Feierstunde der Städtepartnerschaft von Bad Honnef und Wittichenau
Die Städtepartnerschaft von Bad Honnef mit der sächsischen Stadt Wittichenau (Oberlausitz) wurde im August 1990, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, gegründet. Das Städtepartnerschaftskomitee Bad Honnef nimmt seit einigen Jahren den Tag der Deutschen Einheit zum Anlass, eine Feierstunde mit Vorträgen auszurichten.
Bad Honnef. Vorsitzende des Komitees Cornelia Nasner konnte dieses Mal den ehemaligen Bürgermeister von Wittichenau Udo Popella im Kunstraum am Bad Honnefer Rathaus begrüßen. Das Bürgermeisteramt in Wittichenau hatte Udo Popella fast 20 Jahre lang bis 2014 bekleidet.
Der Bürgermeister von Bad Honnef Otto Neuhoff begrüßte und forderte auf, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen. Er spielte zum würdigen Abschluss der Veranstaltung auf dem Flügel des Kunstraums die deutsche Nationalhymne. Bürgermeister a.D. Popella berichtete aus seinem Leben. In der Zeit der DDR hatte er vergeblich versucht, sich als Ingenieur im Bauwesen
selbstständig zu machen. Nach 1989 mit der Wende wurde er Kommunalpolitiker. Erster Bürgermeister in Wittichenau, der noch vom Stadtrat gewählt worden war, war sein Freund Peter Schwotka gewesen. Peter Schwotka ist im August dieses Jahres verstorben. Otto Neuhoff widmete ihm eine Gedenkminute.
Für Udo Popella und seine Mitstreitenden in der ostdeutschen Kommunalpolitik kurz nach der Wende stand tatsächlich die Frage im Raum: „Dürfen wir das alles überhaupt?“ Es siegte der
Pragmatismus, um die demokratischen Strukturen zu etablieren. Unterstützung kam damals aus Bad Honnef. Werner Osterbrink, von 1993 bis 2011 Vorsitzender des Bad Honnefer Partnerschaftskomitees, und die Mitglieder des Komitees bestärkten die Bürgerschaft von Wittichenau, unter anderem auch durch die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen. Schließlich wurde ein leistungsfähiges Energieversorgungsunternehmen in Wittichenau mit Unterstützung aus Bad Honnef etabliert.
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Werner Osterbrink erklärte , warum auch heute noch eine Verbindung mit Wittichenau wertvoll ist. Denn Wittichenau unterhält Partnerschaften mit Tanvald in Tschechien und Lubomierz in Polen, so dass die Verbindung in das östliche Europa gepflegt werden kann. Cornelia Nasner ergänzte, dass die Geschichte der Wiedervereinigung nicht vergessen werden darf und an Jüngere weitergegeben werden muss. Zeitzeugenberichte wie der von Udo Popella sind deshalb wichtig.
Gitarrenmusik von Niklas Halm, Dozent der Musikschule Bad Honnef, umrahmte die Feierstunde. Die Veranstaltung setzte wie immer ein starkes Zeichen für Freiheit und Demokratie. (PM)