklichen Umsetzung benötigen. Gleiches würde auch für Wohnungsbaugesellschaften und den Wohnungsmarkt generell gelten. Zudem sei eine Bürokratie wichtig, die eigentlich keine sein darf. Diese müsse kompetent, schnell und unkompliziert, bürgerorientiert und unterstützend agieren. Laut "Pulse of Europe" bestehen erhebliche Lieferkettenprobleme bei der Beschaffung von Technik. Die Rückführung von Fachunternehmen für Solar- und Photovoltaikprodukte aus Billiglohnländern ist ein Top-Thema. Das intensive Bemühen um eine Ansiedlung von Produktion und Handwerk, bei vorhandenem Standortvorteil, könnte eine Chance für Neuwied sein.



Des Weiteren sei das Sparen momentan die größte Ressource der Bürger. Insbesondere bei dem Wasserverbrauch. Jedoch überwiege immer noch eine Ex und Hopp-Mentalität. Deshalb sei Bewusstseinsbildung erforderlich, schon im Kindergarten und in der Schule und nicht selten über die Kinder an die Eltern. Dabei gehe es um ein Nachdenken über persönliches Konsumverhalten. "Weniger ist mehr" und "es muss nicht immer neu sein!", mit cleveren Ideen lassen sich in Ortsteilen, Quartieren, Nachbarschafts-Tauschbörsen, Second-Hand und Reparaturdienste, Mitfahr– und Carsharing-Projekte organisieren.

Die nächste Demo von "Pulse of Europe" Neuwied findet am 24. September um 11 Uhr auf dem Luisenplatz am Fahnenhügel statt. (PM)


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