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Pressemitteilung vom 28.09.2022    

Schloss Engers wird zum "Zentrum der Laienmusik"

Schloss Engers soll zu einem breit aufgestellten Zentrum der musikalischen Bildung werden: Die "Villa Musica" bleibt erhalten, ein neuer Fokus auf Amateurmusik kommt dazu. Und auch für die Schlossgastronomie gibt es Pläne, die helfen sollen, Arbeitsplätze aus der insolventen Schloss Engers Betriebs GmbH zu erhalten.

Es geht weiter für Schloss Engers. (Foto: Archiv Wolfgang Tischler)

Neuwied. Die konkreten Pläne haben nun die Beteiligten der Kommunen, des Mainzer Kultusministeriums und der Musikverbände in einer Pressekonferenz präsentiert. Landrat Achim Hallerbach begrüßt diese jüngst vorgestellten Pläne ausdrücklich. In einer gemeinsamen Erklärung mit dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, der Landesstiftung Villa Musica, der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz und dem Neuwieder Oberbürgermeister Jan Einig betont er, dass ihm vor allem der größere Fokus auf der Stärkung des musikalischen Nachwuchses und der Amateurmusik wichtig ist.
"Ein zentrales Musikzentrum mit einer starken Landesmusikakademie für die Laienmusik sorgt für eine Stärkung des Standorts und kann ein Leuchtturmprojekt mit großer Strahlkraft werden. So wird für Engers und die Region eine starke wirtschaftliche Säule geschaffen. Weitere Arbeitsplätze können installiert werden, zusätzliches kulturelles Leben wird etabliert. Im Norden des Landes wird der Standort Engers als das Zentrum für die Musik in Rheinland-Pfalz gestärkt und weiterentwickelt", unterstreicht der Landrat und führt weiter aus, "dass die Landesmusikakademie viele Anfragen von Chören und Orchestern bislang nicht erfüllen konnte, weil keine ausreichenden Proberäume und Übernachtungskapazitäten zur Verfügung stehen". Er freue sich, dass nun die Chance zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Landesmusikakademie ergriffen werden kann.

Nachwuchsbildung und Amateurmusik
Wie es in der gemeinsamen Erklärung weiter heißt, kommen konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der musikalischen Nachwuchsbildung und der Amateurmusik im Land in Anlehnung an das "Zukunftskonzept Laienmusik Rheinland-Pfalz" des Landesmusikrats hinzu. Einen wichtigen Beitrag dazu sollen die Chorverbände, der Landesmusikverband und weitere Musikverbände leisten, die prüfen werden, ihre Geschäftsstellen teilweise ins Schloss Engers zu verlegen, um hier gemeinsam mit der Landesmusikakademie neue Lehrgänge und Weiterbildungsangebote zu etablieren. Als Präsident des Landesmusikverbandes sagte Landrat Achim Hallerbach in diesem Zusammenhang bereits zu, dass sein Verband "zeitnah" seinen Sitz nach Engers verlegen wird.

Gastronomie bleibt
Da die Verpflegung der Gäste der Landesmusikakademie ab Oktober 2022 im Heinrich-Haus Neuwied stattfinden wird, kann im Untergeschoss von Schloss Engers weiterhin ein Restaurant betrieben werden, das auch die Schlossterrasse bewirtschaftet und so einen Gewinn für die lokale und regionale Öffentlichkeit darstellen kann. Um die Erweiterung der Landesmusikakademie auch im Beherbergungsbereich zu realisieren, soll sie das Gästehaus "Residenz Schloss Engers" von der insolventen Schloss Engers Betriebs GmbH übernehmen.



Zimmerkapazitäten könnten ebenfalls dem "freien Markt" angeboten werden. Der zukünftige Restaurationsbetrieb sowie die Bewirtschaftung der Gästezimmer bieten Möglichkeiten, Mitarbeitern der Betriebs GmbH hier weiter zu beschäftigen.

Durch diese Veränderungen entsteht ein zusätzlicher Zuschussbedarf, an dem sich das Land Rheinland-Pfalz maßgeblich beteiligen wird. Für anstehende Sanierungsmaßnahmen stellt Mainz im laufenden Jahr 266.000 Euro zur Verfügung, in den kommenden drei Jahren stellt das Land insgesamt weitere 1,2 Mio. Euro bereit. Auch der Bund beteiligt sich mit Mitteln in Höhe von 1,5 Mio. Euro aus dem Förderprogramm "Investitionen in nationale Kultureinrichtungen" (INK).

"Die Vergrößerung und Weiterentwicklung der Landesmusikakademie setzt einen starken kulturpolitischen Impuls. Damit wollen wir neben der Förderung von hochbegabten jungen Musikern ganz besonders auch den musikalischen Nachwuchs und die Amateurmusik im Land stärken", sagt Kulturministerin Katharina Binz.

"Die Arbeit der Villa Musica geht unverändert weiter. Der Dianasaal im Schloss wird weiterhin der Konzertort der Villa Musica bleiben. Auch Trauungen werden wie bisher dort stattfinden können. Das Schloss wird mit dem vorliegenden Konzept einer Nutzung zugeführt, die der Strahlkraft dieser beeindruckenden Liegenschaft gerecht wird", sagt Jürgen Hardeck in seinen Funktionen als Kulturstaatssekretär und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Villa Musica.

Breite Musikförderung
Die Landesstiftung bleibt Eigentümerin von Schloss Engers. Auch Prof. Alexander Hülshoff, Vorsitzender des Direktoriums der Villa Musica, begrüßt das Vorhaben: "Das Direktorium begrüßt die Entwicklung, weil Schloss Engers auf diese Weise eine neue, zentrale Rolle in der breiten Musikförderung der Verbände und der Landesmusikakademie übernehmen kann und die Villa Musica gleichzeitig ihren Rang als Leuchtturm der musikalischen Exzellenzförderung im Land behält, mit dem Dianasaal als einmaliger Spielstätte."

"Der Umzug ins Schloss eröffnet der Landesmusikakademie die Möglichkeit, ihren Nutzern deutlich bessere Arbeitsbedingungen zu bieten, den dringend benötigten zusätzlichen Raumbedarf abzudecken und kräftige Impulse für die Nachwuchsförderung und die Amateurmusikszene zu setzen", bewertet Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats und der Landesmusikakademie, die zukünftige Nutzung von Schloss Engers.

"Ich freue mich, dass eine Lösung gefunden wurde, die der Landesmusikakademie nunmehr weitere Entfaltungsmöglichkeiten und auch der Villa Musica weiterhin einen Ort Ihrer Arbeit gibt. Für Neuwied hat der Standort eine große kulturelle Bedeutung, die mit dieser Entscheidung auch weiterhin gestärkt ist", erklärt Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig.


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