Engagiert für andere: Ehrennadel das Landes Rheinland-Pfalz geht an vier Ehrenamtler
Von Angela Göbler
Das Glücksrezept von Dr. Eckart von Hirschhausen ist einfach: „Wenn du etwas für Dich tun willst – tu was für andere!“ Vier Menschen aus dem Kreis Neuwied haben dieses Motto offenbar seit Jahrzehnten verinnerlicht: Peggy Stüber aus Breitscheid, Karl-Willi Engels aus Waldbreitbach und das Ehepaar Hans Joachim Seidel und Eleonore Mosig-Seidel aus Unkel dürfen für ihren ehrenamtlichen Einsatz nun die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz tragen.
Neuwied. Verdienten Ehrenamtlern eine Auszeichnung für unermüdlichen Dienst an der Allgemeinheit ans Revers heften zu dürfen, gehört auch für Landrat Achim Hallerbach nach eigenen Worten zu den angenehmsten Aufgaben: Bei der feierlichen Verleihung der Ehrennadeln im Kreismuseum Neuwied konnte der Kreischef dann auch eine ganze Reihe von Unterstützern, Wegbegleitern und nicht zuletzt Familienmitgliedern der vier Neu-Preisträger begrüßen. „Das Ehrenamt ist keine verzichtbare Variable, sondern eine feste Größe, ohne die unser Zusammenleben nicht funktionieren würde“, so betonte Hallerbach in seiner Laudatio.
Rheinland-Pfalz gehört zu den Bundesländern mit der größten Ehrenamtsquote: Annähernd jeder zweite Einwohner – rund 48 Prozent der Bevölkerung – betätigt sich ehrenamtlich. Bei der Ehrennadel-Verleihung werden demnach nach den Worten des Landrats Menschen gefeiert, „die sich seit Jahrzehnten ganz selbstlos und uneigennützig für andere einsetzen und für dieses Engagement nun auch die entsprechende öffentliche Anerkennung erfahren dürfen.“
Peggy Stüber, Breitscheid
Im Fall von Peggy Stüber kam die Ehrung coronabedingt eigentlich schon per Post. Die offizielle Verleihung wurde nun aber nachgeholt: Die Breitscheiderin ist seit fast 25 Jahren kommunalpolitisch aktiv und saß unter anderem im Verbandsgemeinderat der früheren VG Waldbreitbach, im Kreisvorstand der CDU Neuwied und im Vorstand der Frauen-Union. Außerdem ist sie ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht und engagiert sich in diversen Vereinen. So leistete sie als Schatzmeisterin des VfL Waldbreitbach, langjährige Schulelternsprecherin, Mitglied im Immobilienverband Deutschland und nicht zuletzt als Vorsitzende des Wirtschaftsforum der VG Rengsdorf-Waldbreitbach wertvolle Arbeit und etablierte viele neue Formate für Veranstaltungen und zum Austausch.
Karl-Willi Engels, Waldbreitbach
In Karl-Willi Engels verfügen die Waldbreitbacher über ein echtes „Urgestein“ im besten Sinne: Als, wie Landrat Hallerbach ihn beschrieb, „Aktivposten“ im öffentlichen Leben seiner Heimatgemeinde war Engels nicht nur als begeisterter Karnevalist lange im Vorstand der KG Brave Jonge aktiv und sogar selbst einmal Karnevalsprinz, er gründete auch den Gewerbeverband Waldbreitbach 1990 mit, der bis heute das Regionalmarketing in und um Waldbreitbach anheizt. So fällt unter anderem die Entwicklung des beliebten Weihnachtsdorfes in die langjährige Ägide von Karl-Willi Engels. Kommunalpolitisch sitzt er seit 1984 ununterbrochen im Gemeinderat Waldbreitbachs und stand der Gemeinde von 1999 bis 2014 als Ortsbürgermeister vor. „Ohne dieses Engagement“, so lobt der Landrat, „würde Waldbreitbach heute nicht so dastehen, wie es sich präsentiert.“
Eleonore Mosig-Seidel und Hans Joachim Seidel, Unkel
Das Metier, das sich Eleonore Mosig-Seidel und Hans Joachim Seidel für ihr ehrenamtliches Engagement ausgesucht haben, ist Kunst und Kultur. In mehr als 20 Jahren hat das Ehepaar die „Kunsttage Unkeler Höfe“ zu einem bekannten und beliebten Format entwickelt, das den Namen der Kulturstadt Unkel über die Region hinaus bekanntgemacht hat. Die „Höfe“ betten die Präsentation von Kunst ein in das idyllische Ambiente der Höfe, Gärten und Gebäude der historischen Innenstadt Unkels. Durch das Engagement des Paares haben inzwischen mehrere renommierte Künstler Unkel als Kulturstadt und Standort für sich entdeckt.
Unter dem Strich blieb dem Landrat und den Gratulanten nur, den neuen Ehrennadel-Trägern aufrichtige Anerkennung für ihre Arbeit auszusprechen, wie Achim Hallerbach in einem Leitspruch zusammenfasste: „Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist.“ (agoe)
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